vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 02, 2022
Blaulichtorganisation übten in zwölf Szenarien die Zusammenarbeit für den Ernstfall
Die geballte Einsatzkraft mit mehr als 1.500 Einsatzkräften aus den Blaulichtorganisationen Feuerwehr, Rettung und Polizei gab es bei der „Blaulichtpower 2022“ des Bezirks-Feuerwehrkommandos Ried im Innkreis am 30. September sowie am 1. Oktober 2022 zu erleben. In insgesamt zwölf unterschiedlichen Szenarien wurde das breite Einsatzspektrum beübt. Im Fokus dabei: das Teamwork, die gemeinsame Kommunikation und Zusammenarbeit unter den Organisationen.
Zwei intensive Tage, zwölf unterschiedliche Übungsszenarien, über 220 Einsatzfahrzeuge und mehr als 1.550 Gesamtteilnehmer – das ist kurz Zusammengefasst die „Blaulichtpower 2022“ im Bezirk Ried im Innkreis. Neben den Feuerwehren waren auch andere Blaulichtorganisationen in hohem Maß gefordert. So waren alle Rot-Kreuz Ortsstellen des Bezirkes und darüber hinaus, Notärzte, die Rot-Kreuz Suchhundestaffel, das Bezirkspolizeikommando mit ihren Polizeiinspektionen, das Österreichische Bundesheer, das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried sowie die Bezirkshauptmannschaft Ried im Innkreis involviert. Darüber hinaus beteiligen sich in den Grenzgebieten auch Einsatzkräfte und Feuerwehr-Stützpunkte aus den Nachbarbezirken an der zweitägigen Großübung.
Von einem spektakulärem Hubschrauberabsturz in unwegsamen Gelände, einem Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen, einer Fahrzeugbergung aus einem Baggersee, einer großangelegten Personensuche, einer Massenpanik nach einem Amoklauf, einem Großbrand in einem Schlachthof, einem Gasaustritt in einem Ziegelwerk mit hoher Explosionsgefahr, einem Sprengeinsatz nach einem großflächigem Sturmereignis, einem Waldbrand mit Alarmstufe drei, dem Brand einer Diskothek mit besonderen Gefahren, einem Verkehrsunfall mit radioaktiven Stoffen sowie einem Banküberfall war alles mit dabei und jede Einsatzorganisation gefordert.
Bezirkswarnstelle als zentrale Drehscheibe und Garant für Sicherheit
Als zentrale Drehscheibe fungierte die Bezirkswarnstelle Ried im Innkreis. Dort liefen alle Fäden zusammen, es wurden die Einsatzkräfte koordiniert und zu den Szenarien alarmiert. „Die Bezirkswarnstelle ist ein wesentlicher Garant für die Sicherheit im gesamten Bezirk Ried und in Großschadensereignissen auch darüber hinaus. Ein weiterer Pluspunkt ist die lokale Verwurzelung, die wesentlich für einen raschen und effizienten Erfolg der Einsatzkräfte beiträgt“, so Bezirks-Feuerwehrkommandant Jürgen Hell.
Weiterentwicklung auch in Krisenzeiten
Das zwölfte Übungsszenario beinhaltete einen Banküberfall samt Geiselnahme in Senftenbach und war als reine Polizeiübung mit Beteiligung der Einsatzeinheit Cobra konzipiert. Die Erkenntnisse dieser Großübung fließen bereits jetzt in die Polizeiarbeit ein. Alle eingesetzten Polizistinnen und Polizisten haben die Übung wie im Ernstfall durchgeführt. "Das freut mich und dafür möchte ich danke sagen, da sich die Polizei auch in Krisenfällen weiterentwickelt", so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.
Rasche Hilfe durch perfektes Teamwork der Einsatzkräfte
Jürgen Hell: „Die ‚Blaulichtpower 2022‘ spiegelte das breite Einsatzspektrum und Können der Feuerwehren wider. Rund um die Uhr bereit zu sein und ehrenamtlich zu helfen ist unsere Kernkompetenz. Für einen raschen Einsatzerfolg sind solche Übungen, wo die organisationsübergreifende Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht, von enormer Bedeutung. Denn nur durch ein perfektes Teamwork aller Einsatzorganisationen kann im Ernstfall rasch und professionell geholfen werden.“
„Maschinerie des Helfens“
Andreas Hattinger, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes Ried: „Im Ernstfall müssen die vielen kleinen Rädchen der einzelnen Organisationen ineinandergreifen und eine Maschinerie des Helfens in Gang setzen. Gerade bei weltumspannenden Ereignissen, wie in jüngster Vergangenheit, ist es wichtig national bzw. regional noch näher zusammenzurücken und mit vereinten Kräften, mit vereinter ‚Power‘ dem Widersacher, der Katastrophe, dem Extremfall Paroli zu bieten. In Großübungen wie der Blaulichtpower üben wir das gemeinsame Agieren. Wir Blaulichtorganisationen probieren Neues aus und festigen standardisierte Abläufe, wir lernen aus neuen Erfahrungen, verbessern unser Krisenmanagement und setzen auf Bewährtes. Trainieren, lernen und daraus Lehren ziehen sind die Ziele einer solchen Übung. Werkzeuge dafür sind unser technisches- und medizinisches Fachwissen, unser praktisches Knowhow, ein Treibstofftank gefüllt mit Begeisterung und die Liebe zum Menschen.“
Äußerst positives Fazit
Als positives Fazit konnten viele neue Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Übungsszenarien für die Zukunft gewonnen werden, dabei wurde auf bestehende und bewährte Einsatztaktiken gesetzt, Neues – wie beispielsweise die neuen Feuerwehr-Stützpunkte wie Drohne und Einsatzführungsunterstützung – integriert und intensiv beübt und von der Theorie in die Praxis umgesetzt.
Quelle: Bezirks-Feuerwehrkommandos Ried im Innkreis