Wien: Gaál - Sanierungsturbo im Gemeindebau mit Milliardeninvestition

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 19, 2025

Aktuell werden bei Wiener Wohnen rund 90 Großsanierungen umgesetzt – die Sanierungsoffensive bringt deutlich spürbare Verbesserungen für 30.000 Bewohner*innen

Um die hohe Wohnqualität im Gemeindebau auch für die Zukunft zu erhalten und gezielte Verbesserungen für die Bewohner*innen zu schaffen, investiert die Stadt Wien konsequent in die Sanierung und den Erhalt der rund 220.000 Gemeindewohnungen.

„Wien wird weltweit für die Stärke seines sozialen Wohnbaus beneidet. Diese Bedeutung und die Größe des Angebots an leistbaren und sicheren Wohnungen in unserer Stadt bringt die Verantwortung mit sich, diesen Wohnschatz auch für künftige Generationen zu bewahren und anzupassen. Das ambitionierte Sanierungsprogramm mit Milliardeninvestitionen zeigt, dass wir dieser Aufgabe nachkommen und Leistbarkeit und höchste Wohnqualität Hand in Hand gehen können. Damit setzen wir international Maßstäbe nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“, unterstreicht Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Milliardeninvestition für zukunftsfitten Gemeindebau

Mit dem Programm „Gemeindebau(t)“ werden seit 2021 über eine Milliarde Euro in den Neubau und die Sanierung von Gemeindebauten investiert. In der Bauphase befinden sich aktuell rund 90 Gemeindebausanierungen in ganz Wien mit 12.300 Wohnungen und einem Investitionsvolumen von 960 Millionen Euro. Seit 2020 wurden 67 Großsanierungen von Wohnhausanlagen mit 8.600 Gemeindewohnungen und Investitionen von 470 Millionen Euro fertiggestellt. Von den damit umgesetzten Verbesserungen profitieren bereits rund 21.000 Gemeindebau-Bewohner*innen bei weiterhin leistbaren Mieten.

Modernisierung stärkt Lebensqualität und schont Umwelt

Die umfassenden Sanierungsmaßnahmen greifen tief und beschränken sich nicht nur auf eine Modernisierung des Erscheinungsbildes. Durch thermische Sanierung - etwa Fassadendämmungen, Kellerdeckendämmungen und den Austausch von Fenstern - sinkt der Heizwärmebedarf um 70 bis 80 Prozent. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern reduziert auch die Energiekosten für die Mieter*innen. Zudem werden moderne Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen, wie einbruchshemmende Eingangstüren und effiziente Brandrauchentlüftungen, sowie nach Möglichkeit Aufzüge errichtet.

1.000 neue Gemeindewohnungen durch Dachgeschossausbauten

Bei vielen der großen Sanierungsprojekte werden, sofern technisch machbar, die Dachgeschosse der Wohnhausanlagen ausgebaut. So wird zusätzlicher leistbarer Wohnraum geschaffen und das Angebot an Gemeindewohnungen - neben dem Neubauprogramm - auch im Zuge von Sanierungen behutsam ergänzt und erweitert. Seit 2015 wurden dadurch zusätzlich insgesamt 1.000 neue Gemeindewohnungen geschaffen bzw. sind im Zuge von aktuellen Sanierungsprojekten in Planung.

Regelmäßige Überprüfung der Wohnhausanlagen

Ein zentrales Ziel von Wiener Wohnen ist es, den Sanierungszyklus der Wohnhausanlagen Schritt für Schritt zu verkürzen. Ab 2030 soll im Durchschnitt jeder Gemeindebau alle 40 Jahre umfassend modernisiert werden. Notwendige Reparaturen und Instandhaltungen finden natürlich laufend statt. Bei der Reihenfolge der großen Sanierungsvorhaben werden neben dem baulichen Zustand Faktoren wie Dekarbonisierung und Energieeffizienz berücksichtigt. Jede Bestandswohnhausanlage wird regelmäßig von den Wiener-Wohnen-Expert*innen detailliert überprüft, analysiert, bewertet und dokumentiert. Diese Objektzustandsbewertungen bilden die Grundlage für die Reihenfolge der anstehenden Projekte.

Erstinformation bis Abschlussfest: Baukommunikation bei Gemeindebausanierungen

Verstärkt wird neben der unmittelbaren Bauleistung auch die Information und Betreuung der Bewohner*innen im Vorfeld von geplanten Sanierungen und während laufender Bautätigkeit. Um das Vertrauen und Verständnis für die Dimensionen großer Projekte, insbesondere bei Herausforderungen wie Arbeiten in bewohnten Wohnungen oder Dekarbonisierungsmaßnahmen zu stärken, wird der intensive Austausch mit den Mieter*innen weiter ausgebaut und der Betreuung entsprechendes Gewicht verliehen. Von der Erstinformation, dass die Wohnhausanlage in die Sanierung geht, über Mieter*innenveranstaltungen, die Einrichtung eines Mieter*innenbüros oder Beratung im Baucontainer bis hin zu Abschlussfesten für die Bewohner*innen.

Neue Verschattung sorgt für mehr Wohnkomfort: 100.000 Außenjalousien

Wiener Wohnen legt bei den Sanierungsprojekten besonderes Augenmerk auf eine kühlere Gestaltung der Gemeindebauten. Wo thermisch saniert wird, schützen etwa gedämmte Fassaden die Wohnungen auch vor sommerlicher Hitze. Seit 2020 werden bei jeder anstehenden Sanierung die Fenster mit Außenjalousien beschattet. Im Rahmen von hunderten Sanierungsprojekten sind rund 100.000 dieser Sonnenschutzlösungen in Planung.

Gleichzeitig setzt Wiener Wohnen auf natürliche Kühlung durch Grünflächen: Asphaltierte und betonierte Flächen werden entsiegelt und in begrünte Zonen mit Bäumen und Sträuchern umgewandelt. Seit 2023 wurden acht Entsiegelungsprojekte umgesetzt - etwa in der Sieveringer Straße 25, im 19. Bezirk oder auch im 21. Bezirk, in der Siemensstraße 21-55.

Ebenso wurden rund ein Dutzend Fassaden in sieben Bezirken mit vertikaler Bepflanzung ausgestattet, um das Mikroklima in der Umgebung spürbar zu verbessern. Zu den jüngsten Beispielen zählen die Wohnhausanlagen Römersthalgasse 9-17 und Herbortgasse 42, die im Sommer 2024 begrünt wurden. Weitere Projekte werden heuer umgesetzt.

Auch bei Neubauten steht ein nachhaltiger Hitzeschutz im Fokus: Niedrigstenergiebauweise, Beschattungen wie etwa Außenjalousien, begrünte Fassaden und Dächer, Pergolen sowie schattige Innenhöfe sorgen dafür, dass die Wohnqualität hoch bleibt und sich Hitzeinseln vermeiden lassen - wovon letztendlich auch die umliegende Nachbarschaft profitiert.

Quelle: Stadt Wien

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