vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 15, 2021
Nachhaltige Quartiersentwicklung hat Vorrang
Ende September wurde im Wiener Architekturzentrum im Rahmen eines wohnfonds_wien-talks die Testphase des neuen Qualitätsbeirats eingeläutet. Dieser wird in Zukunft bei großen ausgewählten Stadtentwicklungsgebieten für eine abgestimmte Quartiersentwicklung zwischen geförderten und freifinanzierten Wohnbauvorhaben sorgen. Mit dem Quartier 23., Meischlgasse im Stadtentwicklungsgebiet „In der Wiesen“ kommt der Qualitätsbeirat im November 2021 zum ersten Mal zum Tragen.
Der Qualitätsbeirat ist Teil des Regierungsprogramms der rot-pinken Fortschrittskoalition und stellt eine Weiterentwicklung des nach wie vor weiterhin existierenden, interdisziplinär besetzten Grundstücksbeirats des wohnfonds_wien dar. „Der neue Wiener Qualitätsbeirat ist ein Schritt der Weiterentwicklung des erfolgreichen Wiener Wohnbaumodells. Neben dem geförderten Wohnbau werden bei der Quartiersentwicklung nun auch die freifinanzierten Projekte in das Qualitätsmanagment verstärkt miteinbezogen. Damit können Schwerpunktthemen - wie soziale und ökologische Nachhaltigkeit - bei allen Bauprojekten innerhalb einer städtischen Quartiersentwicklung umfassend umgesetzt werden.“ zeigt sich Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál erfreut.
"Die zunehmende Durchmischung von gefördertem und freifinanziertem Wohnbau stellt uns vor die Herausforderung, Stadtquartiere in ihrer Vielfalt über die gesamte Entwicklungs- und Entstehungsdauer als Ganzes nachhaltig zu entwickeln. Daher kann ich es nur begrüßen, wenn durch die Einsetzung des Qualitätsbeirats die Lebensqualität in den Stadtquartieren in Zukunft gesichert wird." so die NEOS Wien Wohnbausprecherin Gemeinderätin Selma Arapovic.
Mit der Veranstaltung im Architekturzentrum Wien informierte der wohnfonds_wien über den Entstehungssprozess und den Status-quo des neuen Qualitätsinstruments. Federführend bei der Entwicklung sind der Stadtplaner Rudolf Scheuvens, Dekan der Fakultät für Architektur und Raumordnung an der TU Wien und Vorsitzender des Grundstücksbeirats, und sein Team, bestehend aus Regina Freimüller-Söllinger, Claudia König-Larch, Verena Mörkl und Bernhard Mayer. Angesiedelt wird die neue Geschäftsstelle Qualitätsbeirat im forum des wohnfonds_wien in der Schmidgasse 3/Lenaugasse (Ecklokal) in 1082 Wien.
Zwtl. Ein solides Werkzeug für kommende Herausforderungen im Städtebau
„Seit über 25 Jahren sorgen die Wiener Bauträgerwettbewerbe dafür, dass das geförderte Wohnen in Wien nicht nur leistbar, sondern auch von höchster Qualität geprägt ist. Mit dem Qualitätsbeirat wird nun ein nächster Schritt weiter gemacht. Nachhaltige Qualitätssicherung geht künftig über geförderte Wohnbauprojekte hinaus, integriert auch freifinanzierte Vorhaben und wird somit auf das gesamte Quartier mit seiner kompletten Infrastruktur ausgedehnt. Ergebnis ist ein ganzheitliches Denken, das einen Mehrwert für alle Bewohner*innen und Anrainer*innen dieser zukünftigen Stadtteile schafft“, so die Geschäftsführung des wohnfonds_wien, Gregor Puscher und Dieter Groschopf.
Städtebauliche, freiräumliche, soziale und ökologische Gesichtspunkte werden allumfassend betrachtet, um so zu einem großen Ganzen zu werden – der sprichwörtliche „rote Faden“ soll sich durch die neuen Stadtteile ziehen. Komplexe Prozesse der Stadtplanung werden fachlich begleitet – von den ersten Planungen bis hin zur Umsetzung.
Zwtl. Das Stadtquartier 23., Meischlgasse als Pilotprojekt
Das Quartier ist Teil des Stadtentwicklungsgebiets „In der Wiesen“. Der Bauträgerwettbewerb in der Meischlgasse im 23. Wiener Gemeindebezirk wird Ende November vom wohnfonds_wien ausgelobt. Das zweistufige Wettbewerbsverfahren wird 10 Bauplätze umfassen, welche sich auf sechs von insgesamt sieben Bearbeitungsgebieten im rund 95.000 m² großen Quartier verteilen. Neben den geförderten Wohnbauprojekten sind auch freifinanzierte Projekte auf 7 Bauplätzen vorgesehen. Begrenzt wird das Projektgebiet von der Altmannsdorfer Straße, der Trasse der U6, dem Sportplatz des ASK Erlaa und der Meischlgasse. Im Zentrum des Stadtquartiers wird ein rund 6.000 m² großer Park entstehen. Die Schwerpunkte des Bauträgerwettbewerbs bilden ? neben klassich geförderten Wohnungen für unterschiedlichste Zielgruppen ? eine klima-resiliente Quartiersentwicklung, Sport und Bewegung, innovative Lösungen für das Arbeiten im Home-Office, leistbares Wohnen für Alleinerziehende sowie die Schaffung von besonders kostengünstigen SMART-Wohnungen. Der Baubeginn wird voraussichtlich im 2. Quartal 2024 stattfinden. Die Fertigstellung ist mit 2026 projektiert. Insgesamt werden im Stadtquartier Meischlgasse rund 1.800 Wohnungen realisiert.
Über den wohnfonds_wien
Der wohnfonds_wien wurde 1984 gegründet. Aus den ursprünglichen Aufgaben, der Beratung und Begleitung von Althaussanierungen und der Bereitstellung von Grundstücken für den geförderten Wohnbau, entwickelte sich ein weltweit beachtetes Stadterweiterungs- und Stadterneuerungsprogramm. Umfassende Sanierungsprojekte und anspruchsvolle Wohnungsneubauten (Ergebnisse der 1995 eingeführten Bauträgerwettbewerbe und des Grundstücksbeirats) sind national und international anerkannte Modelle einer neuen, lebenswerten Urbanität.
Der wohnfonds_wien ist eine gemeinnützig tätige Organisation und fungiert als dienstleistungsorientierte Koordinationsstelle – unter anderem zwischen Bauträgern, Hauseigentümer*innen und ihren Vertreter*innen sowie Magistratsabteilungen, hier vor allem der Förderstelle und Service-Einrichtungen der Stadt Wien. Präsidentin des wohnfonds_wien ist die Vizebürgermeisterin und amtsführende Wohnbau- und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Quelle: Stadt Wien