Wien: Europaweites Abwassermonitoring zu illegalen Substanzen - Wien weiterhin im Mittelfeld

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 20, 2024

Wien

Deutlich geringere Konzentrationen von Substanzen im Abwasser als in anderen europäischen Großstädten

Zum zweiten Mal nach 2022 beteiligte sich Wien in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck an der internationalen Studie des europäischen Netzwerks SCORE zur Analyse von illegalen Substanzen in Abwässern. Wie schon im vergangenen Jahr befindet sich Wien bei den fünf untersuchten Substanzen im Mittelfeld. Auch im Vergleich zu den anderen österreichischen Orten befindet sich Wien bei keiner Substanz an der Spitze.

„Mit dem Abwassermonitoring hat die Stadt Wien eine weitere gute Maßnahme für die Überprüfung der Drogensituation in der Stadt in der Hand. Interessant ist vor allem der internationale Vergleich, den die SCORE Studie ermöglicht. Dabei zeigt sich, dass Wien bei allen Substanzen deutlich hinter anderen vergleichbaren Großstädten in Europa liegt. Es ist außerdem ein positives Zeichen für die funktionierende Sucht- und Drogenpolitik in der Stadt. Mit der Vielzahl an funktionierenden Unterstützungsmaßnahmen für suchterkrankte Menschen, aber auch Präventivmaßnahmen steht Wien gut da.“, interpretiert der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner, die heute bekanntgegebenen Daten.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Werte für MDMA, also Ecstasy, und Amphetamin, zu dem etwa Speed gehört, auf gleichem Niveau geblieben. Bei Kokain gab es eine Steigerung, bei Cannabis und Methamphetamine ist die Konzentration dagegen gesunken. Im Vergleich zu den Spitzenwerten europäischer Städte weist Wien sehr geringe Werte aus. Die Daten zeigen in den Städten mit den höchsten Konzentrationen einen 3,5-fach, wie bei Cannabis, bis zu 50-fach höheren Wert, wie bei Methamphetaminen. Städte wie Prag, Barcelona, Amsterdam, Antwerpen, Brüssel, Nürnberg oder Lissabon weisen bei fast allen Substanzen einen höheren Wert als Wien auf. Ein wirklicher Trend wird sich aber erst in einigen Jahren ablesen lassen.

„Die Proben, die im Verlauf einer Woche aus den Abwässern gezogen werden und die dazu ausgewerteten Daten zeigen das Bild, das wir auch aus anderen Studien gewonnen haben.“, so Lochner.

„Wir wissen, dass der Substanzkonsum insgesamt in den vergangenen Jahren recht stabil geblieben ist, aber auch, dass es bei Kokain einen leichten Anstieg gab. Auch, wenn die Abwasserproben keine Rückschlüsse auf Dosierungen oder Qualität zulassen, wissen wir zum Beispiel aus Analysen von checkit!, dass der durchschnittliche Kokaingehalt bei abgegebenen Proben in den vergangenen Jahren auf sehr hohem Niveau liegt. Maßnahmen zur eigenen Sicherheit der Konsument*innen sowie Prävention und Straßensozialarbeit sind daher bereits seit vielen Jahren die oberste Priorität bei der Sucht- und Drogenarbeit der Stadt Wien. Die Daten des Abwassermonitorings zeigen, dass wir mit unserem breiten Bündel aus Maßnahmen auch im internationalen Vergleich, auf einem guten Weg sind.", so Lochner abschließend.

Quelle: Stadt Wien

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