Kärnten: Erste Seekarte des Wörthersees präsentiert

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 06, 2021

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LR Fellner, LR Schuschnig: Seenkarte zur Erhöhung der Sicherheit bei gleichzeitiger Vermeidung von Nutzungskonflikten - mittels QR-Code kann man auf mobilen Endgeräten die eigene Position am See bestimmen und Zusatzinfos, wie etwa die Wassertiefe, abrufen

Klagenfurt (LPD). Der Wörthersee ist bei Einheimischen wie bei Gästen sehr beliebt und ein Hotspot für Wassersportler und Genießer aller Art. Um auch künftig ein gedeihliches Miteinander aller Seefans zu gewährleisten, hat Wasserwirtschaftsreferent Landesrat Daniel Fellner heute im Zuge einer Pressekonferenz im Amt der Kärntner Landesregierung gemeinsam mit Tourismusreferent Landesrat Sebastian Schuschnig die erste Seekarte des Wörthersees präsentiert.

Fellner: „Schwimmer, Motorbootfahrer, Standup-Paddler, Wasserskifahrer, Schifffahrt… Es tut sich jedes Jahr noch mehr am Wörthersee, es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen unter den verschiedenen Gästegruppen und Wassersportbegeisterten am und im See. Deswegen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAGIS im Amt der Kärntner Landesregierung nun eine Seekarte nach internationalem Vorbild erstellt, um die Sicherheit zu erhöhen und Nutzungskonflikte zu vermeiden“.

Auf der Karte, deren Grundlage ein hochgenaues digitales Unterwassergeländemodell des Wörthersees bildet, ist genau verzeichnet, wer wo was darf. „Sprich, wo dürfen Boote und Wasserfahrzeuge aller Art nicht fahren, wo befinden sich Schutzgebiete, wie etwa Seerosen- oder Schilfflächen, welche Zonen sind für Schwimmer reserviert, wo können zu bestimmten Zeiten speziell Wasserschifahrer trainieren, wo verlaufen die bestehenden Seeleitungen, auf die beim Ankern Rücksicht genommen werden muss“, präzisiert Fellner.
„Genauso wie auf den Straßen braucht es klare Regelungen, an die sich auch alle halten. Doch die Kenntnisse über die Regeln sind am See besonders unterschiedlich“, betont Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig. Während man für das Fahren eines Motorbootes beispielsweise ein Schifffahrtspatent benötigt, für dessen Erlangung eine Ausbildung und staatliche Prüfung nötig sind, wird für das Lenken eines kleinen Elektroboots oder für ein Standup-Paddel keine Voraussetzung verlang. „Deshalb soll diese Karte einfach und verständlich für alle eine gemeinsame Wissensbasis bilden, an der sich jeder orientieren kann“, sagt Schuschnig.

Dass Nutzungskonflikte zunehmen, belegen Zahlen: allein 335 Lizenzen für private Motorboote gebe es am Wörthersee auf einer Fläche von knapp über 19 Quadratkilometern, darüber hinaus noch 53 gewerbliche Schiffslizenzen und 500 Lizenzen für stärkere Elektroboote. Zusätzlich verkehren viele kleine Elektro- und Segelboote. Auch die Anzahl an neuen Verkehrsteilnehmern, wie dem Standup-Paddle, nimmt stetig zu. „Ein gutes Miteinander wird immer wichtiger, um Nutzungskonflikte einzudämmen und um Unfälle zu vermeiden. Die Seekarte ist auch ein Appell an die Eigenverantwortung und zur Rücksichtnahme“, sagt Schuschnig und ergänzt: „Wir werden die Seekarte nicht nur bei den Schifffahrprüfungen austeilen, sondern auch den Urlaubern am See zur Verfügung stellen“, kündigt Schuschnig weiters an. Hierfür werde die Tourismusregion und die Tourismusverbände eingebunden, um die Tourismusbetriebe zu informieren.

Die Seekarte steht Einheimischen und Gästen kostenlos als analoge und als digitale Karte zur Verfügung. Die analoge Seekarte findet man auf der KAGIS Homepage zum Download: kagis.ktn.gv.at. Als Gesamtkarte oder in fünf Teilblättern kann sie im Maßstab 1 : 10.000 im PDF-Format heruntergeladen werden. Zur genauen Erläuterung der Legende der Karte und der dazugehörenden gesetzlichen Bestimmungen gibt es ein eigenes PDF-Dokument.
Jede Karte ist mit einem QR-Code versehen, mit dem man direkt zur digitalen Seekarte im KAGISMaps wechseln kann. Damit kann man die Karte direkt am See mittels digitalen Endgerät aufrufen, etwa um die eigene Position zu bestimmen oder wichtige Zusatzinfos abzurufen. Dies ist vor allem für die Benutzerinnen und Benutzer von Booten jeglicher Art ein großer Zusatznutzen.

Detail am Rande: Im Zuge der Echolot-Vermessung wurde auch die exakte Tiefe des Wörthersees ermittelt. In der Literatur wird die Tiefe zumeist mit 85 Metern angegeben, tatsächlich sind es 84,3 Meter, die tiefste Stelle liegt im Becken westlich von Pörtschach.
Fellner und Schuschnig sind sich einig: „Die Karte ist ein wichtiges Tool, um die Sicherheit am See zu erhöhen. Wir stellen die Seekarte gerne allen Interessierten sowie den Einsatzkräften zur Verfügung, damit die Nutzung fortan noch reibungsloser funktioniert. Die Erstellung von Karten für weitere Kärntner Seen ist geplant“.


Quelle: Land Kärnten

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