Graz: Eine starke Stimme für Frauen ist verstummt

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 12, 2022

Graz

Die ehemalige Grazer Frauenbeauftragte Grete Schurz ist verstorben

Dr. Grete Schurz machte sich stets für die Rechte von Frauen stark. Nun ist ihre Stimme leider verstummt. Sie machte sich als erste Frauenbeauftragte Österreichs bundesweit einen Namen, weil sie mit großer Energie und Überzeugungskraft, aber auch mit viel Humor und Charme stets für die Anliegen von Frauen kämpfte. Nun ereilte die Stadt Graz leider die traurige Nachricht, dass die Ehrenringträgerin am 8. November 2022 im 89. Lebensjahr verstorben ist. „Grete Schurz hat vieles angestoßen und umgesetzt, was wir heute in Graz als Selbstverständlichkeit betrachten", betont Bürgermeisterin Elke Kahr. "Wir haben ihr sehr viel zu verdanken und werden nicht vergessen, was sie für die ganze Stadt, aber besonders für die Grazerinnen, erreicht hat."

Die höchst engagierte Grazerin und deklarierte Feministin hatte nach ihrer Matura anfangs als Volontärin der Südost- Tagespost gearbeitet und Rechtswissenschaften studiert. Nach der Gründung ihrer Familie wechselte sie ihre Studienfächer auf Psychologie und Soziologie, die sie 1984 mit dem Doktor der Psychologie abschloss. Egal ob bei ihrem Engagement in der Erwachsenenbildung oder in Frauengruppen, sie machte sich stets gegen Diskriminierung stark, trat für die Anliegen von Frauen ein und initiierte neue Projekte. Sie kämpfte erfolgreich für die Errichtung des ersten unabhängigen Frauenhauses in Graz und gründete später unter anderem den Grazer Frauenrat, in dem rund 50 Frauengruppen vertreten waren.

Im Jahr 1986 ernannte der damalige Grazer Bürgermeister Alfred Stingl die engagierte Feministin zur ersten Frauenbeauftragten Österreichs. Diese Funktion übte Grete Schurz bis 1994 aus.


Grete Schurz´langjähriges Engagement wurde durch zahlreiche Auszeichnungen bedankt: Sie wurde 1995 zur "Bürgerin" und 2010 zur "Ehrenringträgerin" der Stadt Graz ernannt, sie erhielt zwei Mal den Josef-Krainer-Preis und konnte auf das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark stolz sein. Die Erinnerung an die Verstorbene wird in vielfacher Weise weiterleben, sei es durch die Projekte, die sie initiiert hat, oder durch den Fixplatz, den sie in der Pionierinnengalerie im 2. Stock des Rathauses innehat.

Quelle: Stadt Graz

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