vonRedaktion Salzburg
MAI 10, 2022
Mit erneuerbaren Energiegemeinschaften den Ausstieg aus Öl und Gas vorantreiben
Das Burgenland wolle 2030 – 10 Jahre vor dem Bund – klimaneutral sein und damit europaweiter Vorreiter werden. Eine wichtige Rolle auf diesem Zielpfad würden die 171 burgenländischen Gemeinden spielen – „sie sind ein wesentlicher Baustein im Gesamtgefüge des burgenländischen Klimaschutzes“, sagte LH-Stv. Mag.a Eisenkopf. Das Land Burgenland hat mit dem Ausbau der Wind- und Sonnenenergie in den letzten Jahren gezeigt, dass eine nachhaltige Energiewende machbar und der Ausstieg aus Öl und Gas angesichts des Krieges in der Ukraine wichtiger denn je ist. Eine wichtige Rolle, um das Ziel Klimaneutralität 2030 im Burgenland zu erreichen, stellen Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) dar. Die 171 burgenländischen Gemeinden können dabei eine wichtige Vorreiterrolle einnehmen. Wie diese Energiegemeinschaften aussehen können, was es dazu braucht und welche Initiativen es vom Land Burgenland dazu gibt, wurde heute, Montag, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf, Dieter Posch, Bürgermeister der Marktgemeinde Neudörfl, Martin Zloklikovits, Geschäftsführer Forschungs- und Inovations GmbH und Bettina Frank, Geschäftsführerin Akademie Burgenland, an der Fachhochschule (FH) in Eisenstadt präsentiert.
Das Burgenland wolle 2030 – 10 Jahre vor dem Bund – klimaneutral sein und damit europaweiter Vorreiter werden. Eine wichtige Rolle auf diesem Zielpfad würden die 171 burgenländischen Gemeinden spielen – „sie sind ein wesentlicher Baustein im Gesamtgefüge des burgenländischen Klimaschutzes“, sagte Eisenkopf. Einerseits könnten Gemeinden selbst Klimaschutzmaßnahmen setzen und andererseits auch Rahmenbedingungen schaffen, um der Bevölkerung klimaschonendes Handeln zu ermöglichen. „Gerade im Bereich der Energieerzeugung, der Sanierung und auch im Mobilitätsbereich sind Gemeinden ein wichtiger Motor für den Klimaschutz in unserem Land“, sagte Eisenkopf. Durch den Ausbau von Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) könnten Gemeinden selbst eine Vorreiterrolle für ihre Bürgerinnen und Bürger einnehmen und so das Bewusstsein für den Klimaschutz in der eigenen Gemeinde fördern.
Was ist eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft?
EEG bezeichnet den Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Strom und Wärme. Mitglieder von EEGs können Privat- oder Rechtspersonen sein, Gemeinden, lokale Behörden oder auch KMUs - von der Organisationsform ist für EEGs vom Verein bis zur Kapitalgesellschaft vieles möglich.
„Das bedeutet, die Bevölkerung bekommt nun die Gelegenheit sich zusammenzuschließen, um Energie gemeinsam zu nutzen. Mitglieder der Energiegemeinschaft können überschüssige Energie abgeben – und Interessenten, die Strom aus der Energiegemeinschaft konsumieren wollen, können Strom dann zu geringeren Stromkosten und Netzgebühren beziehen. In einer EEG können Gemeinden Strom und Wärme untereinander, mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen oder Vereinen erzeugen, verbrauchen, speichern und verkaufen. Und zwar zu weitgehend eigenständig festgelegten Bedingungen und Preisen – heißt auch reduzierte Netznutzungs- und Netzbereitstellungsentgelte für die Bürgerinnen und Bürger“, so Eisenkopf. Zentraler Baustein der EEG ist somit, dass Energie lokal erzeugt und auch lokal verbraucht werden kann.
Eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft sei ein chancenreiches Unterfangen – bedürfe aber auch der sorgfältigen Planung und Entfaltung. „Deswegen ist es auch wichtig hier seitens des Landes die Gemeinden zu unterstützen und das tun wir“, so Eisenkopf. „Weiters bieten wir seitens des Landes für Gemeinden jetzt auch Webinare zum Thema „Kommunale Energieerzeugung im Rahmen von Erneuerbaren Energiegemeinschaften“. an Zielgruppen sind die burgenländischen Gemeindevertreterinnen und -vertreter. Für das Webinar konnten wir eine Reihe an Expertinnen und Experten gewinnen, die das Thema Erneuerbare Energiegemeinschaften aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten werden“, sagte Eisenkopf. Die Anmeldung zu diesem rund 1,5-stündigen Webinar sei unkompliziert über die Homepage der Akademie Burgenland möglich.
Bereits in den letzten Jahren wurden Klimaschutzinitiativen für Gemeinden gesetzt. „Das ist uns mit dem Förderprogramm „Klimafreundliche Gemeinde“ gelungen“, so Eisenkopf.
So seien Anreize für Investitionen in Energie- und Klimaschutzmaßnahmen geschaffen worden, die burgenländische Gemeinden zu Vorreitern in den Bereichen Energieerzeugung, Sanierung oder alternative Mobilität machen. Den Fördersatz von bis zu 50 % für CO2-relevante Investitionen hätten 27 Gemeinden genutzt. „Wir sprechen hier von einem Einsparungspotential von deutlich über 1.200 Tonnen CO2 gemäß den Projektanträgen der Gemeinden. Für dieses Erfolgsprojekt wurden insgesamt rund 2,8 Mio. Euro an EFRE-Mitteln vorgesehen.“ Ziel sei, dieses Förderprogramm in der neuen EU-Förderperiode – in adaptierter Form - für burgenländische Gemeinden fortzusetzen.
Bürgermeister Posch, der ebenfalls den Prozess für eine EEG in seiner Gemeinde Neudörfl gestartet hat, begrüßte die Initiative von LH-Stellvertreterin Eisenkopf. Posch erklärte, dass die Marktgemeinde Neudörfl – gemeinsam mit Partnergemeinden – bis 2024 ein Energie-Forschungsprojekt der FH Burgenland im Bereich erneuerbarer Energie sei. Generell stehe die Versorgungssicherheit im Vordergrund. Neudörfl sei in mehrerlei Hinsicht Vorbild bezüglich Klimaschutz, beispielsweise sei der Ausstieg von fossilen Brennstoffen aus sämtlichen öffentlichen Gebäuden gelungen. Die Gemeinde decke den Bedarf mit Fernwärme, erklärte Bürgermeister Posch. Ziel der Forschungs- und Inovations GmbH sei es, burgenländische Gemeinden und Unternehmen bei der Umsetzung von Klima- und Umweltprogrammen zu unterstützen, erklärte Martin Zloklikovits, Geschäftsführer Forschungs- und Inovations GmbH. Bettina Frank, Geschäftsführerin Akademie Burgenland erklärte: „Wir bieten für Gemeinden Webinare an – 1,5 stündigen Webinar zum Thema „Kommunale Energieerzeugung im Rahmen von Erneuerbaren Energiegemeinschaften. Zielgruppen sind die burgenländischen Gemeindevertreterinnen und -vertreter. Für das Webinar konnten wir eine Reihe an Expertinnen und Experten gewinnen, die das Thema Erneuerbare Energiegemeinschaften aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten werden“, sagte Frank. Die Anmeldung zu diesem rund 1,5-stündigen Webinar sei unkompliziert über die Homepage der Akademie Burgenland möglich.
Termine
Mittwoch, 11. Mai 2022 um 17:30 Uhr / Donnerstag, 12. Mai 2022 um 14 Uhr und Dienstag, 31. Mai 2022 um 10 Uhr.
Quelle: Land Burgenland