vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 05, 2021
Psychisch gesund bleiben trotz belastender Diagnose: Wiener Programm für Frauengesundheit präsentiert 15 Frauen, die gesundheitliche Krise gemeistert haben
Ein medizinischer Befund wie Brustkrebs, Erkrankungen des Hormonhaushaltes, Depressionen oder die abrupte Beendigung einer Schwangerschaft durch Frühgeburt sind gesundheitliche Belastungen im Leben einer Frau. Mit der körperlichen geht auch immer eine enorme seelische Belastung einher.
„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit. Wichtig ist daher, dass Betroffene mit diesen Herausforderungen umgehen können. Der Gang in die Öffentlichkeit ist ein Schritt zur Enttabuisierung von gesundheitlichen und den damit verbundenen psychischen Belastungen“, so der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Das Wiener Programm für Frauengesundheit möchte kranken Frauen mit dem Film Mut machen. Frauen, die selbst eine gesundheitliche Krise gemeistert haben, wurden eingeladen, offen darüber zu sprechen und zu erzählen, was ihnen bei der Bewältigung geholfen hat.
Entstanden ist die Idee bei der Suche nach Testimonials, die die 1. Wiener Frauengesundheitswoche bewerben wollten. Der Aufruf über Radio Wien im August 2020 stieß auf ein sehr reges Echo. „Einige der Bewerberinnen in unterschiedlichem Lebensalter hatten sehr berührende Begleitbriefe mitgeschickt. Allen war eines gemeinsam: sie berichteten wie sie existenzielle gesundheitliche Belastungen erfolgreich bewältigt haben. Entweder konnten sie eine Krebserkrankung überwinden, ein belastendes Life-Event meistern oder mit einer chronischen Erkrankung leben lernen“, so Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit. 15 Frauen machten im Rahmen eines Awareness-Projekts ihre Geschichte der Öffentlichkeit zugänglich und stellten sich für Interviews zur Verfügung.
„Diese Lebensgeschichten machen Frauen, die selbst gerade eine schwere Lebensphase durchmachen, Mut, nicht aufzugeben, optimistisch zu bleiben und mit gesundheitlichen Krisen umzugehen. Diese 15 Frauen stärken andere Betroffene“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal.
Empowerment ist ein Prozess, der Menschen befähigt, Herausforderungen aus eigener Kraft zu bewältigen bzw. sich die Kraft zur Selbstgestaltung wieder anzueignen und auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen. Regisseurin Edith Bachkönig konnte für die Umsetzung der Doku gewonnen werden. „Das Thema Verletzlichkeit und wie man daraus Kraft schöpfen kann, hat mich gereizt, diesen Film umzusetzen“, so Bachkönig.
„Mit dieser Doku wollen wir Frauen in ähnlichen Situationen Mut machen und unterstützen, ihre Situation zu bewältigen. Ebenso wollen wir die Gesundheitskompetenz der Zuseher*innen stärken und somit gesundheitliche Krisen und die damit verbundenen psychischen Belastungen enttabuisieren“, so Hametner.
„Was wir sehen, ist, dass Frauen mutig sind, sich Herausforderungen stellen und sich gegenseitig stärken können und etwas Neues daraus entsteht“, sind sich Hacker, Hametner, Gaal und Bachkönig einig.
Die Filmpremiere von „Zurück ins neue Leben“ fand in Anwesenheit der Mitwirkenden gestern im Rathaus statt. Ab heute werden auf der Facebook-Seite des Wiener Programms für Frauengesundheit die Geschichten der Frauen gepostet: https://bit.ly/3DcBG53
Demnächst ist eine Ausstrahlung der gesamten Doku auf ORF oder 3Sat geplant, der Termin wird via Facebook bekannt gegeben.
Quelle: Stadt Wien