vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 01, 2023
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Auf Tiere aus heimischer Bio-Weidehaltung achten"
„Beim traditionellen Gansl-Essen kann ganz leicht Tierleid vermieden werden“, appelliert Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Man muss nur darauf achten, dass die Gans aus einem heimischen Biobetrieb mit Weidehaltung kommt.“
Vergleichsweise einfach ist die Herkunftskontrolle, wenn das Gansl für die Zubereitung daheim selbst besorgt wird. Etwas kniffliger ist es allerdings bei einem Lokalbesuch. Aber auch hier gibt es eine gute Orientierungshilfe: In Lokalen, die mit „natürlich gut essen“ in Gold ausgezeichnet wurden, kommen mindestens 90 Prozent aller Zutaten aus Bioproduktion.
Bio- und Nachhaltigkeitskriterien bei „Natürlich gut essen“
Bei diesem Programm von OekoBusiness Wien werden Gastronomiebetriebe beraten und dann in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet – je nachdem wie gut sie die Bio- und Nachhaltigkeitskriterien von „Natürlich gut essen“ umgesetzt haben. „Das heißt, dass in diesen Betrieben auf umfassende Nachhaltigkeit, Bioqualität, Regionalität und Saisonalität geachtet wird“, erläutert Michael Kienesberger, Leiter der Stadt Wien – Umweltschutz.
Fast 70 Betriebe ausgezeichnet
Auch ist die Information der Gäste in Lokalen, die mit der „Natürlich gut essen“-Plakette gekennzeichnet sind, Teil des Programms. So kann man in Lokalen genauso gut auf die Qualität der verwendeten Produkte achten, wie beim privaten Einkauf. Inzwischen wurden bereits fast 70 Wiener Lokale von „Natürlich gut essen“ ausgezeichnet – darunter auch solche, die ein Gansl-Essen anbieten: https://unternehmen.oekobusiness.wien.at/ueber-uns/natuerlich-gut-essen/
Wien isst G.U.T.
„Natürlich gut essen“ ist eine der Säulen der Initiative „Wien isst G.U.T. – Gesund und genussvoll - Umwelt und klimafreundlich – Tierfair“: Unter diesem Titel werden Aktivitäten, Initiativen und Programme für einen umfassend nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln von der Stadt Wien – Umweltschutz gebündelt, koordiniert und erweitert.
Mehr Informationen dazu gibt es hier: www.wien-isst-gut.wien.gv.at
Stopfgänse aus dem Ausland meiden
In Österreich ist das Stopfen – also die Zwangsernährung – von Gänsen oder Enten verboten – sind die Tiere allerdings importiert, so kann diese Methode sehr wohl angewandt worden sein, warnt die Tierschutzombudsstelle Wien. Das heißt, dass die Gänse – und in jüngster Zeit auch vermehrt Enten – während der Stopfperiode mehrmals täglich mit einem mit Fett angereicherten Maisbrei zwangsernährt wurden. Die Menge wird dabei gesteigert und beträgt am Ende bei mehr als dem Doppelten als zu Beginn. Im gleichen Zeitraum vergrößert sich die Leber der Tiere auf das bis zu zehnfache Gewicht und ist am Ende nichts anderes als eine pathologische Fettleber.
Die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy appelliert, beim Geflügelkauf nicht nur zu Martini ans Tierwohl zu denken. „Mit den Einkaufsratgebern der Tierschutzombudsstelle Wien bekommen tierwohlbewusste Konsumentinnen und Konsumenten das ganze Jahr über eine praktische Entscheidungshilfe für die tierwohlbewusste Auswahl von Huhn, Pute und Co.“, so Persy. Die Broschüren stehen hier zum Download bereit:
https://www.tieranwalt.at/de/Service/Downloads/Einkaufsratgeber.htm
Quelle: Stadt Wien