Wien: Gaál - „Zugang zum Gemeindebau bewahrt über 800 Personen vor drohender Wohnungslosigkeit“

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 03, 2024

Foto: Stadt Wien/Martin Votava

Erleichterter Zugang für Wiener*innen, die von befristeten Mietverträgen betroffen sind, wird um weitere drei Monate verlängert.

Seit dem 1. Juli läuft die Sonderaktion der Stadt Wien, die Menschen mit auslaufenden Mietverträgen gezielt unterstützt, die ihre bisherige Wohnung verlieren könnten. 513 Personen konnten so bereits eine unbefristete Gemeindewohnung beziehen und über 300 befinden sich gerade im Auswahl- oder Besichtigungsprozess für eine Gemeindewohnung. Im Rahmen der Aktion stellt die Stadt Wien insgesamt 1.000 Wohnungen mit 1 bis 3-Zimmern und unbefristeten Mietverträgen zur Verfügung. Bis Ende Februar 2025 läuft die Sonderaktion noch.

„Befristeter Mietverträge im privaten Mietsektor bedeuten für viele Wienerinnen und Wiener eine enorme Belastung. Als soziale Hausverwaltung springt Wiener Wohnen da ein, wo der private Sektor Wohnraum nicht mehr nach fairen Bedingungen zur Verfügung stellt. Es ist daher sehr erfreulich, dass mit der aktuell laufenden Sonderaktion bereits hunderten Wienerinnen und Wienern geholfen werden konnte und ihnen der Zugang zu einer unbefristeten Gemeindewohnung ermöglicht wurde. Es zeigt aber auch, dass eine Reform des österreichischen Mietrechts dringend notwendig ist - hin zu einem zeitgemäßen und fairen System für Mieter*innen und Vermieter*innen“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Hintergrund dieser Initiative ist die zunehmende Problematik durch befristete Mietverhältnisse, die immer mehr Menschen vor große Herausforderungen stellt. Wie eine aktuelle Studie zeigt, nehmen befristete Mietverträge im privaten Sektor stark zu. Während vor 20 Jahren noch 93 Prozent der privaten Mietverträge unbefristet waren, sind es bei neueren Verträgen, die in den letzten drei Jahren abgeschlossen wurden, nur noch 44 Prozent. Bei Neuvermietungen liegt der Anteil noch höher. Eine Auswertung der MieterHilfe der Stadt Wien hat ergeben, dass online inserierte private Mietwohnungen im Altbau zu 70-80 Prozent nur befristet vergeben werden. Ein Drittel der Wiener*innen mit einem befristeten Mietvertrag weiß nicht, ob sie in ihrer Wohnung auch weiterhin bleiben dürfen. Rund 12 Prozent fürchten, dass sie nach Ablauf der Befristung wider Willen ausziehen müssen.

Anmeldungen bei der Wohnberatung Wien

Das Sonderaktion von Wiener Wohnen in Kooperation mit der Wohnberatung Wien richtet sich an alle Wiener*innen mit befristeten Mietverträgen, der innerhalb der nächsten sechs Monate auslaufen und die eine 1- bis 3-Zimmerwohnung suchen. Auch Personen, die normalerweise keinen Anspruch auf eine Gemeindewohnung hätten, können an der Aktion teilnehmen, sofern sie einige Kriterien, analog zum Wiener Wohn-Ticket erfüllen: Ein Mindestalter von 18 Jahren, zwei Jahre durchgehender Hauptwohnsitz an einer Wiener Adresse, österreichische Staatsbürgerschaft oder gleichgestellt und geklärte Familienverhältnisse (Ehepartner*innen und Personen, die in einer aufrechten und eingetragenen Partnerschaft leben, können nur gemeinsam einen Antrag stellen). Außerdem gelten die Einkommenshöchstgrenzen nach dem Wiener Wohnbauförderungs- und Wohnhaussanierungsgesetz (WWFSG).

Interessierte können sich bei Fragen direkt an die Wohnberatung Wien wenden und sich auf der Webseite www.wohnberatung-wien.at vorab informieren.

Quelle: Stadt Wien

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