vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 05, 2021
150 Einsatzkräfte und vier Hubschrauber übten für den Ernstfall
GAFLENZ/STEYR-LAND, 30.09.2021. Der Bezirk Steyr-Land gehört zu den waldreichsten Bezirken von OÖ. Um für die Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung bestens gerüstet zu sein, fand in Gaflenz die jährliche Weiterbildung der Flughelfer und Waldbrandbekämpfungs-Stützpunkte statt. 150 Teilnehmer von Bergrettung, Bundesheer, Feuerwehr und Polizei übten mit vier Hubschraubern im alpinen Gelände.
Rund 53.500 Hektar Waldfläche im Bezirk Steyr-Land
Die Waldfläche des Bezirkes Steyr-Land beträgt ca. 53.500 Hektar und gehört gemeinsam mit den Bezirken Gmunden und Kirchdorf zu den besonders waldreichen Bezirken des Bundeslandes. Somit ist hier die Gefahr durch Waldbrände, auch begünstigt durch die mittlerweile länger werdenden Hitzeperioden, besonders gegeben.
Die alpinen Lagen, die mit Einsatzfahrzeugen schwierig erreichbar sind, machen die Lage ebenfalls herausfordernder für die Einsatzkräfte. Deshalb ist die Unterstützung durch Hubschrauber ein essenzielles Werkzeug bei der Waldbrandbekämpfung im unwegsamen Gelände. Die Luftfahrzeuge bringen das Löschwasser, aber auch Gerätschaften und Personal an die Einsatzstelle.
Deshalb besteht bei der Freiwilligen Feuerwehr Reichraming ein Stützpunkt für Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung, der auch durch ausgebildete Flughelfer die Waldbrandeinsätze unterstützen kann.
Jährliche Übung zur Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung fand heuer in Gaflenz statt
Um genau für diese herausfordernden Szenarien immer gerüstet zu sein, wird von der Landes-Feuerwehrschule und den Flughelfer- und Waldbrandbekämpfungs-Stützpunkten aus ganz Oberösterreich jährlich eine Übung abgehalten, die dieses Jahr in Gaflenz (Bezirk Steyr-Land) veranstaltet wurde.
Die Einsatzleitstelle und die Einsatzstelle „Tal“ wurden auf einer Wiesenfläche im Ortsteil Lindau eingerichtet. Dort wurde ein Löschwasserbehälter für die Befüllung der Transportbehälter der Hubschrauber eingerichtet. Ebenfalls wurde dort die Übungsleitung in Form des neuen Einsatzleitfahrzeuges (ELF) des Oö. Landesfeuerwehrverbandes stationiert.
Die Aufgabe der Einsatzführungsunterstützungs-Einheiten (EFU) Gaflenz und Garsten war die Unterstützung der Einsatzleitung des Landes-Feuerwehrkommandos bei der Organisation des Flugdienstes. Hier konnten auch die EFU-Einheiten erstmals wertvolle Erfahrung bei der Dokumentation und Abwicklung von Einsätzen mit Luftfahrzeugen sammeln.
Der Übungstag hat um 6:00 Uhr mit der Ankunft der Übungsteilnehmer beim Feuerwehrhaus in Gaflenz begonnen. Nach der 3G-Kontrolle und einem Frühstück wurde in die Lindau verlegt.
Insgesamt wurden vom Bundesministerium für Inneres und vom Bundesheer vier Hubschrauber für die Übung zur Verfügung gestellt: Eine Eurocopter EC135 P2+ FLIR „Libelle“ des BMI und vom Bundesheer zwei Augusta Bell 212 und eine „Alouette“ III.
Nach Ankunft der Hubschrauber begann der theoretische Teil mit Ausbildern von Landes-Feuerwehrschule, Bundesheer und Polizei mit drei Stationen zu den Themen Windenbetrieb, Lastentransport und Betankung sowie Bumbee-Bucket an der „Libelle“.
Um 12:00 Uhr wurde mit den ersten Erkundungsflügen begonnen und danach starteten die praktischen Übungssequenzen an zwei Übungsstellen im alpinen Gelände auf rund 1000 Metern Seehöhe in der Nähe der Spindeleben. Die Übungsteilnehmer wurden mit den Hubschraubern mittels Abseilens zu „Berg 1“ und „Berg 3“ gebracht, um dort das Erlernte in die Praxis umzusetzen.
Der Schwerpunkt bei „Berg 1“ lag beim Ausschneiden der Einflugschneisen in Zusammenarbeit mit den Piloten und den Einsatzkräften. Hier konnten auch Mitglieder der örtlichen Feuerwehren Gaflenz und Lindau-Neudorf Erfahrungen sammeln. Danach wurde ein Standbehälter auf einer Forststraße aufgestellt, der durch Hubschrauber mit Löschwasser befüllt wurde. Mit den hinaufgeflogenen Geräten wurde vom Standbehälter weg ein Löschangriff durchgeführt.
„Berg 3“ befand sich an der steilen Hanglage einer Weide, nur unweit von „Berg 1“. Dort war das Ziel ein Podest für einen Standbehälter in der Steillage zu errichten. Mit den Hubschraubern wurde Rundholz zur Übungsstelle transportiert, mit dem der Unterbau errichtet wurde. Danach wurde der Standbehälter mittels Luftfahrzeugs antransportiert und ebenfalls zur Brandbekämpfung mit Löschwasser befüllt.
Nach den praktischen Übungen wurden die Teilnehmer wieder durch die Hubschrauber abgeholt und zur Einsatzstelle Tal geflogen, wo unter der Leitung von Schulleiter Ing. Hubert Schaumberger die Übungsnachbesprechung gemeinsam Vertretern der Gemeinde, Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommandant, den Hubschrauberbesatzungen und den Übungsteilnehmern stattfand. Im Zuge der Nachbesprechung durfte Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wolfgang Mayr dem Leiter der Landes-Feuerwehrschule OBR Ing. Hubert Schaumberger die Feuerwehr Verdienstmedaille des Bezirkes Steyr-Land in Gold überreichen.
Rund 150 Einsatzkräfte von 14 Feuerwehren sowie Bergrettung, Bundesheer und Polizei aus ganz Oberösterreich haben sich in Gaflenz einen Tag lang für die Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung vorbereitet.
Danke an den Flughelfer & Waldbrandbekämpfungs-Stützpunkt Reichraming für die Vorbereitung, die örtlichen Feuerwehren Gaflenz und Lindau-Neudorf für die Unterstützung während der Übung sowie an die Grundbesitzer für die Zurverfügungstellung ihrer Grundstücke.
Quelle: BFK Steyr-Land