vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 14, 2022
Mitten in einem Donaustädter Stadtentwicklungsgebiet wird in den nächsten Jahren auf einem Grundstück der Stadt Wien ein geförderter Neubau mit rund 101 leistbaren Wohnungen, die Hälfte davon als besonders günstige „smarte“ Variante, und einem attraktiven Freiraum entstehen. Der dazu durchgeführte Bauträgerwettbewerb des wohnfonds_wien gemeinsam mit der Stadt Wien – MA69 Immobilienmanagement beinhaltete die Themenschwerpunkte Bewegung und Sport, Arbeiten im Home-Office und Klima-Resilienz. Die Jurysitzung fand im November 2021 statt. Die Fertigstellung des Siegerprojekts ist Mitte 2025 vorgesehen. Um an diesem Standort dauerhaft sozial gebundene Wohnungen zu gewährleisten, beabsichtigt die Stadt Wien das Grundstück im Baurecht zu vergeben.
Das rund 4.800 m2 große Areal an der Hirschstettner Straße ist Teil des Entwicklungsgebiets „Raffenstättergasse“ und liegt angrenzend an dem zukünftigen Volks- und Mittelschulstandort „Leopold-Kohr-Straße“. Im Jahr 2014 wurde zur Entwicklung des gesamten Gebietes entlang der neu errichteten Trasse der Straßenbahnlinie 26 ein kooperatives Planungsverfahren als Grundlage der Flächenwidmung durchgeführt. Innerhalb des Gebiets sind neben der Bildungseinrichtung weitere geförderte und freifinanzierte Wohnbauprojekte in Planung bzw. schon in Bau.
„Die Corona-Krise hat der Gesellschaft vor Augen geführt, wie sich geänderte Anforderungen auf das Wohnen und den Alltag im Grätzl auswirken. Deshalb wurde bei dem Bauträgerwettbewerb Hirschstettner Straße 37A besonders darauf geachtet, dass diese neuen Erkenntnisse optimal in den Planungsprozess des Quartiers einfließen. Der Trend zum Home-Office zeigt uns, wie wichtig gute und flexible Grundrisslösungen für das Thema ‚Wohnen und Arbeiten‘ sind. Als Ausgleich dazu ist auch die Nachfrage an Bewegungsflächen im direkten Wohnumfeld groß. Im Roten Wien waren Bewegung und Sport schon seit jeher essentielle Teile des geförderten Wohnungsneubaus. Diese Tradition wurde nun beim aktuellen Bauträgerwettbewerb fortgesetzt“, zeigt sich Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál erfreut.
Siegerprojekt: Parcours – Wohnen in Bewegung
Der Beitrag „Parcours – Wohnen in Bewegung“ des Bauträgers EGW und dem Architekturstudio VlayStreeruwitz (Landschaftsplanung: Carla Lo Landschaftsarchitektur, Soziale Nachhaltigkeit: wohnbund:consult) wurde von der Jury zur Förderung empfohlen. Errichtet werden neben 50 geförderten Mietwohnungen und 51 besonders kostengünstigen SMART-Wohnungen auch zahlreiche Gemeinschaftsbereiche für die Bewohner*innen, angefangen beim Kochclub, Bewegungsraum, Leselounge bis zum Urban Gardening am Dach. Zum urbanen, begrünten Quartiersplatz, der als Vorbereich für den Bildungscampus und den Wohnbau dient, orientieren sich im Erdgeschoß neben einem Quartierstreff mehrere Kleingewerbeeinheiten, eine Fahrradwerkstatt und ein Nachhilfetreffpunkt des Samariterbunds.
Durch flexible Raumlösungen wird eine Vielzahl an Home-Office-Möglichkeiten innerhalb der eigenen vier Wände angeboten. Zusätzlich stehen mit W-LAN ausgestattete Bereiche in den Stiegenhäusern und anmietbare Mikrobüros bereit.
Das Projekt weist eine Vielzahl von niederschwelligen alltagstauglichen Bewegungsangeboten auf. In Turn-, Spiel- und Lerngärten stehen den Bewohner*innen unterschiedliche, an die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Angebote zur Verfügung. Das Sportivity-Programm „wohnfit“ lädt zur Teilnahme an unterschiedlichen Sportprogrammen in der eigenen Wohnumgebung ein.
Das Wohngebäude in Holz-Beton-Hybridbauweise mit Mineralwolldämmung besticht durch ein sehr energiesparendes und ressourcenschonendes Gesamtenergieversorgungskonzept.
Mittels Erdwärmepumpen werden die Wohnungen hocheffizient über die Decken im Winter geheizt und im Sommer gekühlt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach liefert die Energie für den hauseigenen Nutzerstrom und die Haustechnik.
„Dieses sehr stimmige Gesamtkonzept weist ein besonderes Innovationspotenzial in allen Qualitätskriterien des 4-Säulen-Modells auf. Das Projekt ist ein Impulsgeber für das gesamte Stadtentwicklungsgebiet ‚Raffenstättergasse‘“, so die Geschäftsführung des wohnfonds_wien Gregor Puscher und Dieter Groschopf.
In unmittelbarer Nähe des Wettbewerbsareals befindet sich der Gewerbepark Stadlau, in dem sich Einkaufsmöglichkeiten, Fachmärkte und damit auch viele Arbeitsplätze befinden. Mit der Straßenbahnlinie 26 ist man zudem schnell bei der U1-Station Kagraner Platz und der U2-Station Hausfeldstraße.
Über den wohnfonds_wien
Der wohnfonds_wien wurde 1984 gegründet. Aus den ursprünglichen Aufgaben, der Beratung und Begleitung von Althaussanierungen und der Bereitstellung von Grundstücken für den geförderten Wohnbau, entwickelte sich ein weltweit beachtetes Stadterweiterungs- und Stadterneuerungsprogramm. Umfassende Sanierungsprojekte und anspruchsvolle Wohnungsneubauten (Ergebnisse der 1995 eingeführten Bauträgerwettbewerbe und des Grundstücksbeirates) sind national und international anerkannte Modelle einer neuen, lebenswerten Urbanität.
Der wohnfonds_wien ist eine gemeinnützig tätige Organisation und fungiert als dienstleistungsorientierte Koordinationsstelle – unter anderem zwischen Bauträgern, Hauseigentümer*innen und ihren Vertreter*innen sowie Magistratsabteilungen, hier vor allem der Förderstelle und Service-Einrichtungen der Stadt Wien. Präsidentin des wohnfonds_wien ist die Vizebürgermeisterin und amtsführende Wohnbau- und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Quelle: Stadt Wien