vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 31, 2022
LR Schneemann: „Österreichweit einzigartiges Projekt, bei dem Fachkräfte rasch und zielgerichtet für die burgenländische Wirtschaft und Industrie ausgebildet werden“
Das Land Burgenland hat gemeinsam mit dem AMS, der Wirtschaftskammer Burgenland und der Industriellenvereinigung Burgenland Ende September eine neue Fachkräfte-Offensive ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam dem Fachkräftemangel - neben bereits bestehenden Maßnahmen - mit einem neuen Modell gezielt entgegenzuwirken. Für den ersten Kurs im Bereich Tourismus meldeten sich in Eisenstadt acht Interessenten zur viermonatigen Fachausbildung zum „qualifizierten Praktiker“ an. Fünf von ihnen machten vor kurzem ihren Abschluss und können ab sofort als Koch und Kellner arbeiten. Arbeitsmarktlandesrat Dr. Leonhard Schneemann besuchte die ersten AbsolventInnen in Eisenstadt und gratulierte ihnen persönlich zum Abschluss. „Wir haben ein österreichweit einzigartiges Projekt initiiert, bei dem Fachkräfte rasch und zielgerichtet für die burgenländische Wirtschaft und Industrie ausgebildet werden. Die Fachkräfte-Offensive ist ein voller Erfolg, alle Absolventinnen und Absolventen haben bereits einen fixen Job“, freut sich Schneemann.
Im Herbst starteten Kurse im Bereich Tourismus (Koch/Köchin oder Restaurantfachkraft), im Bereich Baunebengewerbe (Elektrotechnik oder Photovoltaik) sowie im Bereich Transport- und Lagerlogistik - in jedem Bereich je einer im Landesnorden und einer im Südburgenland. Neu hinzu kommt der Bereich Metalltechnik. Das Land Burgenland übernimmt dabei die Qualifizierungskosten in der Höhe von insgesamt rund 800.000 Euro, die Finanzierung erfolgt über das Additionalitätsprogramm. Laufend wird evaluiert, in welchen Bereichen der Wirtschaft noch dringende Notwendigkeit an Fachkräften herrscht - mit dem Ziel, das Modell bedarfsorientiert zu erweitern.
Das Konzept sieht vor, dass die neuen Fachkräfte entweder nach einer 17-wöchigen Ausbildung ihre Beschäftigung im Betrieb aufnehmen, oder anschließend die Lehre bis zur Lehrabschlussprüfung absolvieren. Der Ausbildung vorangestellt ist ein Infotag, der nächste Schritt ist eine einwöchige Clearingphase und schließlich der Matching Day, im Rahmen dessen Ausbildungsinteressierte mit konkreten Unternehmerinnen und Unternehmern zusammentreffen und eine Ausbildung direkt im Betrieb vereinbaren.
In der Grundausbildung werden die wichtigsten Kompetenzen geschult. Bei erfolgreichem Abschluss ist der Weg frei für den Start der Beschäftigung im Betrieb. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten - entweder ohne weitere Ausbildung als sogenannte Praktiker bzw. Praktikerinnen, oder mit dem Fortsetzen der Ausbildung im Betrieb, mit dem Ziel die Lehrabschlussprüfung zu absolvieren. „Im Burgenland überlassen wir die Frage, ob wir genügend Fachkräfte zur Verfügung haben, nicht dem Zufall oder dem Markt, sondern wir greifen ein und gestalten aktiv. Die Fachkräfte-Offensive ist eine Win-win-Situation für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, und sie schafft sichere und attraktive Jobs in allen burgenländischen Regionen“, so Schneemann abschließend.
Quelle: Land Burgenland