vonRedaktion International
AUGUST 08, 2023
Bedienstete des Bundeskriminalamts forschten einen Verdächtigen aus und stellten 81 gefälschte Polizeiausweise, 50.000 Euro Falschgeld und zahlreiche Waffen sicher
Im April 2023 meldete die Zollstelle Post Wien in Inzersdorf dem Bundeskriminalamt (BK) die Auffindung einer verdächtigen Postsendung aus den USA. In der an eine Wiener Anschrift adressierten Sendung waren fünf gefälschte Polizeiausweise. Im BK wurden von Bediensteten des Fachbereichs Fälschungskriminalität (Geld- und Urkundenfälschung) die Ermittlungen eingeleitet und es wurde ein 44-jähriger deutscher Staatsbürger ausgeforscht, der in Wien Favoriten wohnhaft war. Innenminister Gerhard Karner sagte anlässlich des Ermittlungserfolgs: „Durch das rasche und koordinierte Eingreifen, aber vor allem durch die enge Kooperation mit den Zollbehörden, konnte ein Missbrauch von Dienstausweisen verhindert werden – dieser Erfolg der Polizei war nur durch eine konsequente und professionelle Ermittlungsarbeit möglich.“
Finanzminister Magnus Brunner betonte: „Unsere Zöllnerinnen und Zöllner leisten auch bei der Kontrolle von Postsendungen äußerst wertvolle Arbeit und erzielen dank ihrer Erfahrung und Professionalität solche Erfolge. Aufgriffe wie dieser zeigen, dass der Einsatz des Zolls sowohl unsere Unternehmen als auch unsere Bürgerinnen und Bürger vor Betrug und Schaden schützt.“
Hausdurchsuchung mit zahlreichen Sicherstellungen
Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete eine Hausdurchsuchung an der Adresse des Verdächtigen an, bei der zahlreiche Gegenstände sichergestellt werden konnten. Darunter befanden sich 81 gefälschte Polizeiausweise, sechs weitere gefälschte Lichtbildausweise und Falschgeld im Wert von 50.000 Euro. Es wurden auch elf Schreckschusspistolen, Stahlruten, 21 Pfeffersprays und sonstige, der polizeilichen Ausrüstung ähnelnde Gegenstände im Wert von knapp 15.000 Euro vorgefunden. Der 44-Jährige gestand nicht, dass er die Ausweise auch verwenden wollte. Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems auf freiem Fuß angezeigt.
Anschaffung von gefälschten Ausweisen meist der Beginn krimineller Handlungen
Es ist ein immer höheres Aufkommen von Fälschungen zu verzeichnen. Diese stellen oft den Beginn von kriminellen Handlungen dar. Deshalb ist es besonders wichtig, Fälschungen früh zu erkennen und die gefälschten Objekte und Täter aus dem Verkehr zu ziehen. So können weitere Straftaten verhindert werden. Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts, hob hervor: „Rasches und effizientes Handeln ist das A und O der kriminalpolizeilichen Arbeit, nur dadurch können wir Straftaten präventiv verhindern. So konnten auch hier zahlreiche Fälschungen, von Geld bis zu Dienstausweisen, noch vor deren Verwendung aus dem Verkehr gezogen werden.“
Enge Zusammenarbeit mit den Zollbehörden
In vielen Fällen werden Hinweise oder erste Überprüfungen und Auffindungen von den österreichischen Zollbehörden des Bundesministeriums für Finanzen gemacht. Die jahrelange Zusammenarbeit mit der Polizei und deren stete Weiterentwicklung führt regelmäßig zu Ermittlungserfolgen.
Erfolg für neuen Fachbereich Fälschungskriminalität im BK
Im Jänner 2023 wurde vorerst im Probebetrieb das Büro für Geldfälschung im BK um den Tätigkeitsbereich „Operative Dokumentenfälschung“ erweitert. Der neu geschaffene Fachbereich Fälschungskriminalität (Geld- und Urkundenfälschung) im BK ist somit auch Ansprechpartner für die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden in diesem Bereich.