Kärnten: Frauenhaus Klagenfurt hilft seit 40 Jahren

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 19, 2024

Foto: LPD Kärnten/Kuess

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LH Kaiser und LHStv.in Schaunig im Künstlerhaus: „Wir feiern die Frauen der ersten Stunde und all jene Frauen, die den Mut hatten, Gewaltsituationen zu verlassen“

KLAGENFURT. 1984 wurde die erste Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen und Kinder in Klagenfurt gegründet. Seit nunmehr 40 Jahren bietet das Frauenhaus Schutz, Unterkunft und Beratung für Frauen, die Opfer von Gewalt werden. Mehr als 2.500 Frauen und genauso viele Kinder wurden in den letzten vier Jahrzehnten betreut.

Gestern, Donnerstag, wurde das Jubiläum im Künstlerhaus mit einer Festveranstaltung begangen. Heute, Freitag, findet eine Fachtagung mit dem Titel „Die vielen Gesichter der Gewalt“ im Seepark-Resort am Wörthersee statt.
Landeshauptmann Peter Kaiser und LHStv.in Gaby Schaunig nahmen seitens der Landesregierung teil und dankten allen Verantwortlichen sowie Mitarbeiterinnen für ihr wichtiges Engagement.

„Ich habe lange darüber nachgedacht, ob 40 Jahre Frauenhaus ein Grund sind, zu feiern. Ich komme zu der Schlussfolgerung: Ja, aber gleichzeitig muss der Blick in die Gegenwart und in die Zukunft gerichtet werden. Gemeinsames Ziel aller muss es sein, dass es nicht mehr notwendig ist, Frauenhäuser ob ihres eigentlichen Ursprunges betreiben zu müssen. Es kann nur das Ziel aller sein, durch umfassende Prävention Abhilfe zu schaffen“, sagte Kaiser. Man müsse jedoch auch realistisch sein, mahnte der Landeshauptmann. „Gewalt ist in unserer Gesellschaft noch immer eine vermeintliche Konfliktlösung – in der Politik sowie im Privaten. Bei allen Gegensätzen müssen wir versuchen, Respekt, das Miteinander und die Solidarität zwischen Geschlechtern gesellschaftlich zu etablieren. Wenn wir auf 40 Jahre Frauenhaus zurückblicken und daraus ein Fazit ziehen, kann es nur lauten: Danke für das, was notwendig war und Danke für Ihren täglichen Einsatz, der noch immer notwendig ist – aber Konzentration auch auf das, was notwendig ist, damit dieser Einsatz in Zukunft nicht mehr notwendig sein muss“, so Kaiser.

Schaunig strich in ihrer Rede vor allem jene Frauen hervor, die es in der Geschichte des Frauenhauses geschafft haben, sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen. „Wir haben heute mehrere Gründe, zu feiern: Wir feiern die Frauen der ersten Stunde, die den Mut hatten aufzustehen und Position zu beziehen. Wir feiern alle Mitarbeiterinnen, die Frauen in Gewaltsituationen unterstützen. Und wir feiern insbesondere all jene Frauen, die den Mut hatten, aus Gewaltsituationen herauszutreten und diese zu verlassen. Sie haben es mit Unterstützung der Frauenhäuser geschafft, ein gewaltfreies Leben zu führen – diesen Frauen gilt die heutige Feier ganz besonders“, erklärte Schaunig. Es sei noch viel zu tun, um das weiterzuentwickeln, was die Gründerinnen der Frauenhäuser aufgebaut hätten. „Wir brauchen die nächsten Schritte in Form von Übergangswohnungen und wir arbeiten bereits daran, damit den geschützten Raum der Frauenhäuser zu erweitern“, sagte die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Die Arbeit der Frauenhäuser in Österreich und in Kärnten sei jedenfalls ein klarer gesellschaftspolitischer Auftrag – nämlich Privates nicht im privaten Bereich zu belassen, sondern Stellung zu beziehen und gegen Gewalt aufzutreten. „Immer und überall“, so Schaunig.

Augustine Gasser, Obfrau des Frauenhaus Klagenfurt, gab einen historischen Überblick über 40 Jahre Frauenhaus Klagenfurt und konnte zahlreiche Ehrengäste bei der Veranstaltung begrüßen, so unter anderen Nationalrätin Petra Oberrauner, Bundesrätin Claudia Arpa, die Landtagsabgeordneten Marina Koschat-Koreimann und Stefanie Ofner, die in Vertretung von LHStv. Martin Gruber Worte an die zahlreichen Gäste der Veranstaltung richtete. Vor Ort fanden sich ebenso Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider, der gesamte Klagenfurter Stadtsenat sowie Superintendent Manfred Sauer ein.

Künstlerisch gestaltet wurde die Festveranstaltung mit einer Performance vom Theater Wolkenflug – konzipiert von Ute Liepold, mit den Schauspielerinnen Magda Kropiunig, Estha Sackl sowie Pianistin und Komponistin Clara Frühstück. Für die musikalische Umrahmung sorgte zudem Harfenistin Hannah Senfter.

Das Team des Frauenhauses Klagenfurt besteht derzeit aus 16 Mitarbeiterinnen aus den Fachgebieten Psychologie, Soziale Arbeit, Bildungs- und Erziehungswissenschaften, Pädagogik, Krankenpflege und Betriebswirtschaft. Zu erreichen ist das Frauenhaus unter der Telefonnummer 0463/44966 bzw. per E-Mail unter beratung@frauenhaus-klagenfurt.at. Alle Informationen zum Frauenhaus sind unter www.frauenhaus-klagenfurt.at zu finden.

Quelle: Land Kärnten

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