vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 03, 2020
Pilotprojekt AALbin unterstützt BewohnerInnen ab 65 Jahren in der Per-Albin-Hansson-Siedlung mit Tablet, Smart Watch sowie Workshops.
Um GemeindemieterInnen der Generation 65 Plus Lust auf Digitalisierung zu machen und Anreize zu schaffen, sich mit neuen Technologien und deren Möglichkeiten zu beschäftigen, setzt die Stadt Wien - Wiener Wohnen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2022 (IBA_Wien) das Pilotprojekt AALbin um.
Für „AALbin – Aktiv im Alter mit Digitalisierung“ wurde die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Favoriten ausgewählt, weil es dort einen hohen Anteil älterer BewohnerInnen gibt. 30 SeniorInnen werden bei AALbin mit Tablet und Smart Watch mit mobilem Notruf ausgestattet und in Form von Workshops rund eineinhalb Jahre lang bei der Anwendung der digitalen Geräte unterstützt.
„Ziel des Projekts ist es, Wienerinnen und Wienern ab 65 Jahren digitale Technologien näherzubringen und herauszufinden, welche Services für sie im Alltag nützlich sind. So ist es uns sehr wichtig, die Anforderungen, die die ältere Generation an die Wiener Wohnen-Plattform für Kundinnen und Kunden stellt, bedarfsgerecht umzusetzen. Auf diese Weise kann der Wunsch vieler älterer Menschen, länger selbstbestimmt zu Hause zu wohnen, noch besser erfüllt werden. Darüber hinaus soll das Projekt bei den Seniorinnen und Senioren Neugier und Freude an Digitalisierung wecken, um auch auf diese Weise Kontakte knüpfen und pflegen zu können“, erklärt Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.
Die Generation 65 Plus nützt digitale Angebote noch immer relativ wenig, obwohl gerade sie einen großen individuellen Nutzen davon haben könnte. Auf dem Weg zur digitalen Hauptstadt Europas legt Wien deshalb sehr großes Augenmerk darauf, alle Altersgruppen und speziell auch die SeniorInnen mitzunehmen.
„Deswegen richten wir uns mit AALbin wieder dezidiert an Wienerinnen und Wiener 65 Plus, weil sie oftmals größeren Unterstützungsbedarf bei der Nutzung von digitalen Geräten haben. WAALTeR, die erste Wiener Testregion, in der wir u.a. Tablet und Smart Watch getestet haben, hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur den Zugang zu Technologien zu ermöglichen. Wir müssen gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren den Umgang mit den Geräten üben, damit sie sich für den daraus resultierenden Nutzen und die Möglichkeiten begeistern können,“ ergänzt Digitalisierungsstadtrat Peter Hanke.
„Viele aus der Generation 65 Plus wünschen sich für die ersten Schritte im digitalen Raum eine vertrauensvolle Begleitung. Und genau das bekommen die Seniorinnen und Senioren der Per Albin Hansson Siedlung jetzt im Rahmen der IBA 2022! Nämlich eine Hilfe, die Barrieren abbaut und eine eigenständige Teinahme an vielen digitalen Angeboten möglich macht“, freut sich der Favoritner Bezirksvorsteher Marcus Franz.
Digitale Kompetenzen vermitteln
Wiener Wohnen investiert mit AALbin in AAL-Technologien (Active and Assisted Living) für ältere Gemeindebau-BewohnerInnen. In Kooperation mit Urban Innovation Vienna GmbH, sowie dem Haus der Begegnung PAHO, dem KWP Haus Laaerberg und den wohnpartnern wird das gemeinsame Projekt umgesetzt. Bis Ende 2022 steht das gegenseitige Lernen auf Augenhöhe im Vordergrund: SeniorInnen lernen sich besser im digitalen Angebot zurecht zu finden und die Projektpartner sammeln wertvolle Erkenntisse über digitale Vorlieben und Bedürfnisse der BewohnerInnen.
„AALbin soll die Möglichkeiten unserer Seniorinnen und Senioren erweitern. Wir testen im kleineren Rahmen, um herauszufinden, welche Services in Zukunft viel mehr Menschen im Gemeindebau zugänglich gemacht werden sollten“, hebt Karin Ramser, Direktorin von Wiener Wohnen, hervor. „Allerdings funktioniert das nur, wenn die Seniorinnen und Senioren mit den technischen Möglichkeiten vertraut sind und diese sicher und fachkundig nutzen können. Dabei wollen wir sie unterstützen.“
Susanne Herbek, SeniorInnenbeauftragte der Stadt Wien, dazu: „Ich freue mich, dass Wiener Wohnen jetzt noch stärker auf die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren eingeht und mit neuen Angeboten zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.“
Karoline Neumann, 91 Jahre alt und TeilnehmerIn des Pilotprojekts, meint dazu: „Wir lernen anders als die Jungen, deswegen brauchen wir nicht nur die Geräte, sondern die Möglichkeit, uns gemeinsam mit Gleichgesinnten mit den Geräten vertraut zu machen, zu üben und nachfragen zu können.“
Besonders in Situationen wie etwa während eines Lockdowns nützt die digitale Kompetenz, mit der Familie, die nicht im selben Haushalt lebt, in Kontakt zu bleiben. Umso wichtiger ist es Wiener Wohnen, den gesamten Prozess in Kooperation mit dem Thinktank UIV – Urban Innovation Vienna zu begleiten: von der Ausstattung der SeniorInnen mit den Endgeräten bis zum Erlernen des sicheren Umgangs mit den Technologien. So steht der Mensch im Fokus der Digitalisierung.
Es gibt für weitere BewohnerInnen die Möglichkeit, an AALbin teilzunehmen. In der nächsten Zeit werden alle SeniorInnen der Siedlung von Wiener Wohnen schriftlich dazu informiert.
IBA_Wien: Entwicklungen für das soziale Wohnen der Zukunft
Mit dem Projekt AALbin trägt Wiener Wohnen einmal mehr auch zu den Aktivitäten im Rahmen der Internationalen Bauausstellung, IBA_Wien 2022, bei. „Favoriten präsentiert sich immer wieder als aufgeschlossen für neue Entwicklungen, die den Menschen unmittelbar zugutekommen. Auf den Erfahrungen aus der Per-Albin-Hansson-Siedlung wird künftig auch in anderen Gebieten Wiens aufgebaut werden können. Genau das ist der Sinn von IBA_Wien-Projekten“, freut sich Kurt Hofstetter, Leiter der IBA_Wien 2022 – Neues soziales Wohnen.
www.iba-wien.at/paho/aalbin
www.waalter.wien (Schluss)
Quelle: Stadt Wien