Niederösterreich: Förderaktion NAFES um weitere drei Jahre verlängert

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 22, 2024

Foto: © NLK Filzwieser

LH Mikl-Leitner: „Fahr nicht fort, kauf im Ort“

Im neuen Gemeindezentrum von Krummnußbaum informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftskammer Niederösterreich Präsident Wolfgang Ecker gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Kerndler über die Verlängerung der Förderaktion NAFES für die nächsten drei Jahre. NAFES bietet Gemeinden und deren Tochtergesellschaften sowie Wirtschaftsvereinen und Stadtmarketingorganisationen Förderungen zur Stärkung von Orts- und Stadtkernen.

„Viele europäische Regionen fokussieren sich nur auf den urbanen Raum. Niederösterreich ist da ganz anders, wir fokussieren uns auf alle Gemeinden. Deswegen haben wir die NAFES-Aktion, wo es darum geht, diese wichtigen Lebensadern am Leben zu erhalten“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und verkündete: „Es freut mich, dass wir diesen Fördervertrag für die nächsten drei Jahre verlängern und je 1,2 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, um die regionale Wirtschaft anzukurbeln und den Lebensmittelhandel in den Gemeinden zu erhalten.“

90 Prozent aller Gemeinden in Niederösterreich würden über einen Nahversorger verfügen, Niederösterreich sei damit Vorbild und Vorreiter und im Bundesländervergleich auf Platz eins, denn durchschnittlich verfügen in Österreich nur 80 Prozent aller Gemeinden über einen Nahversorger. „Es zahlt sich aus, den Fokus auf die Gemeinden zu richten. Den nächsten Baustein setzen wir heute mit der Verlängerung der NAFES-Aktion, die es seit 25 Jahren gibt. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Erfolgsgeschichte. In diesen 25 Jahren wurden 1.222 Projekte umgesetzt, 23 Millionen an Förderungen ausgeschüttet und 125 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst“, unterstrich die Landeshauptfrau. Das Paradebeispiel dafür sei der ADEG-Nahversorger hier in Krummnußbaum.

Die Förderschiene der NAFES sei ein Miteinander von Wirtschaftskammer NÖ und dem Land NÖ. Die Fördermaßnahmen umfassen Marketingmaßnahmen und Kooperationen in den Gemeinden, den Bereich der Infrastruktur und Investitionen zum Erhalt des letzten Nahversorgers. „Erstmals gibt es auch für einen Nahversorger ohne Verkaufspersonal eine Förderung“, ergänzte sie. Die Landeshauptfrau sprach von einer „Erfolgsgeschichte, die wir fortschreiben wollen. Das Wichtigste ist, dass die Menschen hier einkaufen gehen, ganz nach dem Motto ‚Fahr nicht fort, kauf im Ort.‘ Denn ein Nahversorger kann nur dann bestehen, wenn man tatsächlich hier einkauft.“

Präsident Wolfgang Ecker unterstrich: „Die Regionalität ist in Österreich und besonders in Niederösterreich ganz etwas Wichtiges.“ Gerade die letzten Jahre hätten gezeigt, dass man wieder unabhängiger werden müsse. „Vielleicht schaffen wir es, dass wir nicht mehr so viel aus dem Ausland beziehen und einführen müssen. Wir brauchen aber auch die Kundinnen und Kunden bei den Nahversorgern. Wenn das nicht ankommt, werden wir uns sehr, sehr schwer tun. Denn regionales Einkaufen belebt Ortskerne, verbessert die Lebensqualität, unterstützt die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze vor Ort.“ Ecker freue sich „wirklich, dass es weitergeht. Von 2021 bis 2023 wurden durch die NAFES 156 Projekte mit 2,2 Millionen Euro gefördert, das hat Investitionen von 8,6 Millionen Euro ausgelöst.“ Als Beispiele führte der Präsident das Geschäftslokal „Emma“ in Wolkersdorf, den neuen Nahversorger in Reinsberg und eine neue Shopping-App in Baden an.

Bürgermeister Bernhard Kerndler sagte: „Wir sind in diesem Gebäude, für das wir in der Gemeinde seit 2011 kämpfen, nämlich ein Ortszentrum mit Nahversorger, Kaffeehaus, Frisör, Veranstaltungssaal und Gemeindeamt sowie 28 Wohnungen. Ein Projekt, das unsere Gemeinde nach vorne gebracht hat. Wir können wieder unseren Nahversorger anbieten und haben ein Ortszentrum, das die Identität und das Selbstbewusstsein unserer Gemeinde hebt.“ Eine Jugendstudie im Ort im Jahr 2007 habe ergeben, dass die Gemeinde als eher unattraktiv angesehen wurde, mit diesem Projekt habe sich das gedreht, die Jugendliche würden in Krummnußbaum nun wieder eine Perspektive sehen.

Quelle: Land Niederösterreich

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