vonRedaktion International
MÄRZ 10, 2021
Troll-Borostyàni-Preise für Bloggerin Anja Bachl und SN-Redakteurinnen Katharina Maier, Sabrina Glas und Simona Pinwinkler
(HP) Zum internationalen Frauentag zeichneten Stadt und Land herausragende frauenpolitische Initiativen mit dem „Irma von Troll-Borostyàni-Preis“ aus. Der Blick war darauf gerichtet, wie sich Frauen mit der Pandemie auseinandersetzen. „Von der angenehmen Entschleunigung über Dreifachbelastung bis hin zu Einsamkeit und finanziellen Nöten – Frauen haben das vergangene Jahr sehr unterschiedlich erlebt. Zu diesen ‚Expertinnen in der Krise‘ haben Journalistinnen ihren feministischen Beitrag eingebacht“, betonte Frauenlandesrätin Andrea Klambauer bei der Online-Preisverleihung.
Die Trägerinnen der mit je 3.000 Euro dotierten Preise sind die Bloggerin Anja Bachl und das Redakteurinnen-Trio Katharina Maier, Sabrina Glas und Simona Pinwinkler von den Salzburger Nachrichten. Die Jury bestand aus Martina Madner (Wiener Zeitung, Vorstandsvorsitzende Frauennetzwerks Medien), Cornelia Brunnauer (Universität Salzburg), Elisabeth Klaus (Universität und Mozarteum Salzburg) und der Konzertpianistin Seda Röder (Gründerin von „The Mindshift“).
Klambauer: „Der Blick ging in die Tiefe der Gesellschaft.“
„Die Lebensrealität für Frauen hat sich im vergangenen Jahr stark verändert. Herausragende Berichterstattung ist dabei über den einfachen Befund, es wäre ein Rückfall in traditionelle Rollenmuster, hinausgegangen und hat verschiedene Blickwinkel und tieferliegende Ursachen dazugenommen“, so Landesrätin Andrea Klambauer.
Hagenauer: „Tragende Rolle von Frauen in der Krise sichtbar gemacht.“
„Was und wer medial sichtbar ist, prägt unser Denken und unsere Wahrnehmung der Krise. Wir zeichnen zum diesjährigen Frauentag herausragende journalistische Leistungen aus, die uns klar zeigen, welche tragende Rolle Frauen in der Corona-Krise spielen und wie sehr sie zur Bewältigung beitragen – aber auch, woran sie scheitern und trotzdem nicht aufgeben“, sagt Stadträtin Anja Hagenauer, zuständig für Soziales und Frauen.
Aufstehen gegen eine neue „Normalität“
Anja Bachl publizierte während der Pandemie auf Instagram und Facebook sehr persönliche Beiträge. „Sie macht spürbar und nachvollziehbar, wie die alte und neue männlich definierte „Normalität“ Frauen belastet. Sie zeigt deutlich, warum Frauen diese nicht hinnehmen wollen – und nicht hinnehmen sollen“, wertet die Jury die Postings als „Citizen journalism“ im besten Sinn.
Von Systemerhalterinnen und Welterklärern
Einen ganz anderen Zugang zum Leben von Frauen unter Covid-19-Bedingungen hat ein Autorinnentrio gewählt. Simona Pinwinkler, Sabrina Glas und Katharina Maier zeigten im Frühling 2020 in den Salzburger Nachrichten in ihrem Text „Frauen navigieren durch die Coronakrise“, dass die Krise Frauen anders betraf und betrifft als Männer: Frauen erhalten das System, während Männer die Welt erklären.
Omas gegen rechts und Lippenstift gegen Lukaschenko
Darüber hinaus hat die Jury 2021 noch zwei weitere Einreichungen lobend erwähnt. „Die Omas gegen rechts“ mit ihren sprechenden Steinen. Sie haben Steine mit Botschaften wie „Wir lassen uns nicht kleinkriegen“ oder „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“ oder „Wut und Mut“ auf Plätzen abgelegt. Auch Dorina Pacher fällt nicht unter die diesjährigen Bewertungskriterien. „Mit Lippenstift gegen Lukaschenko“ in den Salzburger Nachrichten beschrieb sie eindrücklich, wie der Protest der Belarussinnen auch ein Aufbegehren gegen veraltete Geschlechtsstereotype ist.
Quelle: Land Salzburg