Niederösterreich: Gärten der Zukunft - Maßnahmen zur Klimawandelanpassung auf der Garten Tulln

vonRedaktion Salzburg
MAI 30, 2024

Foto: © NLK Pfeiffer

LH Mikl-Leitner: Gärten und Grünflächen können zukunftsorientiert und hitzeresistent gestaltet werden

Angesichts zunehmender Hitzetage, Trockenperioden und Starkregenereignisse ist die Klimawandelanpassung ein zentrales Thema, das die Gestaltung von Gärten maßgeblich beeinflusst. Herausragendes Beispiel für die Bemühungen der Garten Tulln in diesem Bereich ist das Präriebeet im Kletterpflanzengarten, das derzeit in voller Blüte steht. Auf einer Fläche von 120 Quadratmetern wird mit besonders hitzeverträglichen Stauden und Gräsern demonstriert, wie die zukünftige Bepflanzung in Gärten aussehen kann. Das Präriebeet veranschaulicht dabei eindrucksvoll, welche Pflanzen auch bei Neuanlage eines Gartens die zukünftigen klimatischen Bedingungen vertragen und ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.

„Die 70 Mustergärten der Garten Tulln sind nicht nur Orte der Erholung und Entspannung, sondern auch Vorzeigebeispiele, die das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen schärfen“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die auch betont: „Gemeinsam mit ‚Natur im Garten‘ setzen wir uns aktiv mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinander und zeigen, wie Gärten und Grünflächen zukunftsorientiert und hitzeresistent gestaltet werden können.“

Durch den Einsatz hitzeresistenter Pflanzen kann somit der Wasserverbrauch im Garten maßgeblich reduziert werden. Auf sandigem Substrat gedeihen hier Pflanzen, die es trocken mögen, wie die Prachtscharte, Lavendel, Bergminze, Wüstensalbei und die Südafrikanische Purpurdistel. Die Pflanzen sind dabei ideal für heiße und trockene Bedingungen, indem sie über spezielle Anpassungsstrategien verfügen: Krautige Blätter haben eine reduzierte Oberfläche, was die Verdunstung verringert, und feine Härchen bilden eine isolierende Luftschicht und reflektieren das Sonnenlicht, wodurch die Pflanzen kühler bleiben und Wasserverluste minimiert werden können.

„Unser Klima verändert sich und mit ihm die Vielfalt der Wetterphänomene. Diese Veränderung ermutigt auch bei der Gestaltung und Pflege unserer Gärten zu neuen Herangehensweisen. Als Land Niederösterreich stellen wir daher gemeinsam mit ‚Natur im Garten‘ und der Garten Tulln auch vermehrt die Entwicklung von Strategien in den Vordergrund, um Gärten und Grünflächen klimaresilienter zu gestalten und gleichzeitig die Artenvielfalt zu erhalten“, so die Landeshauptfrau.

„Unsere Besucherinnen und Besucher erhalten auf dem gesamten Gelände der Garten Tulln praktische Lösungen und Tipps, wie sie ihre eigenen Gärten klimawandelgerecht gestalten können. Wir zeigen, dass eine vorausschauende Pflanzenauswahl und die Anpassung der Gartenpflege an die veränderten klimatischen Bedingungen nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist und eine große Blütenpracht entstehen lässt. Durch innovative Gestaltung und nachhaltige Pflege setzen wir Standards für die grüne Branche und zeigen, dass ökologisches Gärtnern und Gartenkunst Hand in Hand gehen“, so Susanne Leeb, Gartenleiterin der Garten Tulln.

Das derzeit blühende Präriebeet ist nur eine von vielen Maßnahmen, die die Garten Tulln zur Klimawandelanpassung setzt. So ist etwa der „Garten im Klimawandel“ schon seit der Eröffnung Bestandteil der ökologischen Gartenschau und zeigt, dass die Garten Tulln die zentralen Herausforderungen der Zukunft schon früh erkannt hat. Der Garten besteht aus trockenheitsliebenden und heimischen Pflanzen, muss vom Gärtnerteam nie gegossen werden und ist mit Pflanzen wie Schwert-Alant, Weißer Mauerpfeffer, Glockenblumen, Gamander, Dirndl-Strauch und Tibetkirsche besonders insektenfreundlich. Klimawandelgerechte Baumflächen am Gelände – farbenfrohe Tamarisken und Albizien, die Hitze und Trockenheit besonders gut standhalten – bieten den Besucherinnen und Besuchern zudem angenehmen Schatten an heißen Tagen. Die Garten Tulln setzt hier bewusst auf Baumarten, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern den klimatischen Veränderungen entsprechen.

Quelle: Land Niederösterreich

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