vonOTS
MÄRZ 02, 2022
Das bundesweit tätige Sozialunternehmen unterstützte letztes Jahr mehr als 26.600 Teilnehmer*innen durch Beratung, Training, Qualifizierung und Beschäftigung
Linz (OTS) - Die Corona-Pandemie hat uns als Gesellschaft mittlerweile schon seit über zwei Jahren im Griff. Auch wenn wir in vielen Bereichen mit der neuen Situation leben gelernt haben, sind wir als Kollektiv in vielen Bereichen des täglichen Lebens gefordert und teilweise mit massiven Einschränkungen auf sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene konfrontiert.
Eine besondere Herausforderung stellt die virale Ausnahmesituation für Menschen dar, denen es schwerfällt, wieder ihren Platz am Arbeitsmarkt zu finden. Die Corona-Krise hat die Situation für Arbeitsuchende deutlich verschärft und viele Menschen sind in die Langzeitbeschäftigungslosigkeit gestürzt. Für die Betroffenen ist dies eine prekäre Lage, da es am Arbeitsmarkt ohnehin schwierig wird, wenn man einmal den Anschluss verloren hat.
Umso wichtiger ist es für Betroffene, einen verlässlichen Partner zu haben. FAB (Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung) reicht seit Jahrzehnten Menschen, die vom Arbeitsmarkt benachteiligt werden, die Hand und ebnet mit speziellen Beratungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsmodellen einen Weg zurück in Richtung Erwerbstätigkeit.
FAB verbucht letztes Jahr um 29% mehr Teilnehmer*innen | Für den Linzer Sozialverein war die Pandemie in vielen Bereichen eine enorme Herausforderung. Dennoch ist es auch im Vorjahr wieder eindrucksvoll gelungen, nicht nur den laufenden Betrieb aufrecht zu halten, sondern insgesamt 26.635 Teilnehmer*innen professionell zu unterstützen (12.375 Frauen, 14.249 Männer, 11 Divers) – das ist ein Plus von 29 Prozent.
Einen Zuwachs konnte etwa der Bereich der sozialökonomischen Betriebe verbuchen: Waren 2020 noch 654 Transitmitarbeiter*innen darin befristet beschäftigt, stieg die Zahl 2021 auf 708. Im Bereich der Dauerarbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung konnte mit 573 Teilnehmern*innen (2020: 561) das konstante Hoch gehalten werden.
Auffallend gestiegen ist auch die Zahl jener Menschen, die im vergangenen Jahr Beratungen in Anspruch nahmen: Konkret lag die Gesamtzahl in diesem Bereich bei 18.760 Teilnehmer*innen (2020: 13.698).
Positives Feedback | FAB-Geschäftsführerin Mag.a Silvia Kunz blickt hörbar stolz auf das vergangene Geschäftsjahr zurück: „Die große Herausforderung war für uns auch 2021 sicher, mit Augenmaß eine gute Corona-Verwaltung zu machen. Mit Blick auf unsere Jahresbilanz ist uns das offensichtlich sehr eindrucksvoll gelungen.“
Man habe, anders als 2020, im vergangenen Jahr „durchgängig offen gehabt“. Kunz: „Wir haben heute eine ziemlich gute Wahrnehmung, wo die Grenzen in der digitalen Beratung liegen. Und wo ein Präsenz-Gespräch unbedingt nötig ist. Darüber hinaus haben wir kaum Probleme gehabt, dass die Teilnehmer*innen nicht zu den Kursen gekommen wären. 2021 waren arbeitslose Menschen sehr froh, wieder eine Struktur und einen Alltag zu haben.“
Arbeitsmarkt: Politik ist gefordert | Der aktuellen Arbeitsmarktsituation sieht Kunz mit Sorge entgegen: „Wir müssen uns auf die Situation einstellen, dass wir einerseits einige 10.000 Arbeitslose in Österreich haben, die sich trotz des enormen Wirtschaftswachstums schwertun werden, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Mit Blick auf die Verfestigung von Langzeitarbeitspolitik wird sich diese Situation auch nicht verändern.“ Auf der anderen Seite habe man aber „in fast allen Bereichen“ einen Arbeitskräftemangel. Kunz: „Und beide Wahrheiten haben wir gleichzeitig.“ Es brauche daher unterschiedliche Antworten: „Ich bin neugierig, wo sich die Arbeitsmarktpolitik hinwendet. Aus meiner Sicht fehlt da von politischer Seite etwas. Wenn ich den Arbeitskräftemangel wahrnehme, dann müsste ich eigentlich erkennen, dass der arbeitslose Mensch ein überaus kostbares Gut ist. Und ich müsste daher alle Betroffenen entsprechend behandeln – was brauchen sie an Qualifikation, um bestmöglich für die Firmen wieder einsetzbar zu sein.“
„Langzeitbeschäftigungslose werden am Arbeitsmarkt per se nicht geschätzt, denn viele haben einschränkende Merkmale. Aber es ist die Frage zu stellen, ob nicht mit anderen Modellen eine Integration gelingen würde. Leider erlebe ich das Nachdenken darüber nicht, auch wenn es keine einfachen Lösungen sind.“ Man müsse von politischer Seite die Dramatik erkennen. Kunz: „Warum verlieren wir zum Beispiel am Arbeitsmarkt immer noch zehn Prozent der jungen Menschen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben?“ | FAB steht als Experte für Arbeitsmarktintegration für den Diskurs aber auch für die Umsetzung neue Ansätze jederzeit zur Verfügung. Denn so betont Kunz: „Sowohl Betroffene als auch Firmen wissen: Wenn irgendein Problem auftritt, dann gibt es mit FAB einen professionellen Arbeitsbegleiter, der Notwendiges umsetzen kann und als Vermittler fungiert.“
Quelle: OTS