vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 23, 2023
LR Schneemann: „Pflege und Betreuung flächendeckend professionell aufstellen und die Rahmenbedingungen der Pflege- und Betreuungskräfte verbessern“
Die Arbeitsgemeinschaft für HeimleiterInnen und PflegedienstleiterInnen der Alten- und Pflegeheime Burgenlands, kurz Pflege.Kraft.Burgenland, lud für gestern, Mittwoch, die Mitarbeiter*innen in den Heimen zu einem „Danke-Tag“ mit Kabarett und Musik ins Kulturzentrum Eisenstadt. Mehr als 300 Gäste durfte ARGE-Vorsitzender Franz Drescher bei der Veranstaltung begrüßen, unter ihnen auch Soziallandesrat Leonhard Schneemann, der betonte: „Das Land Burgenland stellt sich dem Schlüsselthema Pflege und Betreuung mit neuen Denkansätzen. Wir befinden uns gerade in der der größten Ausbauoffensive im Pflegebereich, um die Pflege und Betreuung auch für die kommenden Generationen aufzustellen und finanzieren zu können. Immer mit dem klaren Ziel: mehr Service und Betreuung für die pflegebedürftigen Burgenländerinnen und Burgenländern. Aber auch die Pflegekräfte sollen einen Mehrwert spüren. Wir sind bemüht, Pflege und Betreuung flächendeckend professionell aufzustellen und die Rahmenbedingungen der Pflege- und Betreuungskräfte zu verbessern.“
Landesrat Schneemann würdigte den Einsatz der Pflegekräfte: „Tagtäglich pflegen und betreuen die Pflegerinnen und Pfleger Menschen mit besonderen Bedürfnissen und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Es ist mir ein besonderes Anliegen, ihnen dafür seitens des Landes Dank und Anerkennung auszusprechen. Aber nicht nur wir danken ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz, auch die betreuten Personen selbst und deren Angehörige sind dankbar und froh, sich bzw. ihre Lieben bei Ihnen allen in den besten Händen zu wissen.“
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an den Pflegeberuf aufgrund von demografischen Entwicklungen, unterschiedlichen Krankheitsbildern, Pflegepersonalmangel und nicht zuletzt der Pandemie massiv verändert. Hinzu kommen Belastungsfaktoren wie die Teuerung. Daher ist es ein Ziel des Landes Burgenland, die Arbeitsbedingungen für Pflegemitarbeiter*innen zu verbessern – unter anderem durch den burgenländischen Mindestlohn von 2.000 Euro bei Vollzeit.
Die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation und das Älterwerden der Bevölkerung führen zu einem österreichweiten Pflegekräftemangel, der sich bis 2030 zuspitzen wird. Bis dahin werden rund 1.700 zusätzliche Pflegekräfte alleine im Burgenland benötigt.
Daher hat das Land Burgenland eine Reihe von Initiativen geschaffen, zu denen mit dem österreichweit einzigartigen Anstellungsmodell für pflegende Angehörige inklusive Mindestlohn und sozialrechtlicher Absicherung auch die Möglichkeit der Anstellung während der Pflegeausbildung mit einem Gehalt von 1.100 Euro netto zählt. Auch dies ist eine österreichweit einzigartige Ausbildungsoffensive.
Zusätzlicher Bedarf, der durch im Land ausgebildete Pflegekräfte nicht gedeckt werden kann, muss in Zukunft über Kräfte aus dem Ausland gedeckt werden, und auch dafür wurde im Burgenland bereits Vorsorge getroffen. In der Vorwoche sind die ersten 28 philippinischen Pflegekräfte im Burgenland eingetroffen. Sie werden nach dem Erlernen der deutschen Sprache in allen Pflegeeinrichtungen und Spitälern des Landes voll eingesetzt und jene Stellen besetzen, die durch Ausbildung alleine nicht besetzt werden können.
Landesrat Schneemann erklärte abschließend: „Die burgenländische Ausbildungsoffensive stellt ein wichtiges Fundament für die Sicherstellung von ausreichend Pflegekräften und damit Versorgungssicherheit dar. Die Gesamtschau dieser und weiterer Maßnahmen macht das Burgenland zu einer Vorreiterregion in Sachen Pflege und Betreuung von morgen.“
Quelle: Land Burgenland