vonOTS
OKTOBER 07, 2021
Der erste Platz zu Ehren des Formel-1-Weltmeisters wurde in Reininghaus eröffnet.
Graz (OTS) - Mit der Einweihung des Jochen-Rindt-Platzes im neuen Stadtteil Reininghaus und einem Symposium zum Auftakt ehrte die Stadt Graz heute die Rennsportlegende Jochen Rindt. Motorsport-Größen und Familienmitglieder versammelten sich für die Gedenkveranstaltungen in der Heimatstadt des Formel-1-Weltmeisters.
Einem der größten Söhne der Stadt wurde heute ein besonderes Andenken gesetzt: Dem Wetter zu trotz wurde der Jochen-Rindt-Platz im neu entstehenden Stadtteil Reininghaus feierlich eingeweiht. „Es ist wunderbar hier zu stehen. Wir sind alle beeindruckt davon, was ihr für Jochen getan habt“, war Nina Rindt, die Witwe des 1970 in Monza verunglückten Rennfahrers, überwältigt. Gemeinsam mit Tochter Natasha und Jochen Rindts Halbbruder Uwe Eisleben enthüllte die Familie die Platztafel in dem neuen Stadtteil, der in Zukunft rund 10.000 Menschen beheimaten wird.
„Als ich 1951 zum ersten Mal mit Jochen in Graz zusammenkam, hätte ich mir das nie vorstellen können“, war Uwe Eisleben sichtlich bewegt. Der Jochen-Rindt-Platz soll ein weitläufiger Platz mit viel Grün und hohen Bäumen werden, wie Sportstadtrat Kurt Hohensinner erklärte. „Ich freue mich unheimlich, dass wir im Sportjahr 2021 einen Platz nach diesem ganz großen Sportler benennen dürfen“, so Hohensinner. Eine Straßenbahnhaltestelle und ein E-Mobilitätspoint sind ebenfalls auf dem Platz geplant.
Formel-1-Größen in Graz
Die Eröffnung des Platzes war Teil der Gedenkfeierlichkeiten „Jochen Rindt – Der Weltmeister aus Graz“, die teilweise bereits zu seinem 50. Todestag im Jahr 2020 stattfanden und coronabedingt dieses Jahr fortgesetzt wurden. Zu diesem Anlass fanden sich auch zahlreiche Weggefährten aus dem Motorsport in Graz ein, unter ihnen Sir Jackie Stewart: „Ich glaube nicht, dass irgendein Rennfahrer auf der Welt jemals eine solche Anerkennung genossen hat wie Jochen in seinem eigenen Land“, war der Rennfahrfreund und dreimalige Weltmeister begeistert und gratulierte der Stadt zu den Aktivitäten. FIA-Präsident Jean Todt bestätigte ihn: „Jochen wäre sehr glücklich das zu sehen.“ Red Bull Motorsportchef Helmut Marko, der ebenfalls an der Platzeröffnung teilnahm, über seinen Jugendfreund Jochen: „Er öffnete Österreich für die internationale Welt und machte den Motorsport in Österreich salonfähig“. Besonderer Gast war der ehemalige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, Freund und Vertrauter von Jochen Rindt: „Ich bin sehr glücklich darüber, was Graz für ihn tut.“
Jochen Rindt – Der Weltmeister aus Graz
Dass die Feierlichkeiten heute stattfinden ist kein Zufall: Am 4. Oktober 1970 wurde Jochen Rindt zum Weltmeister gekürt – knapp einen Monat nach seinem Unfalltod beim Training in Monza. Bis heute bleibt er der einzige Formel-1-Weltmeister, der seine Krönung nicht mehr erleben durfte. Bei den Großeltern in Graz aufgewachsen, verbrachte Jochen Rindt seine Kindheit und Jugend in der Landeshauptstadt. Hier fuhr er seine ersten Straßenrennen, von hier aus startete er seine Weltkarriere, hier wurde er vor 51 Jahren begraben. Trotz deutscher Staatsbürgerschaft ist der gebürtige Mainzer Jochen Rindt für die Grazer „einer von ihnen“, was nicht zuletzt die unzähligen Kerzen auf seinem Grab am Zentralfriedhof jedes Jahr bestätigen.
Wirtschaftssymposium „Automotive & Sicherheit“
Zum Auftakt der Gedenkveranstaltungen fand am Vormittag das Wirtschaftssymposium „Automotive & Sicherheit“ in der Aula der Alten Universität statt, zu dem ExpertInnen und Wirtschaftstreibende aus Automobilbranche und Motorsport geladen waren. Es war Jochen Rindt, der Österreich auf die Motorsport-Weltkarte brachte und mit dem alles begann. "Jochen Rindt ist das perfekte Testimonial für die Stadt Graz und für die Automobilbranche", betonte Maximilian Mazelle, Leiter der Kommunikationsabteilung der Stadt Graz. Christa Zengerer, Geschäftsführerin des ACstyria Mobilitätscluster und Karl Pfeiffer, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH JOANNEUM erklärten die Bedeutung von Graz als Mobilitätshotspot und zentralen Ort für zahlreiche Beschäftigte, Studierende und Forschende im Automobilbereich. Die ehemalige DTM-Fahrerin und Director of Motorsport AVL List, Ellen Lohr, warf einen Blick in die Zukunft des Motorsports und Richard Mille, Vorsitzender der FIA Endurance Kommission und FIA Präsident Jean Todt erklärten, wie es um die Sicherheit im Rennsport steht.
Empfang und Ausstellung im Graz Museum
Um 17.30 Uhr findet abschließend ein Empfang anlässlich der Ausstellung „Jochen Rindt, Mythos, Graz“ im Graz Museum statt, der ebenfalls im Livestream auf graz.at übertragen wird. Ab morgen werden im Rahmen der Ausstellung zwei Rennautos von Jochen Rindt, ein Ford GT40 und ein Lotus 72, im Erdgeschoss des Museums ausgestellt.
Livestreams Die Aufzeichnungen der beiden Veranstaltungen finden Sie unter https://www.ots.at/redirect/graz1
Weitere Informationen zu dem Gedenkjahr 2020 und zur Person Jochen Rindt gibt es unter graz.at/jochenrindt .
Quelle: OTS