vonRedaktion International
NOVEMBER 05, 2023
Das „Kinderheim“ gibt es nicht mehr / In kleinen Wohngemeinschaften wird professionell geholfen
(LK) Gibt es in Familien gravierende Probleme und sind Kinder in Gefahr, erfahren sie in kleinen Wohngemeinschaften in den Salzburger Kinderwohnhäusern die Sicherheit und Geborgenheit einer Familie und werden professionell rund um die Uhr betreut. So auch im Sozialpädagogischen Haus flicflac in Hallein, das Landesrat Christian Pewny kürzlich besuchte.
Das Bild, das manche mitunter von einem „Kinderheim“ im Kopf haben, ist längst überholt. Seit Jahren wird in Salzburg auf persönliche, professionelle und auf die Bedürfnisse abgestimmte Betreuung gesetzt. Maximal acht Kinder werden jeweils in einer der speziellen Wohngemeinschaften im Bundesland Salzburg betreut, wenn das Umfeld zu Hause schwierig ist und das Kindeswohl in Gefahr. Zu 80 Prozent geschieht das mit dem Einverständnis der Eltern. Ein Beispiel dafür ist das Kinderwohnhaus „flicflac“ in Hallein ist eine dieser sehr familiären Einrichtungen.
Pewny: „Sicheres Umfeld für Kinder.“
Landesrat Christian Pewny machte sich bei einem Besuch persönlich ein Bild der Wohngemeinschaft, die vom Verein „Rettet das Kind“ betrieben wird. In den Wohngemeinschaften kümmern sich mehrere Betreuerinnen und Betreuer aus den Bereichen Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Psychologie 24 Stunden am Tag um die Schützlinge. „Es ist schön zu beobachten wie familiär die Stimmung hier im Haus ist, wenn man bedenkt was die Kinder teilweise schon an negativen Erfahrungen gemacht haben. Hier wird großartige Arbeit geleistet“, so Landesrat Christian Pewny.
Eltern werden eingebunden
Seit Juni 2011 betreibt „Rettet das Kind“ das für den Zweck der Rund-Um-Die-Uhr-Betreuung errichtete Kinderwohnhaus in Hallein. Kinder zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr werden dort aufgenommen, können bis zu ihrer Volljährigkeit auch dort bleiben und werden von Sozialarbeitern, Psychologen und Sozialpädagogen betreut. Die Kinder treffen sich auch regelmäßig mit ihren Eltern, die ebenso eingebunden werden. Ziel ist es immer, dass sie – wenn es die Situation zu Hause zulässt - zu ihren Eltern zurückkehren können. „Jedes Kind hat ein Zimmer, Privatsphäre und familiäre Geborgenheit“, erklärt Roland Ellmer von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes, in deren Auftrag die Institution tätig ist. Die Kosten der Einrichtung tragen das Land Salzburg und die Gemeinden im Bezirk je zur Hälfte.
Zuhause auf Zeit
Die Kinder und Jugendhilfe wird in Salzburg aktiv nach Gefährdungsmeldungen. Meist sind die Probleme in den Haushalten vor Ort lösbar. Bei gravierenden Fällen und wenn das Kindeswohl gefährdet ist, kommend die Kinder in eine Wohngemeinschaft wie „flicflac“. „In 80 Prozent der Fälle stimmen die Eltern dem zu, bei den anderen 20 Prozent braucht es den Beschluss eines Bezirksgerichtes“, so Roland Ellmer.
Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken
Die wichtigsten Kontakte bei Gewalt in der Familie
Quelle: Land Salzburg