vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 13, 2021
„Ich würde mich mit AstraZeneca impfen lassen.“
Graz, am 12. März 2021.- Beim wöchentlichen Pressebriefing zum Stand der COVID-Impfungen in der Steiermark war neben den Verantwortlichen für die Impfkampagne in der Steiermark, Frau Prof. Marianne Brodmann, supplierende Leiterin der Angiologie (Gefäßerkrankungen) der Universitätsklinik und Prof. Thomas Gary als Experten mit dabei.
Impfkoordinator Michael Koren berichtete vom Stand der Impfungen in der Steiermark. Mit Stand 12. März sind in der Steiermark 126.246 Dosen verimpft worden. Bereits 124.096 sind im E-Impfpass dokumentiert, 88.104 davon Erstimpfungen und 34.752 davon Zweitimpfungen. Mittlerweile sind 200 Pflegeheime mit der Zweitimpfung versorgt worden. Das sind rund 9.000 Bewohnerinnen und Bewohner, 6.000 Mitarbeitende und rund 7.000 Externe, wie Therapeuten, Lieferanten und Angehörige der Heimbewohner. Derzeit werden Hochrisikogruppen mit 8.000 Impf-Dosen in Zusammenarbeit mit der KAGES versorgt.
Bei der heute beginnenden Impfung der engen Kontaktpersonen von Schwangeren, rund 6.000 haben sich angemeldet, macht Koren auf die Kontrollen aufmerksam: „Wer keinen Mutter-Kind Pass vorweisen kann, muss bestätigen mit der Schwangeren in einer Lebenspartnerschaft, in ständiger enger beruflicher Verbindung oder im gemeinsamen Haushalt zu leben." „Es werden bereits Personen, die keinen glaubhaften Nachweis erbringen konnten, von den Impfstraßen weggeschickt", weiß Koren zu berichten.
Koren kündigte auch zusätzliche 3.000 Impfdosen zu den bereits angekündigten 3.000 für den Bereich der Menschen mit Beeinträchtigungen an. Im Impfplan ist vorgesehen, dass nach der Zweitimpfung der über 85-Jährigen in der Kalenderwoche 12 die Impfung aller anderen über 65-Jährigen in der Steiermark beginnen werde. „Wenn die Impfstoffe wie vorgesehen geliefert werden, wird es sich ausgehen, dass wir in der Steiermark bis Ende April alle über 65-Jährigen zumindest einmal geimpft haben werden", kündigt Koren an.
Wolfgang Wlattnig berichtet auch von den Erfolgen in einzelnen Altersgruppen. Jetzt schon sei man in der Gruppe der über 80-Jährigen im Mittelfeld der österreichischen Impfkampagne. Bei der Gruppe der über 85-Jährigen sei man derzeit sogar an der Spitze zu finden. Derzeit sind rund 359.000 Steirerinnen und Steirer auf anmeldung.steiermark-impft.at registriert. 796 Hausärztinnen und Hausärzte haben sich als Impfärzte zur Verfügung gestellt. In einer Arbeitsgruppe arbeite man mit den Hausärztinnen und Hausärzten an Verbesserungen im Ärzteportal für die Impfabwicklung. Zur Kontrolle bei der heutigen Impfaktion: „Es ist immer eine Gratwanderung zwischen Vertrauen und Kontrolle, wie man auch jetzt bei den Impfungen von Kontaktpersonen sehen kann. Manche wollen sich in der Reihung weit vorschwindeln, das müsse verhindert werden" so Wlattnig. Dass über 65-Jährige, die sich zur Impfung angemeldet haben, keinen Termin bekommen haben, habe damit zu tun, dass zum Zeitpunkt der Organisation der Impftermine vom Nationalen Impfgremium der Impfstoff von AstraZeneca noch nicht für Ü-65-Jährige freigegeben war.
Harald Eitner, zuständig für die Impfstraßen, konnte auf die weiterhin hohe Beteiligung in der Altersgruppe der über 85-Jährigen hinweisen: 96,9 Prozent haben ihren Termin wahrgenommen. Von den 6.005 bis 9.3. angemeldeten Kontaktpersonen für Schwangere sind nunmehr 5.306 zu impfen. Das habe wahrscheinlich nicht nur mit der Skepsis dem Impfstoff AstraZeneca gegenüber zu tun, sondern auch mit den angekündigten Kontrollen, ergänzt Wolfgang Wlattnig.
Eine große Herausforderung wird die Impfung nächstes Wochenende des gesamten pädagogischen Personals sein, so Harald Eitner. Hier haben sich entgegen der Erwartungen mehr angemeldet als erwartet. Bislang sind 17.834 Pädagoginnen und Pädagogen angemeldet. 10.000 werden auf einer Impfstraße geleitet.
Prof. Brodmann klärte über den in der letzten Woche gemeldeten Fall einer Lungenembolie bei einer mit AstraZeneca geimpften Krankenschwester auf. Bei dieser Autoimmunreaktion sei eine sehr ungewöhnliche und seltene Gerinnung festgestellt worden, die an sich noch auf keinen Zusammenhang mit der Impfung schließen lässt. Ein möglicher Zusammenhang werde derzeit untersucht. Sie habe als Ärztin das letzte Jahr über die COVID-19-Station betreut und könne aufgrund der Schwere von Krankheitsverläufen sagen: „Ich würde mich mit AstraZeneca impfen lassen."
Die Videopressekonferenz zum Nachsehen.
Quelle: Land Steiermark