vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 02, 2022
Seit 2014 gibt es in Tirol ein unabhängiges feministisches Netzwerk. Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary- und Transpersonen mit unterschiedlichen Hintergründen treffen sich dort regelmäßig, um sich auszutauschen, sich gemeinsam für ihre Anliegen einzusetzen und eine Öffentlichkeit zu schaffen – unter anderem auch am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag.
Alles begann mit einer Gesprächsrunde für Frauen* im Dezember vor acht Jahren. Der Einladung des Arbeitskreises Emanzipation und Partnerschaft (AEP) gemeinsam mit der Initiative Minderheiten Tirol unter dem Motto „Begegnung – Austausch – Vernetzung“ folgten etwa 30 Aktivistinnen aus unterschiedlichen Bereichen. In der daraus entstandenen unabhängigen Plattform Frauen*Vernetzung für Begegnung und Austausch engagieren sich heute mehr als 150 Einzelpersonen, die rund 30 unterschiedliche Organisationen und Initiativen vertreten. „In einer überschaubaren Stadt wie Innsbruck mit 130.000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben immer wieder einmal diverse Aktivitäten feministischer Initiativen voneinander isoliert und gegenseitig unbemerkt stattgefunden. Genau dieses Nicht-Voneinander-Wissen und die damit einhergehende Unverbundenheit waren zentrale Beweggründe für die Gründung und den Aufbau der Frauen*Vernetzung“, erklärt Dr.in Lisa Gensluckner, Initiatorin der Vernetzung.
Gemeinsam verschieden
Die Stärke der Vernetzungsgruppe liegt darin, dass erstmals in dieser Breite Frauen* mit verschiedenen Hintergründen zusammentreffen, um sich auszutauschen und zu organisieren. Dieser Informationsaustausch ist auch deshalb so wichtig, da er für die inhaltlichen Schwerpunkte der unterschiedlichen Vereine, Organisationen und Gruppierungen sensibilisiert. Denn je nach Klasse, Herkunft, rassistischen Zuschreibungen, Alter, Sexualität, Körper, religiöser Zugehörigkeit oder Gesundheit sowie weiterer sozialer und gesellschaftlicher Positionierungen können die vielfältigen Lebensbedingungen und Erfahrungen von Frauen* variieren. Durch die Verknüpfung dieser Diversität entsteht Solidarität untereinander und Sichtbarkeit füreinander. Ziel der Plattform ist es, die verschiedenen Interessen zu bündeln und gemeinsame Aktionen zu initiieren. So organisiert die Frauen*vernetzung unter anderem am internationalen Frauen*kampftag, der jährlich am 8. März begangen wird, auch heuer wieder einen Aktionstag mit Kundgebung vor der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße und anschließender Demonstration.
Städtische Unterstützung
„Die Frauen*vernetzung setzt in enger Kooperation mit dem städtischen Referat für Frauen und Generationen frauen*politische Schwerpunkte in Innsbruck“, weiß Stadträtin Mag.ª Elisabeth Mayr und führt aus: „Speziell die zahlreichen Aktivitäten rund um internationale Tage der Frauenbewegung, wie es etwa der 8. März als Frauen*kampftag und der 25. November als Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* sind, sprechen für den Erfolg der Plattform.“
Die vielen diesjährigen Aktionen zum 8. März hat die Frauen*vernetzung auch heuer wieder in einem Programmheft gebündelt. „Die Broschüre unterstreicht die Vielfalt des feministischen Engagements, die wir in Innsbruck vorfinden. Heuer sind trotz Corona mehr als 20 Veranstaltungen am und rund um den Tag vorgesehen, zusätzlich wurden über 20 Statements gesammelt“, betont Nora Gabl aus dem Koordinationsteam der Frauen*vernetzung.
Quelle: Stadt Innsbruck