Energiewende und Klima-Ziele bei Berglandmilch

vonOTS
JULI 07, 2023

Foto: Daniela Köppl

Foto: Daniel Scharinger

Über 40 Mio. Euro wurden in den letzten Jahren bei Schärdinger für nachhaltige Projekte - mit dem Ziel des Komplett-Ausstiegs aus fossilen Energieträgern - investiert.

Ein Meilenstein für das Erreichen der Berglandmilch-Klimaziele war die Errichtung eines Biomasse-Heizwerks bei Österreichs größter Käserei im oberösterreichischem Feldkirchen bei Mattighofen. Unter Beisein von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Frau Landesrätin Michaela Langer-Weninger wurde am 7. Juli 2023 das Heizwerk offiziell eröffnet.

"Wir freuen uns Österreichs größte Käserei nun mit regionaler, nachhaltiger Biomasse betreiben zu können. Heimisches Waldhackgut anstatt Erdgasimporte fördert regionale Wirtschaftskreisläufe und sorgt für Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln." ist Geschäftsführer Josef Braunshofer überzeugt.

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer betont: „Oberösterreich ist beim Klimaschutz mit hohem Tempo unterwegs. Wir sind schon jetzt Nummer 1 bei Wasserkraft, bei Solarenergie und auch bei der Nutzung von Biomasse. Der Brennstoff-Umstieg von fossilen Energieträgern auf nachhaltige Biomasse ist gelebter Klimaschutz. Für den Wirtschaftsstandort OÖ ist entscheidend, dass Leitbetriebe wie die Berglandmilch Verantwortung übernehmen und in den Zukunftsbereichen Klimaschutz und Energie mit namhaften Investitionen vorangehen.“

Unsere Bäuerinnen und Bauern sind wahre Klimaschützer. Sie produzieren nachhaltige Lebensmittel und binden als einziger Sektor CO2. Gleichwohl ist es wichtig, dass auch die nachgelagerte Lebensmittelindustrie Maßnahmen zur Treibhausgas-Reduktion ergreift. Berglandmilch, geht hier beispielgebend voran. Durch die neue Biomasse-Anlage werden jährlich knapp 4.100 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht den Emissionswerten von 410 Flugreisen einmal rund um den Globus“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Das Biomasse-Heizwerk in Feldkirchen ist Teil der Klimastrategie bei Schärdinger und reiht sich in eine Investitions-Offensive zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern ein. Im Vorjahr wurde am niederösterreichischen Schärdinger-Standort in Aschbach-Markt eine Biogasanlage errichtet. Diese wird mit Reststoffen aus der eigenen Abwasserreinigungsanlage betrieben und ersetzt 30% des Erdgas-Bedarfs des Standortes. Ein Biomasse-Heizwerk geht mit Herbst 2023 dort in Betrieb und ersetzt den restlichen Bedarf an fossilen Energieträgern.

In Tirol produziert der Standort Wörgl seit mehr als 10 Jahren mit Biomasse und verzichtet auf fossile Energieträger. Am Sitz der Genossenschaft in Wels setzt man ebenso bereits lange auf Biogas. Die Schärdinger Molkereien in Voitsberg und Klagenfurt haben die Umstellung von Erdgas auf Biomasse noch vor sich. In Klagenfurt ist es mit Jahresende 2023 soweit, am steirischen Standort in Voitsberg laufen die Planungen für eine Umsetzung bis 2025.

Am Standort in Feldkirchen, der größten Käserei Österreichs, werden jährlich rund 250 Mio. Liter Milch verarbeitet. Aus dem Innviertel stammen so bekannte Käsesorten wie der Schärdinger Bergbaron, der Schärdinger Traungold oder der Schärdinger Mozzarella.

Durch das neue Biomasse-Heizwerk wird der bisherige, jährliche Erdgasverbrauch von ca. 1,6 Mio. m³ Erdgas eingespart. Im neuen, hochmodernen Biomasse-Heizwerk sind sowohl der 3.800 kW Hackgutkessel als auch das Hackgutlager untergebracht. Der Brennstoffbedarf von fast 17.000 MWh/Jahr wird mit täglich 80 Schüttraummeter regionalem Hackgut gedeckt. Insgesamt können durch die Errichtung des Biomasse-Heizwerkes pro Jahr etwa 4.000 Tonnen CO2 Emissionen eingespart werden.

Doch nicht nur in der Milchverarbeitung setzt man bei Berglandmilch auf Nachhaltigkeit. Auch in der Milchproduktion auf den knapp 9.000 heimischen Bauernhöfen, wirtschaftet man zunehmend klimafreundlicher. Futtermittel werden am Hof produziert oder regional zugekauft. Futtermittelimporte aus Übersee, etwa Soja aus Brasilien oder Palmöl als Bestandteil von Fertigfuttermischungen, sind bei Berglandmilch verboten. Ebenso ist der Einsatz des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat auf Berglandmilch-Höfen nicht erlaubt. Ergänzende Futtermittel auf Basis natürlicher, ätherischer Öle reduzieren nachweislich den Methanausstoß der Kühe. Die Tierwohlmaßnahmen, welche den Bäuerinnen und Bauern über einen Berglandmilch-Tierwohlbonus abgegolten werden, sorgen für gesunde und fitte Kühe.

Schärdinger Bauern wirtschaften dadurch nicht nur regional, sondern achtsam im Umgang mit Tier und Umwelt. Schon heute weist die Rohmilch von den heimischen, kleinstrukturierten Schärdinger-Höfen, einen der kleinsten CO2-Fußabdrücke in Europa auf. Und bezogen auf den Nährstoffgehalt schlägt heimische Kuhmilch jedes pflanzliche Imitatprodukt auch in Bezug auf negative Klimaauswirkungen.

Um ganzheitlich klimaschonend zu wirtschaften ist neben der Produktion auch die Verpackung der Produkte ein zentrales Thema. Mit Einführung eines Glas-Mehrwegsystems belebte man bei Schärdinger die nachhaltigste Form der Milchverpackung wieder. Werden noch PET-Kunststoffflaschen eingesetzt, kommt dafür ausschließlich 100%-recyceltes PET zur Anwendung. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen zeigt sich auch im Einsatz anderer Kunststoffmaterialien, die bis 2025 grundsätzlich recyclingfähig sein müssen.

All diese Maßnahmen, von der Energiewende bis hin zu klimafitten Bauernhöfen und nachhaltig verpackten Milchprodukten helfen, die selbst gestellten Klimaziele zu erreichen.

Klimaziele, zu denen man sich bei Schärdinger auch mit dem Beitritt zur Science-Based-Target Initiative offiziell verpflichtet hat. Die Science-Based-Target Initiative ist eine globale Klimaschutzinitiative, die Unternehmen verschiedener Branchen dazu auffordert, wissenschaftsbasierte CO2-Einsparziele gemäß dem Pariser Klimaabkommen zu definieren. Diese Ziele und deren Umsetzung werden dabei unabhängig bewertet und extern validiert. Berglandmilch ist das erste milchverarbeitende Unternehmen Österreichs und eines der wenigen Unternehmen im Land, das sich bislang dieser internationalen Allianz für mehr Klimaschutz angeschlossen hat.

Berglandmilch eGen:

Berglandmilch ist das größte österreichische Milchverarbeitungs- und Vertriebsunternehmen. Berglandmilch eGen betreibt acht Standorte in 5 Bundesländern und steht im alleinigen Eigentum von knapp 9.000 Milchbäuerinnen und Milchbauern. Berglandmilch tritt mit so bekannten Marken wie Schärdinger, Tirol Milch, Lattella und Stainzer am Markt auf. Bäuerliche Tradition in Verbindung mit ganzheitlichem Qualitätsdenken und dem Mut neue und zukunftsweisende Wege zu gehen, spiegeln sich in vielfältigen und innovativen Produkten wider. www.berglandmilch.at

Quelle: OTS

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