Salzburg: Einzelkläranlagen und Treibstofflager sind am Trattberg Geschichte

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 25, 2024

Foto: Land Salzburg/Büro Schwaiger

Foto: Land Salzburg/Büro Schwaiger

Wasserversorgung und Trinkwasserschutz nachhaltig gesichert / Kanalinfrastruktur sorgt für moderne Abwasserentsorgung

(LK) Die Enzianhütte am Vordertrattberg sowie die Christlalm und Wimmeralm am Hintertrattberg sind beliebte Ausflugsziele im Tennengau für Hobbysportler, Wanderer und insbesondere der örtlichen Bevölkerung. Dank der Panoramastraße ist das Erholungsgebiet in St. Koloman, das gleichzeitig auch landwirtschaftlich genutzt wird, für viele Menschen leicht erreichbar.

Auf der Wimmer Alm hat sich LR Josef Schwaiger mit Theo Steidl von der Wasserwirtschaft des Landes gemeinsam mit der dortigen Wassergenossenschaft einen Überblick über die neue Infrastruktur verschafft.

„Das alles unter einen Hut zu bekommen war seit jeher eine große Herausforderung und ein Balanceakt zwischen landwirtschaftlicher und touristischer Nutzungen. Vor allem beim Thema Abwasserentsorgung und Frischwasserversorgung ist man an die Grenzen gestoßen, da wir uns hier in einem Wasserschongebiet und dem Schutzgebiet für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde St. Koloman befinden“, fasst Landesrat Josef Schwaiger die Ausgangslage bei einem Besuch im Almgebiet zusammen. Seit einigen Jahren schafft man am Trattberg aber stetig zukunftsfite Lösungen im Sinne aller Beteiligten: Almwirte, Gemeinde, Tourismus und Umwelt.

Enzianhütte: 2.331 Meter langer Ableitungskanal

Die Abwasserentsorgung erfolgte am Trattberg jahrzehntelang über Senkgruben oder Kleinkläranlagen. Die Trinkwasserversorgung stellte man über Einzelwasserversorgungsanlagen sicher und die Energieversorgung über Dieselgeneratoren. „2017 wurde damit begonnen von der Enzianhütte am Vordertrattberg eine Abwasserleitung bis zur Anlage der Gemeinde St. Koloman beziehungsweise des Reinhalteverbands Tennengau Süd zu bauen. In die Künette wurde auch gleich eine Stromleitung und ein Telekommunikationskabel mitverlegt“, erklärt Landesrat Schwaiger. Das Land förderte das Projekt, das im Oktober 2018 in Betrieb ging, mit rund 194.000 Euro.

Hintertrattberg ohne Dieselgeneratoren

Auch am Hintertrattberg hat man sich – nach vielen Variantenuntersuchungen - für eine Ableitung bis zur Kläranlage des RHV Tennengau Süd entschieden. Die fäkalen Abwässer der touristisch genutzten Christlalm und Wimmeralm und jene der übrigen Almen werden über eine Kanalisation gesammelt und in ein Pumpwerk Vordertrattberg geleitet und von dort zum Vordertrattberg hochgepumpt. „Hier wurde eine Stromleitung vom Tauglboden zum Hintertrattberg verlegt und dann die Kanalkünette zur Verteilung am Hintertrattberg genutzt, sodass die nicht mehr zeitgemäßen Dieselgeneratoren nicht mehr notwendig sind“, so Schwaiger.

Unterstützung durch „Schuldendienst“

Seit Jänner 2023 ist diese 5.700 Meter lange Leitung in Betrieb an die 16 Häuser und fünf Pumpwerke angeschlossen sind. Das Land Salzburg fördert die Abwasseranlage zusätzlich zur Bundesförderung mit dem „Schuldendienst“. Pro Jahr werden 40- bis 50tausend Euro überwiesen, bis die Schulden für die Kredite getilgt sind.

Neue Wasserversorgung

Für den Hintertrattberg wurde auch die Wasserversorgung neu aufgestellt. Dafür wurde eine Wassergenossenschaft gegründet. „Ich danke vor allem Obmann Willi Struber für seinen Einsatz – nicht nur hier, sondern bei vielen Wassergenossenschaften in der Region. Ohne ihn wäre dieses Werk nicht fertig geworden“, betont Landesrat Josef Schwaiger. Konkret wurden am Hintertrattberg rund 2.640 Laufmeter Wasserleitung verlegt, zwei Quellen gefasst und ein 40 Kubikmeter fassender Behälter mit einer UV-Wasserdesinfektionsanlage errichtet.

Quelle: Land Salzburg

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