Steiermark: Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums werden umgesetzt

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 06, 2021

Foto: Land Steiermark

Stark steigende Impf-Nachfrage in der Steiermark

Graz, am 5. November 2021.- Beim 35. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (5.11.) Impfkoordinator Michael Koren, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig sowie Test- und Impfstraßenkoordinator Harald Eitner zum Stand der Covid-19-Schutzimpfungen in der Steiermark und standen für Medienanfragen zur Verfügung. Als Gast war Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium und Mitglied im Nationalen Impfgremium live mit dabei.

Mit den aktuellen Zahlen zu den Impfungen startete Impfkoordinator Michael Koren seine Ausführungen: „Die Steiermark hält aktuell bei 832.341 Erstimpfungen und 793.610 Zweitimpfungen. Auch 60.754 dritte Dosen wurden bereits an den Impfstraßen, bei niedergelassenen Ärzten, in Pflegeheimen sowie bei Dialysezentren verimpft. Wir sehen, dass Ankündigungen zu Verschärfungen viele dazu bewegen, sich doch impfen zu lassen." An den beiden jüngsten freien Impftagen wurden rund 6.300 Impfungen verabreicht, davon war der Großteil Erstimpfungen.

„Ich möchte die Bevölkerung bitten, sich ihre Erst-, Zweit- und Drittimpfungen zu holen. Heute wurden 1.100 Neuinfektionen in der Steiermark gemeldet. Wir müssen dringend die Booster-Impfungen forcieren und alle Impffähigen, die sich noch nicht impfen haben lassen, sollten sich jetzt impfen lassen! Nur so können wir stärkere Verschärfungen verhindern", appelliert Impfkoordinator Michael Koren.

Mit organisatorischen Informationen startete Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig seine Ausführungen: „Derzeit werden zahlreiche Einladungen für die erste, zweite und dritte Impfung ausgeschickt. Dabei handelt es sich um reguläre Einladungen sowie um vorgezogene Einladungen, da die dritte Impfung bei Personen ab 18 Jahren nun bereits sechs Monate nach der zweiten Impfung stattfinden kann."

Im Sinne der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums werde die dritte Impfung in der Steiermark so rasch wie möglich verabreicht, derzeit hält man bei rund 60.700 Drittimpfungen. Dennoch, so Wlattnig, solle neben den dritten Impfungen die Grundimmunisierung der Steirerinnen und Steirer nicht vernachlässigt werden. „Die Zahlen auf der Anmeldeplattform steigen aktuell deutlich. Derzeit werden über 730.000 Anmeldungen ausgewiesen. Innerhalb einer Woche konnten wir eine Steigerung von 8.700 Anmeldungen verzeichnen. Es ist jedoch nicht klar, ob es sich dabei um Erstimpfungsanmeldungen oder auch um Anmeldungen für die dritte Impfung bei Personen, die sich die ersten beiden Impfungen außerhalb der Landes-Anmeldeplattform geholt haben, handelt."

In diesem Zusammenhang verwies Wlattnig auf die aktuelle Stellungnahme der Bioethikkommission vom 27. Oktober 2021. Darin wird begründet, warum die Pandemie keine Privatsache ist: „Sich nicht impfen zu lassen, obwohl es für eine Person medizinisch möglich wäre, bedeutet daher insgesamt, sich einem solidarischen Akt zu entziehen, obwohl man gerade in der Covid-19-Pandemie in vielfältiger Weise selbst Nutznießer gesellschaftlicher Solidarität ist." Die vollständige Stellungnahme können Sie hier nachlesen.

Rund 66,7 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Steiermark hat nun die Erstimpfung bereits erhalten. Dies entspricht rund 75 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren bzw. rund 79 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren. Die Zweitimpfung hat rund 63,6 Prozent der steirischen Gesamtbevölkerung erhalten. Dies entspricht rund 71,5 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren bzw. rund 75,5 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren (Zahlen aus dem E-Impfregister).

„Von vergangenen Freitag bis zum heutigen Freitag wurden insgesamt 25.158 Impfungen verabreicht. Dabei handelt es sich um 9.512 Erstimpfungen. Im Vergleich mit den Zahlen von vor zwei Wochen haben sich die Erstimpfungen beinahe verdreifacht", so Wlattnig und ergänzt weiter: „Im Oktober wurden insgesamt 91.774 Impfungen durchgeführt. Davon waren 22.603 Erstimpfungen, 24.383 Zweitimpfungen und schon 43.337 Drittimpfungen. Im Vergleich mit dem Monat September, in dem insgesamt 63.157 Impfungen verabreicht wurden, ist das eine deutliche Steigerung."

Test- und Impfstraßenkoordinator Harald Eitner berichtete von stark steigender Nachfrage, speziell bei den freien Impftagen und den Impfbussen: „Bei den freien Impftagen in der vorigen Kalenderwoche konnten mit 2.281 am 26. Oktober und 3.371 Impfungen am 29. Oktober um rund 50 Prozent mehr Impfungen als in der Woche zuvor verabreicht werden. Diese Woche wurden am 2. November mit 3.349 Impfungen wiederum um rund 1.000 Impfungen mehr als eine Woche zuvor durchgeführt. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch heute Freitag bei der laufenden freien Impfaktion fortsetzt. Fast 60 Prozent der durchgeführten Impfungen bei diesen Aktionen waren Erstimpfungen. Bei den Impfbussen, die immer von Dienstag bis Samstag unterwegs sind, ist in der Vorwoche mit 603 Impfungen eine stark steigende Anzahl von verabreichten Dosen zu verzeichnen gewesen, in der laufenden Woche wurde bereits nach drei von fünf Einsatztagen am Donnerstag Abend die Zahl von 459 Impfungen erreicht." Mittlerweile mussten bei den beiden Bussen auch bereits Impfwillige abgewiesen werden: „Wir bitten um Verständnis, die Busse haben logischerweise keine unbegrenzte Kapazität, daher kann es natürlich passieren, dass Impfwillige bei den Bus-Terminen nicht mehr drankommen. Wer bei einem Bus-Standort auf Grund des großen Andrangs nicht mehr drangenommen werden kann, kann sich die Impfung allerdings innerhalb von wenigen Tagen dennoch holen, indem die freie Impfaktion am Dienstag oder Freitag auf einer der Impfstraßen genutzt wird", so Eitner.

Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium erklärte zu den jüngsten Entscheidungen des Nationalen Impfgremiums: „Die Empfehlung für die dritte Impfung gab es ja schon länger, durch Entscheidungen auf europäischer Ebene wurde es jetzt möglich, die dritten Impfungen bereits ab sechs Monaten nach der zweiten Impfung zu empfehlen. Aus unserer Sicht ist es weiterhin besonders wichtig, dass die Risikogruppen und jene Personen, die auf Grund ihres Berufs im Gesundheitswesen einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, bei den dritten Impfungen priorisiert werden. Auch jene, die bisher zwei Mal mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurden, sollten die dritte Impfung bald bekommen", so Paulke-Korinek. „Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums für die dritte Impfung lautet aber ,ab sechs Monaten‘, nicht genau ,mit sechs Monaten‘ nach der vergangenen Dosis. Wobei auch zu erwähnen ist, dass in begründeten Ausnahmefällen auch ein Zeitraum von unter sechs Monaten möglich ist." Auf Nachfrage vom Michael Koren führte Paulke-Korinek aus, dass die Empfehlung nicht heißt, dass alle AstraZeneca-Geimpften etwa bereits nach vier Monaten den dritten Stich bekommen sollen, sondern dass hier die sechs Monate auch einige Tage unterschritten werden könnten.

Zu jenen, die mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft wurden und sich bisher nur eine Dosis geholt haben, bemerkte Paulke-Korinek: „Diese sollten sich dringend ein zweites Mal impfen lassen. Alle aktuellen wissenschaftlichen Daten zeigen, dass die Schutzwirkung bei nur einer Dosis angesichts der Delta-Variante nicht zufriedenstellend ist." Allgemein verwies Paulke-Korinek auf die sehr positive Schutzwirkung der Impfungen: „Wir können heute davon ausgehen, dass seit Beginn der Impfkampagne dank der Impfungen mehr als 17.000 Krankenhausaufenthalte und rund 5.000 Todesfälle verhindert werden konnten!"

Das 35. Impf-Update kann hier als Video nachgesehen werden.


Quelle: Land Steiermark

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