Salzburg: Franz Rehrl bekommt einen Festspiel-Ehrenplatz

vonRedaktion Salzburg
MAI 04, 2022

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer

Büste zum 100-Jahr-Jubiläum des ehemaligen Landeshauptmanns enthüllt

(LK) 1922, also genau vor 100 Jahren, wurde Franz Rehrl im Alter von 31 Jahren zum Landeshauptmann gewählt. Seine Leistungen für die Salzburger Festspiele und das Bundesland werden zu diesem Jubiläum durch eine Bronze-Büste im Foyer des Hauses für Mozart gewürdigt.

„Rehrls Bedeutung für die Entwicklung des Landes ist unzweifelhaft herausragend. Eine von Max Reinhardt in den 1920er Jahren in Auftrag gegebene und später verschollene Büste wurde jetzt mit Hilfe historischer Aufnahmen künstlerisch nachgebildet und findet einen würdigen Platz an einem der meistfrequentierten Orte des Festspielbezirks“, erklärte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Enthüllung.

Weltbedeutung der Festspiele früh erkannt

„Ohne Landeshauptmann Rehrl hätten Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss ihre Vision von Festspielen in Salzburg nicht verwirklichen können. Er erkannte als einer der Ersten die künstlerische, völkerverbindende und volkswirtschaftliche Bedeutung der Festspiele, nicht nur für Stadt und Land Salzburg, sondern auch für die junge Republik Österreich“, so Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer.

Visionär und treibende Kraft

Rehrl war als junger Landeshauptmann und „Finanzgenie“ für die Festspiele oftmals „Retter in der Not“ und treibende Kraft für viele für das Land zukunftsweisende Großprojekte, Investitionen und Weichenstellungen. So gab er 1924 den Anstoß für den Bau des Bärenwerks in Fusch an der Großglocknerstraße, das entscheidend für die gesamte Stromversorgung im Pinzgau und die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landes und der Energiewirtschaft war. Drei Jahre später unterstützte er die Seilbahn auf die Schmittenhöhe.

In Rekordbauzeit über den Tauernhauptkamm

Für den Bau der Großglockner Hochalpenstraße war er ebenso Initiator und politischer Wegbereiter, sorgte für die notwendige Finanzierung und eröffnete diese 1934 nach vier Jahren Rekordbauzeit mit der ersten Autofahrt über den Tauernhauptkamm inoffiziell. Ein Jahr später wurde das heute größte Denkmal der Republik unter internationaler Aufmerksamkeit offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Eine Rehrl-Büste inmitten der Festspiele

Gemeinsam mit den Festspielen sind die Großglockner Hochalpenstraßen AG, die Schmittenhöhebahn AG, die Salzburg AG und das Land Salzburg einem von Hammers Vorgängerin Helga Rabl-Stadler im Vorjahr geäußerten Wunsch nachgekommen, Franz Rehrl mit der Aufstellung einer von Bildhauer Adolf Wagner geschaffenen Büste, die Max Reinhardt 1928 angekauft hatte, im Herzen der Festspielhäuser zu würdigen.

Ein Foto stand Modell

Das Original allerdings war verschollen. Mit Hilfe von Historiker Robert Kriechbaumer und dem Landesarchiv konnte eine Nachbildung auf Basis des einzigen erhaltenen Fotos der Büste organisiert und im Frühjahr 2022 durch die Kuchler Künstlerin Zornitsa Zenzmaier neu geschaffen werden. Ihr Ehemann, Kunstgießer Felix Zenzmaier, stellte den Bronzeguss her.

Quelle: Land Salzburg

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