vonRedaktion Salzburg
JULI 24, 2024
Verkehrsberuhigung und Begrünung verwandeln Grätzl in urbanes Wohnzimmer: 62 neue Bäume, 94 Grünflächen, Wasserspiele und Verkehrsberuhigung
Auf Hochtouren laufen die Bauarbeiten für Wiens erstes Supergrätzl. Konkret entsteht es aktuell im Herzen des 10. Bezirks zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse. Das Grätzl wird mit viel Begrünung und Verkehrsberuhigung zu einem „urbanen Wohnzimmer“. Vorbild sind die sogenannten Superblocks in Barcelona, die durch Unterbindung des Durchzugsverkehrs mehr Platz für die Menschen und für Begrünungsmaßnahmen bieten. Der erste Bauabschnitt in Favoriten läuft planmäßig noch bis Ende Herbst. In diesem Jahr starten auch schon die Vorarbeiten für den 2. Abschnitt um die Mittelschule Herzgasse, der 2025 in eine Fußgängerzone umgewandelt wird. Damit entsteht viel Raum für Begrünungs- und Cooling-Maßnahmen mitten in Favoriten. „Ich freue mich über den Baufortschritt unseres ersten Supergrätzls – und gerade für so heiße Tagen wie diese wird die Transformation des öffentlichen Raums wichtiger denn je“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
62 Bäume und 17 Mikrofreiräume verwandeln das Grätzl in ein urbanes Wohnzimmer
Neben den bestehenden 47 Bäumen, sorgen künftig gleich 62 zusätzliche Bäume und ganze 94 Grünflächen für jede Menge Begrünung in den bisher betonlastigen Straßenzügen und versprechen deutliche Abkühlung in der heißen Jahreszeit. Dazu entstehen in den Kreuzungsbereichen insgesamt 17 Mikrofreiräume die zum Verweilen und die kleinsten Bewohner*innen auch zum Spielen einladen. Diese werden so wie die Fußgänger*innenzone mit zahlreichen Vernebelungsanlagen, Wasserspielen und einer hellen Pflasterung versehen, wodurch die Oberfläche entsiegelt wird und sich in der heißen Jahreszeit weniger stark aufheizt. Auch der Gehsteigbereich vor dem städtischen Kindergarten in der Gudrunstraße wird verbreitert und mit Sitzmöbel aufgewertet. „Ich freue mich, dass Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten entsteht – mit viel Platz für die Menschen, viel Begrünung und Kühlung im Herzen unseres Bezirks“, so Bezirksvorsteher-Stellvertreter Ing. Gerhard Blöschl.
Weniger Verkehr, mehr Platz für Lebensqualität
Kern der Transformation zu einem Supergrätzl ist die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs. So wird etwa mit sogenannten Diagonalfiltern der Autoverkehr an den Kreuzungen im Supergrätzl wieder auf die Hauptstraßen abgeleitet. Zufahren bleibt aber weiterhin möglich. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft bestehen die im Supergrätzl eingesetzten Diagonalfilter aus umfunktionierten Betonringen, die einst noch auf der Donauinsel als Abfallbehälter im Einsatz waren.
Supergrätzl wird fahrradfreundlich und lässt Nachbarschaft zusammenwachsen
Im Supergrätzl ist auf fast allen Straßen das Radfahren gegen die Einbahn möglich. So wird es als „fahrradfreundliche Insel“ zu einer angenehmen Ausweichroute zu den vielbefahrenen Straßen am Rand des Gebiets. Mit dem Auto kann man nach wie vor zu- und abfahren. Hauseingänge und Garageneinfahrten bleiben für Bewohner*innen und Besucher*innen sowie für Service- und Einsatzfahrzeuge weiterhin erreichbar. Bestehende Ladezonen und Stellplätze für Menschen mit Behinderung bleiben erhalten. Die dadurch ermöglichte klimafitte, einladende Ausgestaltung auf den Straßen im Supergrätzl sorgen so für neue, attraktive Orte der Begegnung im öffentlichen Raum und lassen die Nachbarschaft zusammenwachsen.
Quelle: Stadt Wien