Niederösterreich: European Union Youth Orchestra (EUYO) verlegt Residenz nach Grafenegg

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 06, 2022

Niederösterreich

LR Eichtinger: „Ein Meilenstein für die Kulturlandschaft Österreichs und Niederösterreichs“

Mit den Worten „Es ist dies ein Meilenstein für Österreichs und Niederösterreichs Kulturlandschaft“ verkündeten Landesrat Martin Eichtinger, der CEO des EUYO Marshall Marcus, EUYO Board Co-Chair Martijn Sanders und der Grafenegg Geschäftsführer Philipp Stein am heutigen Montagvormittag in einer Pressekonferenz in Wien, dass das European Union Youth Orchestra seine Residenz nach Niederösterreich, Grafenegg, verlegt.

„Niederösterreich ist stolz, dass die einzige Kulturinstitution der Europäischen Union nun in Grafenegg beheimatet ist“, so Eichtinger, denn „Niederösterreich ist ein Kulturland und Grafenegg ist unser großes Aushängeschild.“ Grafenegg verbinde nicht nur Kunst, Natur und Kulinarik, sondern es stehe für den Europäischen Gedanken des Zusammentreffens der Kulturen aus ganz Europa. „Seit der Gründung des Grafenegg Festivals 2007 ist Grafenegg als Konzertveranstalter mit dem Grafenegg Festival, den Sommerklängen und dem Grafenegg Campus zu einem Leuchtturm der niederösterreichischen Kulturlandschaft geworden, der internationale und nationale Strahlkraft besitzt“, fuhr der Landesrat fort. Mit seinem exzellenten kulturellen Angebot von musikalischen Darbietungen auf höchstem Niveau sei Grafenegg aus dem heimischen wie auch dem internationalen Musikkalender nicht mehr wegzudenken.

Durch die Unterstützung des Bundes und des Landes Niederösterreich wurde es ermöglicht, dass das EUYO nach Österreich übersiedelt und die Zusammenarbeit mit dem Grafenegg Festival auch über die Sommerresidenz hinaus weiter gefestigt wird. „Das EUYO ist ein Symbol für die Europäische Idee und gleichzeitig ein einzigartiges Kulturprojekt“, erklärte Eichtinger, denn „jedes Mitgliedsland der Europäischen Union ist durch mindestens ein Orchestermitglied vertreten.“ Das EUYO sei auch das einzige Orchester, das jedes Jahr in jedem Mitgliedsstaat der Europäischen Union zu einem Probespielen einlädt und „es absolviert mehrere Tourneen in jedem Jahr mit exzellenten international anerkannten und renommierten Dirigenten, zum Beispiel dem Gründungsmusikdirektor Claudio Abbado oder dem früheren Musikdirektor Vladimir Ashkenazy.“ Das Orchester erfreue sich zudem eines herausragenden Nachwuchses, die Musikerinnen und Musiker machen oftmals internationale Karrieren. „Der Auftritt des Orchesters in Europa und weltweit erfreut sich größter Wertschätzung und die Aufführungen des Orchesters sprechen für sich“, so der Landesrat weiter und nannte hier beispielhaft die Auftritte des EUYO anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Römerverträge vor dem Brandenburger Tor in Berlin 2007 oder aber 2018 aus Anlass des 100-Jahr-Gedenkens des Ende des 1. Weltkrieges beim Arc de Triomphe in Paris.Das Orchester wurde außerdem bereits wiederholt ausgezeichnet, so 2020 mit dem „EU Cultural Brand of the Year“ Preis oder heuer erst mit dem „Golden Prague International Television Festival Award“ für das beste im Fernsehen übertragene Konzert.

„Seit 2009 residiert das EUYO im Sommer in Grafenegg, aber jetzt ist das Orchester gekommen, um zu bleiben“, schloss Eichtinger und bedankte sich bei Grafenegg und den Verantwortlichen des EUYO für die exzellente Zusammenarbeit, die diese Residenz ermöglicht habe.

Als einen „Traum, der in Erfüllung geht“, bezeichnete EUYO Board Co-Chair Martijn Sanders die Verlegung der Residenz des Orchesters nach Grafenegg. „Die Förderung junger Talente im Sinne des Europäischen Gedankens in Grafenegg, das seit vielen Jahren für künstlerische Intelligenz und Kreativität steht, macht Grafenegg zum perfekten Partner für das EUYO“, war Sanders sich sicher und sagte abschließend, dass das Orchester die höchsten Ideale der Europäischen Union durch das gemeinsame Musizieren junger Menschen über Kulturen und Länder hinweg aufrechterhalte und dieser Gedanke in Niederösterreich bedeutsame Unterstützung erfahre.

Marshall Marcus, CEO des EUYO, hob besonders das neue Project „Music Hub Austria“ hervor, ein Musikschulprogramm, bei dem die jungen Musikerinnen und Musiker des EUYO mit den rund 60.000 Schülerinnen und Schüler der niederösterreichischen Musikschulen zusammengebracht werden, um einerseits das EUYO in eine nächste Phase zu entwickeln und andererseits junge Menschen für den Beruf des Orchestermusikers, der Orchestermusikerin, zu begeistern. Zudem bestätigte auch Marshall die Freude über die Residenz des EUYO in Grafenegg, denn „jedes Orchester braucht ein Zuhause“ und Grafenegg habe bereits in den letzten Jahren gezeigt, dass es ein wertvoller Partner und ein solches Zuhause für das EUYO sei.

Grafenegg Geschäftsführer Philipp Stein brachte ebenfalls seine Freude über die Zusammenarbeit zum Ausdruck: „Wir brauchen junge Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, denn Glaubwürdigkeit wird durch Gleichaltrigkeit geschaffen“ und weiter: „Es ist viel einfacher, jungen Menschen zu zeigen, dass es sich lohnt, in ein Konzert zu gehen, wenn dort junge Musikerinnen und Musiker spielen.“ Dafür gebe es kein besseres Ensemble als das European Union Youth Orchestra, das die besten Jungmusikerinnen und –musiker aus ganz Europa vereint. „Wir freuen uns, aus ganz Europa Musikerinnen und Musiker nach Grafenegg einladen und erleben zu können, wie sie gemeinsam ihre Programme entwickeln“, schloss Stein. Die Partnerschaft mit dem EUYO lasse diese jungen Musikerinnen und Musiker erfahren, „wie das Gemeinsame zu einem größeren Ganzen wird, denn: Das Orchester ist die komplizierteste und größte Form, in der Menschen gemeinsam kommunizieren.“

Das European Union Youth Orchestra hat britische Wurzeln. 1976 setzten die Gründer Joy und Lionel Bryer die Idee eines Jugendorchesters in die Tat um, nachdem es nach einem einstimmigen Votum des Europäischen Parlaments ins Leben gerufen wurde. Durch den Brexit wechselte das EUYO seinen Sitz nach Ferrara in Italien, noch heuer soll der Wechsel nach Grafenegg erfolgen, das bereits seit 2009 Sommerresidenz des Orchesters ist.

Quelle: Land Niederösterreich

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