vonRedaktion Salzburg
JULI 01, 2022
LGBTIQ-Jugendliche sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: Homophobie, Trans- und Interphobie sowie Diskriminierung sind noch immer präsent. Die zahlreichen Bemühungen unterschiedlicher Akteur*innen und Stellen der Stadt Wien bilden das Fundament, auf dem die Abteilung Bildung und Jugend (MA 13) und die Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) aufbauen. In Wien soll nun im Rahmen der Kinder- und Jugendstrategie ein eigenes Queeres Jugendzentrum geschaffen werden, in dem LGBTIQ- Jugendliche einen Safe-Space vorfinden. Durch die offene Kinder- und Jugendarbeit werden sie Unterstützung erfahren und professionelle Jugendarbeit erleben können. Konzepte können bis Mitte September 2022 eingereicht werden. Die Auswahl des Konzepts findet bis Ende Oktober 2022 durch die Stadt Wien – Bildung und Jugend in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien – WASt statt.
Professionalisierung queerer Jugendarbeit
„Die Fortschrittskoalition hat sich die Professionalisierung queerer Jugendarbeit zum Ziel gesetzt. Denn LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wollen wir gemeinsam so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben. Wir wollen Schutz bieten, Vielfalt stärken und dafür Raum geben! Besonders wichtig sind hier die Einbindung der Community und fachlicher Expertise“, so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr, der allen Beteiligten für die Zusammenarbeit dankt – allen voran der Abteilung Bildung und Jugend der Stadt Wien sowie der Wiener Antidiskriminierungsstelle.
„Queere Jugendliche brauchen Freiraum, professionelle Begleitung und den Austausch mit Gleichaltrigen, um sich ihre Orientierungen und Identitäten angstfrei bewusst zu werden und diese gut zu entwickeln. Das erste Queere Jugendzentrum in Wien wird all das bieten und hebt die queere Jugendarbeit in der Regenbogen Hauptstadt Wien so auf ein neues Level“, freut sich WASt-Leiter Wolfgang Wilhelm.
Auch die Abteilungsleiterin der Abteilung Bildung und Jugend Brigitte Bauer-Sebek zeigt sich über die Entstehung des Queeren Jugendzentrums erfreut: „LGBTIQ Jugendliche haben besondere Bedarfe und Herausforderungen in ihrer Jugend zu meistern. Umso wichtiger ist es, sie sichtbar zu machen, ihnen Schutz zu gewähren und ihnen die Möglichkeit zum Vernetzen zu geben. Es freut mich besonders, dass in Wien nun das erste Queere Jugendzentrum entsteht und hiermit ein wichtiges Zeichen für Offenheit und Toleranz gesetzt wird.“
Bedarfsanalyse zu queerer Jugendarbeit
Um die aktuellen Lebenssituationen von LGBTIQ-Jugendlichen in Wien umfassend zu erheben und passende Angebote zu setzen, beauftragte die Stadt Wien das IHS-Institut für höhere Studie mit der Durchführung einer Bedarfsanalyse zu queerer Jugendarbeit in Wien, deren Ergebnisse ab Juli 2022 auf der Homepage der WASt (www.queer.wien.at) veröffentlicht werden.
Informationen zur Konzepteinreichung
Das Queere Jugendzentrum soll LGBTIQ-Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie ihren sie begleitenden Freund*innen offenstehen. Dabei gilt es besonders auch für jene Angebote zu schaffen, die erst am Beginn ihrer Identitätsfindung oder Selbstdefinition stehen und vielleicht noch gar nicht in Worte fassbare Fragestellungen oder Unsicherheiten zu sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten haben. Bezogen auf das Alter werden die Zielgruppen, im Vergleich zu anderen Angeboten der Jugendarbeit, deutlich erweitert: Das Queere Jugendzentrum richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 27 Jahren.
Es wird hohe Sensibilität für die unterschiedlichen Bedarfe von schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorausgesetzt. Die Örtlichkeit wird im Anschluss an die Auswahl der Fördernehmer*innen gemeinsam definiert. Das Queere Jugendzentrum steht zumindest an 5 Wochentagen zu festgelegten Uhrzeiten zur Verfügung.
Alle Informationen zur Konzepteinreichung unter: https://www.wien.gv.at/freizeit/bildungjugend/jugend/queeres-jugendzentrum.html
Quelle: Stadt Wien