vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 07, 2021
Langjähriger Wohnort in Rudolfsheim-Fünfhaus wird zum Maria-Jonas-Hof
Bis 2018 hat Maria Jonas – 41 Jahre lange – im Gemeindebau in der Turnergasse 23 gelebt. Jetzt trägt das Wohnhaus in Erinnerung an die große Lebensleistung der Mitbegründerin des ersten Frauenhauses und Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens ihren Namen: Maria-Jonas-Hof.
„Mit Maria Jonas gedenken wir einer prägenden Persönlichkeit, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Rechte und Chancen von Frauen, für gesellschaftlichen Fortschritt und internationalen Zusammenhalt als Vorbild für ein engagiertes, politisches Leben dient. Umso mehr freut es mich, dass jetzt der Gemeindebau, in dem sie lange Jahre lebte, ihren Namen als Erinnerung und Würdigung tragen wird“, betont Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
„An vielen Gemeindebaufassaden in Wien lassen sich Namen von Menschen ablesen, die etwas Besonderes geleistet und damit oft bleibende Spuren in unserem Leben und in unserer Gesellschaft hinterlassen haben. Maria Jonas zählt als engagierte Kämpferin für Frauenrechte ab sofort zu diesen ausgewählten Namen“, so Waltraud Karner-Kremser, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen.
Frauenrechte und Sozialpolitik im Vordergrund
Maria Jonas wurde am 1. Februar 1940 in Wien geboren. Ihr jüdischer Vater wurde von den Nationalsozialisten ermordet, ihre Mutter starb früh. Nach dem Abschluss der Matura war Maria Jonas in mehreren Funktionen tätig. So arbeitete sie im internationalen Sekretariat der SPÖ und war auch als Journalistin tätig.
Von 1986 bis 1995 arbeitet sie als Generalsekretärin der Sozialistischen Frauen-Internationale (SFI), 1996 bis 1999 fungierte sie als Vorstandsmitglied des UNO-Frauenforschungs- und Trainingsinstituts INSTRAW.
Maria Jonas war außerdem Mitinitiatorin des ersten Frauenvolksbegehrens 1997 und des ersten österreichischen Frauenhauses in Wien, Vorstandsmitglied des Österreichischen Frauenrings und aktiv im Verein österreichischer Frauenhäuser. Ehrenamtlich engagierte sie sich im Aids Hilfe Haus und im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. 2004 erhielt sie die Hertha-Firnberg-Auszeichnung und 2010 das Goldene Ehrenzeichen fu?r Verdienste um die Republik Österreich.
„Maria Jonas war eine unermüdliche Kämpferin für die Rechte von Frauen. Wir haben die Mitgründerin des ersten österreichischen Frauenhauses im Jahr 2018 in der Bezirksvorstehung mit dem Rudolfsheim-Fünfhauser Frauenpreis „Veronika“ ausgezeichnet. Ich freue mich, dass wir das Andenken an diese starke Frau und sozialdemokratische Pionierin nun mit der Benennung eines Wohnhauses im 15. Bezirk bewahren werden.“ so Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal.
Zum Maria-Jonas-Hof
Die Wohnhausanlage in der Turnergasse 23 wurde zwischen 1975 und 1976 unter der Leitung des Architekten Franz Morawez als Baulückenverbauung errichtet. Das fünfstöckige Wohnhaus mit 15 Wohnungen war ab 1977 bis zu ihrem Tod 2018 das Zuhause von Maria Jonas. (Schluss)
Quelle: Stadt Wien