vonRedaktion Salzburg
JULI 16, 2024
Seewinkel-Mühle Passenbrunner in Andau
In einer Zeit, in der traditionelle Handwerksberufe zunehmend in Vergessenheit geraten, gibt es immer noch junge Menschen, die sich für altehrwürdige Berufe begeistern. Einer von ihnen ist Christoph Passenbrunner. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters und erlernt den Beruf des Müllers. Christoph ist damit der einzige Müller-Lehrling des Landes. Ausgebildet wird er von seinem Vater Gerald in der hauseigenen Mühle in Andau. Dort schaute Wirtschaftslandesrat in dieser Woche vorbei und warf einen Blick hinter die Kulissen der einzigen Getreidemühle des Nordburgenlandes. „Christoph Passenbrunner ist mehr als nur der einzige Müller-Lehrling im Burgenland. Er, aber natürlich auch seine ganz Familie – immerhin führt die Familie die Mühle seit mittlerweile vier Generationen - sind ein Symbol für die Bewahrung und Erneuerung eines traditionellen Handwerks. Seine Leidenschaft und sein Engagement zeigen, dass es auch in unserer modernen Welt Platz für alte Berufe gibt, die durch Innovation und Hingabe neu belebt werden können. Das Burgenland kann stolz auf solche jungen Menschen sein, die bereit sind, das Erbe ihrer Region zu bewahren und gleichzeitig die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.“
Schon als kleiner Bub wich Christoph Passenbrunner seinem Vater nicht von der Seite. Sein Spielplatz war die hauseigene Getreidemühle in Andau. Immerhin führt die Familie die einzige Mühle im Nordburgenland – und das schon in vierter Generation. Die fünfte Generation steht schon in den Startlöchern. Denn mit Christoph arbeitet der nächste Chef bereits mit. Für den 16-Jährigen war von Anfang an klar, dass er den Beruf des Müllers erlernen will. „Ich könnte mir nie etwas anderes vorstellen. Schon als Kleinkind war ich immer an der Seite meines Vaters und habe ihm bei der Arbeit zugesehen oder auch geholfen“, schildert Christoph und kündigt stolz an: „2026 will ich die Meisterprüfung ablegen.“
Die Ausbildung zum Müller ist vielseitig und anspruchsvoll. Man lernt nicht nur, wie man Getreide mahlt und verschiedene Mehlsorten herstellt, sondern auch, wie man die komplexen Maschinen wartet und repariert. „Die Arbeit erfordert technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und viel Fingerspitzengefühl“, erklärt Christoph.
Mehr als 100 Landwirte beliefern die Familie mit Weizen, Roggen, Mais und Dinkel. Je nach Nachfrage werden täglich bis zu 50 Tonnen Getreide zu Qualitätsmehl, das in verschiedenen Größen abgepackt und ausgeliefert wird, verarbeitet.
„In dieser Mühle der Familie Passenbrunner treffen Tradition und moderne Technik aufeinander. Einerseits werden traditionelle Verfahren genutzt, um die Qualität der Produkte zu gewährleisten, andererseits moderne Technik integriert, um effizienter und nachhaltiger zu arbeiten. Eigeninitiative, Durchhaltvermögen und Innovation zeichnen burgenländische Betriebe wie diesen hier aus. Die Klein- und Mittelbetriebe haben unser Land groß gemacht. Sie bilden das Grundgerüst der burgenländischen Wirtschaft“, betont Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann.
Quelle: Land Burgenland