vonRedaktion International
SEPTEMBER 11, 2022
Bei Abschiedsfeier überreichte LH Doskozil die höchste Landesauszeichnung an die Tochter verstorbenen Intendanten des Güssinger Kultursommers - Neues KUZ wird „Frank Hoffmann Kulturzentrum“ heißen
Das Land Burgenland erinnerte am 9. September 2022 an Frank Hoffmann, den Gründer und langjährigen Intendanten des Güssinger Kultursommers. Der international erfolgreiche Schauspieler und TV-Moderator verstarb am 4. Juni 2022 im Alter von 83 Jahren. LH Hans Peter Doskozil initiierte gemeinsam mit dem Güssinger Bürgermeister Vinzenz Knor im KUZ Güssing die Abschiedsfeier, bei der Frank Hoffmann posthum für seine besonderen Leistungen für das Kulturland Burgenland mit dem „Komturkreuz des Landes Burgenland“, der höchsten Landesauszeichnung, bedacht wurde. LH Doskozil überreichte die Auszeichnung Hoffmanns Tochter Daniela Hoffmann-Wagner, die sich sichtlich gerührt zeigte. „Frank Hoffmann war eine prägende Persönlichkeit für das kulturelle Leben im Burgenland. Sein unglaubliches Können, seine hohe Professionalität und auch seine Leidenschaft, waren stets bei den Aufführungen auf der Burg spürbar. Das Kulturland Burgenland und speziell die Region Güssing verdanken diesem Ausnahmekünstler sehr viel. Mit der Verleihung des Komturkreuzes wollen wir uns nochmals vor Frank und seinem großen Lebenswerk verneigen“, betonte LH Doskozil bei seiner Ansprache. „Güssing hat Frank Hoffmann enorm viel zu verdanken. Auch seitens der Stadtgemeinde Güssing werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Bürgermeister Vinzenz Knor. Der Landeshauptmann kündigte ein bleibendes Zeichen der Erinnerung an: Das KUZ Güssing wird nach seinem Umbau und seiner Modernisierung den Namen „Frank Hoffmann Kulturzentrum“ heißen
Die Abschiedsfeier fand in Form eines moderierten Festakts mit einem musikalischen und einem künstlerischen Teil statt. Den musikalischen Part bestritten Petra Linecker mit Gesang, Martin Gasselsberger am Klavier, Erich Sammer an der Gitarre und Roland Kramer am Kontrabass. Gasselsberger und Kramer arbeiteten 14 Jahre intensiv mit Frank Hoffmann zusammen, woraus mehrere Konzertprogramme entstanden, u.a. „Was es ist“ mit Lyrik und Prosa von Erich Fried und „All the things we are – ein Leben aus Jazz“, Franks persönliche Liebeserklärung an den Jazz. Seine Freunde präsentierten Teile aus diesem Programm. Wolfgang Böck steuerte Texte bei, die Frank sehr viel bedeuteten, u.a. von Erich Fried. Dessen Lyrik und Prosa präsentierte Frank Hoffmann anfangs gemeinsam mit Joe Zawinul und später mit mg3 (Martin Gasselsberger Trio) in unzähligen Auftritten.
Die Liste der Ehrungen, die Frank Hoffmann im Laufe seiner Karriere erhalten hat, ist beeindruckend. 1986 wurde er mit dem „Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich“ ausgezeichnet. Das Land Burgenland zeichnete ihn 1999 mit dem „Großen Ehrenzeichen des Landes“ aus. 2008 erhielt er das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“. Und im selben Jahr wurde ihm der Berufstitel "Professor" zugesprochen. Wenige Wochen vor seinem Tod wäre Hoffmann eigentlich mit dem „Komturkreuz des Landes Burgenland“ geehrt worden. Die Verleihung musste jedoch nach dem plötzlichen Ableben von Willi Resetarits, der ebenfalls ausgezeichnet worden wäre, verschoben werden.
Frank Hoffmann bewies aber auch großes soziales Engagement – so war er unter anderem 2010 Botschafter im Internationalen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, Ehrenmitglied des Kulturvereins österreichischer Roma sowie Ehrenmitglied des WWF.
Quelle: Land Burgenland