vonRedaktion International
NOVEMBER 27, 2021
Neues Infoblatt zu negativen Auswirkungen
Bregenz (VLK) – Ein neu herausgegebenes Informationsblatt stellt übersichtlich die negativen Auswirkungen von Feuerwerken dar. Auch wird darin auf mögliche Alternativen, wie Drohnen- und Lasershows, hingewiesen. Umweltlandesrat Johannes Rauch, Sicherheitslandesrat Christian Gantner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher richten einen gemeinsamen Appell an Bevölkerung, mit Feuerwerken sparsam umzugehen. Besonders an Silvester ist die zeitliche und räumliche Beschränkung von Feuerwerken maßgeblich: „Dadurch können die Belastungen für Umwelt und Gesundheit, für Mensch und Tier spürbar reduziert werden“, so die Regierungsmitglieder übereinstimmend.
Feuerwerkskörper leuchten, sind bunt und faszinieren die Menschen. Sie haben aber auch ihre Schattenseiten: Gesundheitsschädlicher Feinstaub, Schwermetalle, Chemierückstände, Lärm und Unmengen an Abfall. Besonders in der Silvesternacht verursachen Feuerwerke vielerorts Spitzenwerte an Lärm- und Feinstaubbelastungen. So wird der Grenzwert für Feinstaub (PM 10) zu Silvester an fast allen Messstellen um das Mehrfache überschritten. Je nach Lage und meteorologischen Bedingungen sind Silvesterfeuerwerke für mehrere Feinstaubtage verantwortlich.
Gefahr für die Gesundheit
Hohe Feinstaubkonzentrationen belasten die Atemwege: An Asthmaleidende Personen haben einen erhöhten Medikamentenbedarf, die Spitäler verzeichnen erhöhte Krankenhausaufnahmen wegen Herz-Kreislauf-Problemen. Dazu kommen noch Personenschäden durch Unfälle. Häufigste Verletzungen sind Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, Augenverletzungen und Sprengverletzungen an den Händen. „Regelmäßig müssen Menschen wegen unsachgemäßer Verwendung von Silvesterraketen in unseren Spitälern behandelt werden. Darüber hinaus zwingt auch die Corona-Pandemie zu einem verantwortungsbewussten Verhalten im Umgang mit Feuerwerken, insbesondere an Silvester, damit die Infektionszahlen nicht erneut in die Höhe getrieben werden“, betont Landesrätin Rüscher.
Zeitliche und räumliche Einschränkungen
Landesrat Rauch regt an, Feuerwerke besonders an Silvester zeitlich zu begrenzen – etwa zwischen 21.00 und 01.00 Uhr – und nur in bestimmten Bereichen bzw. Plätzen zu genehmigen. Bereits Feuerwerke mit der Kennzeichnung "Kategorie F2" (Feuerwerkskörper mit geringem Lärmpegel) sind im Ortsgebiet eigentlich verboten. Dieses Verbot kann aber von den Gemeinden per Verordnung aufgehoben werden, wenn die Lärmbelästigung nicht unzumutbar ist und die Gesundheit nicht gefährdet wird. "Ich verstehe, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an Silvester keine SpielverderberInnen sein wollen, aber es geht darum, Mensch, Tier und Umwelt zu schützen. Wenn wir alle aufeinander Rücksicht nehmen, können wir trotz der besonderen Umstände den Jahreswechsel würdig feiern“, so Rauch.
Tiere leiden unter Feuerwerken
Ebenfalls zu bedenken: "Auch Tiere leiden sehr stark unter dem für sie ungewohnten Knall- und Blitzlichtgewitter, das oft stundenlang andauert. Deshalb sollen im Nahbereich von landwirtschaftlichen Betrieben und Tierheimen keine Feuerwerke gezündet werden. Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt müssen die Reste des Feuerwerks entsorgt werden“, erklärt Landesrat Gantner. Landesrat Rauch ergänzt: „Allein in Östereich verursachen abgebrannte Feuerwerkskörper bis zu 1.000 Tonnen Abfall im Jahr.“
Maßnahmen und Grundsätze
Der Appell für ein verantwortungsbewusstes Silvester bzw. einen generellen rücksichtsvollen Einsatz von Feuerwerken und zur Rücksichtnahme auf Umgebung und Umwelt richtet sich an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger. Folgende Grundsätze sollen eingehalten werden:
• Weniger ist mehr: Reduzieren Sie Ihr Feuerwerk, auch Ihren Mitmenschen, der Tier- und Umwelt sowie der Luftqualität zuliebe.
• Entsorgen Sie die Reste, vermeiden Sie das Abfeuern auf Weide- und Äsungsflächen (nicht verrottbare Plastik- und Metallteile können in das Tierfutter gelangen und bei den Tieren schwere gesundheitliche Störungen auslösen).
• Verzichten Sie auf die Durchführung von größeren (Silvester-)Feuerwerken, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Das neue Infoblatt kann aktuell nach Ende des Lockdowns bei den Gemeindeämtern abgeholt werden, währenddessen ist die online-Version aber schon unter www.vorarlberg.at/mappe-luft verfügbar.
Quelle: Land Vorarlberg