Wien: Essen retten – Klima schützen

vonRedaktion International
OKTOBER 30, 2021

Wien

DIE UMWELTBERATUNG zeigte bei einer Online-Veranstaltung Lösungen zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen an Schulen auf.

Weltweit werden von der Herstellung über den Verkauf bis zu den Kund*innen rund 30 % der genießbaren Lebensmittel weggeworfen. Rund die Hälfte davon fällt in privaten Haushalten an. Umso wichtiger ist es, dass schon Kinder und Jugendliche den Wert der Lebensmittel erkennen und die kreative Resteküche kennenlernen. Viele Möglichkeiten dazu stellten die hochkarätigen Expert*innen bei der Online-Tagung „Lebensmittelabfallvermeidung in der Schule“ vor.

Mehr als eine Million Tonnen Lebensmittelabfälle wären in Österreich jährlich vermeidbar. Weggeworfenes Essen ist sowohl ethisch als auch ökologisch bedenklich. „Zum moralischen Dilemma kommt noch hinzu, dass bei der Produktion von Lebensmitteln Treibhausgase freigesetzt werden – und das völlig umsonst, wenn die Lebensmittel nicht gegessen werden. Besonders schwer wiegt das bei tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Wurst und Käse, weil ihre Herstellung mit hohem Treibhausgasausstoß verbunden ist“, machte Umweltberaterin Mag. Gabriele Homolka bei der Tagung auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam. Es referierten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis - von der Universität für Bodenkultur, der Wiener Tafel, der Best of the Rest ACADEMY, ATM Abfallwirtschaft Tirol Mitte, United Against Waste, dem Landeselternverband Wien, dem Ökologie Institut und DIE UMWELTBERATUNG. Sie motivierten die 200 Teilnehmer*innen aus allen Bundesländern, den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln fächerübergreifend im Unterricht einzubauen ? von der Volksschule bis zum Lehrlingsabschluss oder der Matura.

Lebensmittelabfälle sind vermeidbar

Das Credo der Veranstaltung lautete: Jeder Lebensmittelabfall ist vermeidbar! Es braucht nur Wissen, Motivation dazu und positive praktische Erfahrungen. „Es ist so wichtig, den Menschen den Wert der Lebensmittel näher zu bringen. Von klein auf sollten Kinder beim Kochen mit dabei sein und mitbekommen, wie aus schrumpeligen Karotten noch eine wohlschmeckende Karottensuppe wird“, überzeugte Elke Oberhauser von Best of the Rest die Zuhörer*innen.

Vom Sensorik Labor bis zur Schatzsuche am Feld

Die Teilnehmer*Innen lernten Methoden kennen, um den Unterricht zum Thema Vermeidung von Lebensmittelabfällen interaktiv und lebendig zu gestalten. Egal ob Verkostungen von Naturjoghurts mit verschiedenen Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD), das Nachernten am Feld oder Spiele zur richtigen Lagerung im Kühlschrank, der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln kann spannend und spielerisch erlernt werden. Die Wiener Tafel zeigte mit dem Sensorik Labor, dass man sich auf die eigenen Sinne verlassen kann: Joghurt, das eine Woche über dem MHD ist, schmeckt einwandfrei. Auch Methoden für den digitalen Unterricht und für hybrides Lernen sowie digitale Tools für das Smartphone wurden vorgestellt.

Flexible Küche reduziert Abfälle

61.000 Tonnen Lebensmittelabfälle fallen in Österreichs Großküchen pro Jahr an. Ein Teil davon stammt aus Schulkantinen. Grund genug, sich mit Vertretungen aller Beteiligten, wie Schüler*innen, Pädagog*innen, Eltern und natürlich auch mit den Schulverpfleger*innen an einem Tisch zu setzen und Verbesserungspotentiale auszuloten. Lösungen wie variable Portionsgrößen, Einzelgerichte statt fixer Menüs, ausgeklügelte Bestellungen und verstärkte Kommunikation über abfallreduzierende Maßnahmen bringen raschen Erfolg.

Inspirationen online

Die Informationen der Referent*innen und Linkempfehlungen sind nun auf der Website von DIE UMWELTBERATUNG zu finden. So profitieren weitere Schulen von diesem Wissen und können Maßnahmen zur Reduktion der Lebensmittelabfälle an ihrer Schule umsetzen.

Präsentationen und Handouts zu den Vorträgen und Linksammlung zu didaktischen Methoden für den Unterricht: https://bit.ly/2ZKheKy

Weitere Unterrichtsmaterialien und Veranstaltungen zu verschiedenen Umweltthemen sind auf www.umweltberatung.at/bildung zu finden.

Das Webinar wurde durch die Abfallvermeidungs-Förderung der österreichischen Sammel- & Verwertungssysteme für Verpackungen finanziert.

DIE UMWELTBERATUNG ist eine Einrichtung der Wiener Volkshochschulen, basisfinanziert von der Stadt Wien ? Umweltschutz.

Quelle: Stadt Wien

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