vonOTS
NOVEMBER 30, 2022
38.000 Kollektoren auf ehemaliger Braunkohle-Aschekippe erzeugen 18 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom jährlich für 5700 Haushalte in der Region
Nach weniger als einem Jahr Bauzeit geht jetzt in der Weststeiermark die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs mit direkter Netzeinspeisung in Betrieb und speist künftig pro Jahr rund 18 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom in das öffentliche Netz ein. Rund 38.000 Kollektoren sorgen dafür, dass 5.700 Haushalte in der Region mit grünem Strom versorgt werden.
12 Millionen Euro hat die Energie Steiermark in die Errichtung der Anlage investiert. Mit einer Leistung von 17,2 Megawatt (das entspricht der eines mittleren Wasserkraftwerkes an der Mur) werden pro Jahr mehr als 18 Millionen Kilowattstunden grüner Strom erzeugt, der über das Umspannwerk Bärnbach an die Haushalte in der Region verteilt wird.
Das 21 Hektar große Areal auf der ehemaligen Aschekippe des Braunkohle-Abbaus (es entspricht 28 Fußballfeldern) ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen erneuerbare Energie und befindet sich auf Flächen der Gemeinden Bärnbach und Rosental a.d. Kainach.
„Bereits 2018 wurden die ersten Gespräche geführt und im Mai 2020 der Optionsvertrag auf das Grundstück unterschrieben. Im September desselben Jahres kam es bereits zum Projektierungs-Beschluss. Die aktuellen Turbulenzen am Energiemarkt zeigen auf, wie wichtig das frühzeitige Handeln und die rasche Umsetzung waren“, so die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.
„Das Projekt wurde in einem guten Klima und überaus partnerschaftlich mit den Gemeinden sowie der GKB Bergbau als Grundstücks-Eigentümer umgesetzt“. Es sei ein gutes Vorzeige-Beispiel „für eine effiziente und regionale Bündelung von Kräften in Sachen Nachhaltigkeit“.
Das Projekt ist Teil einer umfassenden Sonnenstrom-Offensive der Energie Steiermark: In Summe sollen in den kommenden 5 Jahren rund 250 Millionen Euro in diesen Bereich investiert werden. „Es ist unser erklärtes Ziel, den aktuellen Bestand an Kollektoren-Fläche zu vervierfachen“, so Purrer und Graf.
Derzeit sind bei den Energienetzen Steiermark über 25.000 PV-Anlagen angeschlossen. „Wir freuen uns über die Entschlossenheit und den Rückenwind des Landes in der Frage PV-Ausbau und werden in den kommenden Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in eine entsprechende Verstärkung unserer Netze investieren“, so die Vorstände. „Vorrang hat eindeutig die Nutzung bestehender Dach- und Deponieflächen, bei Freiflächenanlagen ist der Fokus auf eine agrarische Doppelnutzung gelegt. In Summe haben wir uns derzeit landesweit rund 450 Hektar gesichert.“
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit der Eröffnung dieses Photovoltaikparks setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt hin zur steirischen Energiewende. Es handelt sich um ein Musterbeispiel, denn hier werden keine wertvollen Flächen versiegelt, sondern es wird eine brachliegende Halde in einem alten Bergbaugebiet zur Stromproduktion verwendet. Der Photovoltaikpark reiht sich in eine Vielzahl neuer Projekte ein, mit denen wir Schritt für Schritt auf saubere Energieproduktion umsteigen und unsere Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren. Die Eröffnung kann als österreichweites Vorbild für die nachhaltige Stromproduktion gesehen werden.“
„Die weitere Errichtung von Photovoltaikanlagen ist ein wesentliches Ziel unserer Politik. Projekte wie hier in Bärnbach bringen die Steiermark beim Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran, machen unser Bundesland unabhängiger und leisten einen wichtigen Beitrag für noch mehr Klima- und Umweltschutz. Daher bin ich über die heutige Eröffnung dieses Großprojekts sehr glücklich und danke allen Verantwortlichen. Gemeinsam mit der Energie Steiermark und unseren Städten und Gemeinden werden wir den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft fortsetzen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.
Bürgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach): „Ich freue mich, dass dieses gemeindeübergreifende Projekt auf dem ehemaligen Bergbaugebiet zwischen Bärnbach und Rosental umgesetzt werden konnte. Die Tatsache, dass auf diesem Gelände nunmehr umweltfreundliche Energie aus Sonnenkraft erzeugt wird, ist ein Meilenstein in Richtung Energiewende. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die überaus konstruktive Zusammenarbeit, die eine Umsetzung des größten Photovoltaik-Park Österreichs in nur zwei Jahren ermöglichte.“
„Unsere Region war historisch gesehen immer stark mit der Energiewirtschaft verbunden. Waren es seinerzeit die Kohle und unsere Kraftwerke die für eine stabile Energieversorgung zur Verfügung standen, so sind es heute dem Stand der Technik entsprechend groß dimensionierte Photovoltaik-Anlagen. Gerade die Nutzung von rekultivierten Flächen des ehemaligen Bergbaus für die Gewinnung von umweltfreundlicher Sonnenenergie ist für mich eine echte Alternative in der Energiewirtschaft, weil man damit diese nicht leicht zu bewirtschaftenden Grundstücke über Generationen einer nachthaltigen und wertvollen Nutzung zuführt. Deshalb bin ich stolz, dass es gemeinsam mit der Energie Steiermark und unserer Nachbarstadtgemeinde Bärnbach gelungen ist, eines der bedeutendsten Photovoltaikprojekte der Steiermark zur Umsetzung zu bringen,“ sagt Bürgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental an der Kainach).
Quelle: OTS