Steiermark: Für eine lebenswerte Steiermark

vonRedaktion Salzburg
JUNI 18, 2021

Foto: Land Steiermark/Purgstaller

Aktionsplan "Agenda weiß-grün 21 plus" enthält viele klimaschonende Maßnahmen

Graz (17. Juni 2021).- Bei ihrer Klausur Ende Mai hat die Steiermärkische Landesregierung die neu erarbeitete „AGENDA WEISS-GRÜN 21 plus" präsentiert, ein ergänzender Aktionsplan zum bestehenden Regierungsprogramm mit gezielten Schwerpunkten und Maßnahmen, um den Aufschwung der Steiermark nach der Corona-Krise einzuläuten. Landesrätin Ursula Lackner und Landesrat Hans Seitinger präsentierten heute ihre Schwerpunkte für eine lebenswerte Steiermark mit dem Ziel, das Klima zu schützen und als Chance zu nützen.

Der Klimawandel stellt auch die Steiermark vor enorme Herausforderungen. Für die Landesregierung ist daher das Ziel klar: „Wir wollen, dass die Steiermark auch nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Heimat ist - und daran arbeiten wir gemeinsam Tag für Tag", betonen Landesrätin Ursula Lackner und Landesrat Hans Seitinger. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde mit der „AGENDA WEISS-GRÜN 21 plus" ein umfassendes Programm erarbeitet, das sich neben der Sicherstellung der Daseinsvorsorge auch intensiv mit dem Kampf gegen den Klimawandel beschäftigt

„Klimaschutz ist eine Überlebensfrage - und es gibt ihn nicht zum Nulltarif", stellt Lackner klar. „Ich stehe für eine Klimapolitik mit Hausverstand, mit klaren Zielen und Maßnahmen, die es jedem ermöglichen, die notwendigen Veränderungen mitzutragen. Das ist auch eine soziale Frage, vor allem aber auch eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber unseren Kindern. Denn wir müssen ihnen eine lebenswerte Steiermark hinterlassen!"

„Damit die Steiermark weiterhin allen eine lebenswerte Heimat ist und um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen, kommt dem Lebensressort eine Schlüsselrolle zu. Das Lebensressort bündelt all jene Bereiche, die unser Land so lebenswert machen: von der sicheren Wasser- und innovativen Ressourcenwirtschaft über den nachhaltigen Wohnbau bis zur Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln. Die Breite dieses Ressorts lässt sich mit drei Worten beschreiben: Lebensqualität, Lebensraum und Lebensmittel", erläutert Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger. Im Lebensressort sind im Zuge der „AGENDA WEISS-GRÜN 21 plus" zahlreiche Zukunftsprojekte gebündelt um den Aufschwung der Steiermark mit nachhaltigen Projekten zu verstärken.

Lebenswerte Steiermark durch Klimaschutz

Klima- und Energiestrategie 2030 plus: Die österreich- und europaweite Zielsetzung hat sich in den letzten Jahren - zurecht - verschärft. Diese Ziele müssen wir nun auch in unsere Strategien aufnehmen. Parallel dazu erarbeiten wir den neuen Aktionsplan, der alle Maßnahmen im Land koordiniert und - über alle Ressorts hinweg - Verantwortlichkeiten und Ziele definieren wird.Mit dem Klima-Check werden wir künftig Gesetze, Verordnungen und Förderprogramme auf ihre Auswirkungen auf das Klima hin prüfen.Mit dem Sapro Erneuerbare Energie machen wir einen großen Schritt beim Ausbau der Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Es legt klar fest, wo der Ausbau der grünen Energiegewinnung am effektivsten ist, aber auch, in welchen Bereichen keine Wind- und PV-Anlagen errichtet werden sollen.Mit dem Gemeindeservice richten wir eine Anlaufstelle für die steirischen Gemeinden ein, bei der sie fundierte und unabhängige Informationen, Unterstützung und Beratung für die Themenfelder Energie, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimawandelanpassung erhalten. Das Gemeindeservice vernetzt alle vorhandenen Programme von unterschiedlichen Organisationen und des Landes Steiermark, um so die bestmögliche Unterstützung für die Gemeinden zu gewährleisten.Mit dem „Langen Tag der Energie", der 2022 zum ersten Mal stattfindet, werden wir gemeinsam mit vielen Organisationen und Unternehmen den Steirerinnen und Steirern die Energie begreifbar und anschaulich machen - wie sie entsteht, wie sie gewonnen wird, wie sie genutzt wird - und so ihren Wert verdeutlichen und zeigen, warum es nicht egal ist, woher sie kommt.

Lebenswerte Steiermark durch Naturschutz

Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal: Die Ausweitung des Wildnisgebiets Dürrenstein in NÖ auf das Lassingtal in den Gemeinden Landl und Wildalpen ist ein Meilenstein für den Schutz der Natur, aber auch für die Weiterentwicklung der gesamten Region.Weil Moore nicht nur einzigartige Lebensräume für Flora und Fauna sind, sondern auch große Mengen Kohlenstoff binden und daher bedeutende Faktoren im Kampf gegen die globale Erwärmung sind, arbeiten wir bereits an der Steirischen Moorschutzstrategie 2030+.Wichtig für den Schutz unserer Natur ist auch die Verstärkung der Bekämpfung der nicht heimischen, invasiven Arten, wie etwa des Drüsigen Springkrauts oder des Asiatischen Marienkäfers. Mit Hilfe der sehr anschaulich gestalteten Webseite kann sich jede Steirerin, jeder Steirer informieren und daran beteiligen: neobiota.steiermark.atDer steirische Biodiversitätspreis, Silberdistel genannt, rückt die Bedeutung der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt in den Fokus. Vor wenigen Wochen wurden zum ersten Mal Initiativen ausgezeichnet, die deren Schutz zum Ziel haben. Er wird auch mit Unterstützung einer Stifterin zu einem jährlichen Fixpunkt.

Lebensqualität durch sauberes Trinkwasser, innovative Kreislaufwirtschaft und grüne Energie Die Steiermark verfügt über vergleichsweise wenige Bodenschätze, aber durch die erstklassige Mülltrennung und den Ausbau der Ressourcenparks können Abfälle zu neuen Rohstoffen werden. „Unser Weg ist der Weg der Kreislaufwirtschaft", fasst Landesrat Seitinger zusammen und verweist auf die zahlreichen innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Steiermark. Mit dem Projekt „Circular Future" werden weitere Akzente in diesem Bereich gesetzt werden.

Im Bereich der Wasserwirtschaft soll bis 2025 ein flächendeckendes Störfallmanagement etabliert werden, das neben den notwendigen Investitionen in die Infrastruktur sicherstellt, dass die Steirerinnen und Steirer auch in Krisenzeiten mit sauberem Trinkwasser, der Grundlage allen Lebens, versorgt werden können.

Das Land Steiermark setzt auf den Ausbau grüner Energiequellen, um dem stetig wachsenden Bedarf an Ökostrom gerecht zu werden. Dabei kommt der Biomasse besondere Bedeutung zu. Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent an der erneuerbaren Energie ist die Steiermark im Bundesländervergleich bereits jetzt Spitzenreiter. Mit dem sukzessiven Ausbau der Bioenergie gelingt es fossile Energieträger wie Heizöl, Kohle und Gas immer weiter zu verdrängen und so nachhaltig Treibhausgase einzusparen.

Lebensraum leistbar und nachhaltig sicherstellen Mit ökologischen Neubauten und klimaschonenden Sanierungen werden enorme Potenziale für den Klimaschutz realisiert. In der Steiermark werden jedes Jahr mehr als vier Mal so viele Wohneinheiten gefördert saniert als neu gebaut. Das bremst die Bodenversiegelung, schafft hochwertigen Wohnraum und leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz, denn thermisch-energetische Sanierungen führen zu enormen Energieeinsparungen. „Wir schaffen qualitativ hochwertigen, leistbaren und gleichzeitig nachhaltigen Wohnraum", bringt Landesrat Hans Seitinger die Ziele im Wohnbau auf den Punkt.

Lebensmittel aus der Region mit Sicherheit und in höchster Qualität Die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln hat höchste Priorität. Grundlage dafür ist eine zukunftsorientierte Raumordnung und der Ausbau unserer innovativen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Die Basis dafür liefert das breit aufgestellte landwirtschaftliche Schulwesen, das mit einem Investitionsprogramm gestärkt wird. Bildung und das Stärken von Zukunftsfeldern wie Produktveredelung, Nutzung klimafitter Pflanzen, Humusaufbau und Biolandbau machen die steirische Landwirtschaft zukunftsfit. Die zunehmende Zahl an Spätfrost, Trockenheits- und Extremwettereignissen stellt die heimischen Landwirte vor große Herausforderungen. Daher kommt dem Projekt klimafitte Lebensmittel ein besonders hoher Stellenwert zu. Eine detaillierte Zonierung des Spätfrostrisiko, soll die Landwirte bei der Risikoabschätzung für den Anbau unterstützen. Zudem wird die Umsetzung von räumlich hochauflösenden Wetterprognosen für besonders sensible Obst- und Weinbaugebiete die Bäuerinnen und Bauern bei ihrer Arbeit unterstützen.

Quelle: Land Steiermark

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