vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 14, 2024
LH Kaiser eröffnet 34. Volksgruppenkongress – Kongress befasst sich mit Minderheiten und Berichterstattung im multimedialen Zeitalter: „Truth or Fake – Der Wahrheit verpflichtet“
KLAGENFURT. Zum 34. Mal wurde heute, Mittwoch, der Europäische Volksgruppenkongress in Kärnten durch LH Peter Kaiser eröffnet. Die Eröffnung ergänzt hat mittels Videobotschaft Südtirols LH Arno Kompatscher.
LH Kaiser hob in seinem Statement die Wichtigkeit von Volksgruppen auch in einem europäischen Kontext hervor. „Die Bedeutung von Volksgruppen, der Wert von Minderheiten und die Wertigkeit von Sprachgruppen hat in Europa im Sinne eines Zusammenwachsens immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit dem Start der Kongresse wurde es möglich, in einen Dialog und Polilog zu treten. Darauf haben wir, hat das Volksgruppenbüro, aufgebaut und sind mit dem Kongress in den interregionalen und internationalen Fokus gerückt, Vertrauen zu schaffen“, so Kaiser.
Damit sei Austausch, Dialog, voneinander Lernen und aufeinander Eingehen möglich geworden. Auch als Landesregierung gemeinsam mit dem Volksgruppenbüro setze man auf eine aktive Außenpolitik, auf Interregionalitäts-Politik und werde damit selbst tätig und setze entsprechende Initiativen. „Wir sind offen für kritische Anmerkungen, um uns weiter zu entwickeln“, sagte Kaiser.
Der Landeshauptmann ging auf das diesjährige Thema des Kongresses und die Rolle der Medien, die quasi „vierte Gewalt im Staat“, ein. Die Rolle der Medien sei laut Kaiser unbestritten, doch die Wirkung von Worten werde unterschiedlich bewertet. Es sei das dritte Mal, dass sich der Volksgruppenkongress mit Minderheiten, Sprachen und Medien und deren Zusammenspiel auseinandersetze.
Kaiser verwies auch auf die Entwicklungsschritte der Medien hin, vor allem der sozialen Medien, auf damit verbundene, im Raum stehende, Information oder Manipulation, auf die Frage nach Missbrauch, nach bewussten Irreführungen mittels verschiedener Kanäle. „Dies werden die Workshops dieses Volksgruppenkongresses innerhalb dieser beiden Tagen aufarbeiten“, hielt Kaiser fest.
Der Landeshauptmann stellte aber auch den Zusammenhang zur Politik, bzw. zur Rolle der Politik, her. „Kann sich Politik, ohne das here Gut der Medienfreiheit zu gefährden, durch Gesetze, Regeln, Normen oder gar Sanktionen in diese Spähre mischen. Wenn ja, in welcher Hinsicht? Ist es möglich, wie die EU es in Bezug auf die KI tut?“, stellt Kaiser Fragezeichen in den Raum, immer die Meinungsfreiheit im Fokus zu haben und trotzdem ausufernde Manipulationen durch KI in Zukunft verhindern zu können.
Medien, Information und künstliche Intelligenz werden zu einer immer stärker ineinander wachsenden Materie. Forscher würden davon ausgehen, dass im Jahr 2042 die künstliche Intelligenz alles Wissen dieser Erde generiert und komprimiert in sich aufgenommen haben wird, ebenso wie Gefühle und Emotionen miteinfließen lassen wird. „Wir werden in Anbetracht dieses Wissens, die Antworten jetzt darauf nicht finden. Die Auftragsstellungen sind jedoch für uns, für nächste Generationen und nächste Volksgruppenkongresse klar“, hielt Kaiser fest..
Die Begrüßung aller Ehrengäste und Keynot-Speaker sowie aller Expertinnen und Experten aus den Bereichen Minderheiten, Medien, sozialen Medien, die die einzelnen Workshops und Diskussionsrunden begleiten, nahm der stv. Landesamtsdirektor Markus Matschek vor. Am Volksgruppenkongress haben seit Beginn im Jahr 1990 über 500 nationale und internationale Expertinnen und Experten sowie Vortragende teilgenommen.
Nach den Grußworten von Daniela Kraus, Generalsekretärin des Presseclub Concordia, jenen von Günther Rautz, von EURAC bzw. MIDAS (European Association of Daily Newspapers in Minority and Regional Languages), verwies Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher in einer Video-Botschaft auf die Herausforderungen durch die neuen Medien auch für Volksgruppen.
Auch Kompatscher ging in seiner Videobotschaft auf die neuen Herausforderungen durch neue Medien ein. Er sagte, dass „Minderheiten Reichtum bedeuten, Mehrwehrt für jede Gesellschaft sind und trotzdem, hie und da, noch als Bedrohung gesehen werden. Gerade soziale Medien seien ein Nährboden dafür, wie insgesamt die Medien diesbezüglich eine wichtige Rolle spielen“.
Die Keynote kam heute von Univ. Prof. Matthias Karmasin, der sich den „sozialen“ Medien als Herausforderung für die Minderheiten-Berichterstattung widmete und seinen Bericht auf die Kommunikation zwischen Polarisierung und Manipulation konzentrierte.
Moderiert wurde die heutige Eröffnung des 34. Volksgruppenkongresses von Peter Karpf, von der Volksgruppenabteilung des Landes Kärnten. Der Europäische Volksgruppenkongress des Landes Kärnten wird seit 1990 vom Volksgruppenbüro organisiert und durchgeführt. Er zählt wie die Kulturwoche/Kulturni teden zu einer der renommiertesten Veranstaltungen des Landes Kärnten. Ziel und Bestreben des Kongresses ist es, aktuelle europäische Volksgruppenthemen mit Fachbeiträgen nationaler und internationaler Referentinnen und Referenten zu beleuchten. Der Kongress geht mit einem umfangreichen Programm über 2 Tage und endet mit einer Podiumsdiskussion im ORF Theater Donnerstagabend mit Journalisten und Medienhistorikern.
Quelle: Land Kärnten