vonOTS
JULI 07, 2022
Wien/Spittal an der Drau (OTS) - Architektur-Studierende der FH Kärnten wurden von der Bundeskammer für Ziviltechniker*innen für ihre Forschungsarbeiten ausgezeichnet. Vergeben wurden die Preise mit Blick auf die künftigen Herausforderungen der Architektur. Die Themen Nachhaltigkeit, Soziales Bauen, Innenentwicklung und Abwanderung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die nun vergebenen Forschungspreise bestätigen die Expertise des Studiengangs Architektur der FH Kärnten in diesen Bereichen.
Ein besonderer Schwerpunkt des Studiengangs Architektur liegt im sozialen Bauen. Lebensraum zu schaffen ist die ursprünglichste Aufgabe der Architektur, das Recht auf Wohnen ein Menschenrecht. Es geht um die Gestaltung unseres Lebensumfeldes, um soziale Verantwortung und um ein gesamtheitliches Denken. Projekte mit realen Aufgabenstellungen zu sozial relevanten Themen vermitteln den Studierenden Verantwortung und Haltung gegenüber der Gesellschaft. „Wir freuen uns über die Auszeichnungen der Forschungsarbeiten. Diese zeigen, dass Studierende der FH Kärnten praxisnah und an aktuellen Themen arbeiten,“ so Alexander Hagner, der eine Stiftungsprofessur für Soziales Bauen an der Hochschule innehat.
Die FH Kärnten lehrt und forscht auf dem Campus Spittal in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Nachhaltiges Immobilienmanagement an den wesentlichen Themen der Zukunft. „Die nun vergebenen Forschungspreise sind eine Bestätigung für den Erfolg des praxisnahen und auf die künftigen Herausforderungen ausgerichtete Studium Architektur der FH Kärnten. Wir gratulieren den Preisträger*innen herzlich“, zeigt sich Wolfgang Grillitsch der Architektur-Studiengangsleiter erfreut.
Preisverleihung in Wien
Der Forschungspreis Architektur wurde am 15.Juli 2022 im Künstlerhaus in Wien von der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen / Bundessektion Architekt*innen vergeben. „Es ist unser Ziel, die Architektur-Ausbildung in Kooperation mit den Universitäten und Fachhochschulen bestmöglich an die künftigen Herausforderungen beim Bauen anzupassen. Für die architektonische Entwicklung des Landes muss es unser Interesse sein, die technologischen und ökologischen Anforderungen in der Planung mit hoher Architekturqualität zu verbinden. Das gelingt, wenn – bei notwendiger Spezialisierung einzelner Bereiche – der ganzheitliche Blick auf die Architektur und Baukultur erhalten bleibt“, so Architekt Daniel Fügenschuh, Vorsitzender der Bundessektion Architekt*innen und Vizepräsident der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen.
Die ausgezeichneten Arbeiten im Überblick:
Benjamin Avdi?, BSc, Bachelorarbeit: „Zusammenwohnen +“ - Wie kann aus einem leer stehenden Einkaufszentrum ein neues Wohngebäude mit einer starken sozialen Mischung und funktionalen Vielfalt entstehen? Erstbetreuerin: FH-Prof.in Arch. Dipl.-Ing. Angela Lambea „Zusammen Wohnen +“ in Spittal an der Drau hat sich mit einem schwierigen Altbau beschäftigt: dem City Center Einkaufszentrum in Spittal an der Drau. Im Sommersemester 2017 steht es da, inmitten der Stadt, fast leer - und droht, vorzeitig zur Ruine zu werden. Es geht um Wohnen und es geht um Vielfalt, Mischung und Qualität. Es geht um Altbauten, die ergänzt, revitalisiert und neu gedacht werden wollen. Es geht um Stadtzentren und Urbanität und warum man genau dort wohnen möchte. „Zusammen Wohnen +“ ist hier im Rahmen des Forschungsprojektes ZUWO veröffentlicht. Das Forschungsprojekt untersucht Wohnbau im innerstädtischen Zusammenhang in Kombination mit gemeinschaftlichen und öffentlichen Funktionen – und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Verknüpfung von Wohnraum und Umfeld.
Julia Schmid Diplomarbeit Ortskernentwicklung Gemeinde Hüttau Erstbetreuerin: DI Dr.techn. Elisabeth Leitner, MBA Zweitbetreuerin: FH_Prof.Arch. DI Sonja Hohengasser Die Diplomarbeit der FH Kärnten-Architekturstudentin Julia Schmid hat die Grenzen der Hochschule verlassen. Nach einer Analyse ihres Heimatortes Hüttau entwickelte sie elf mögliche Maßnahmen gegen die Stagnation der Bevölkerungsentwicklung und den Leerstand. Sie verteilte Fragebögen und Ideenkarten an die Bewohner*innen, um sie sanft auf Fehlentwicklungen hinzuweisen und in Entscheidungen der Ortsentwicklung zu involvieren. Das Thema Bodenknappheit wurde als eines der Kernprobleme erkannt. Aus den gesammelten Informationen erarbeitete Julia Schmid einen Masterplan, der darstellt, wie Hüttau in 15 bis 20 Jahren ausschauen könnte. Sie entwickelte Maßnahmen zur Ortsbelebung, die nun nicht in der Schublade landen dürfen.
Gesamt wurden 21 Arbeiten ausgezeichnet (Gesamtpreisgeld in Höhe von 37.500,-- EUR) 5 Bachelorarbeiten (Preisgeld: 500,-- EUR) 10 Masterarbeiten (Preisgeld: 2.000,-- EUR) 6 PHD-Arbeiten (Preisgeld: 2.500,-- EUR)
Eingereicht wurden Arbeiten von Absolvent*innen der
TU Wien, TU Innsbruck, Universität Liechtenstein, Akademie der bildenden Künste Wien, Angewandte Kunst Wien, Kunstuniversität Linz, FH Campus Wien, FH Campus Kärnten, FH Joanneum Graz
Quelle: OTS