Salzburg: Gegen Gewalt an Frauen auch in den Regionen

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 25, 2023

Foto: KOKON/Bettina Rieser

25 Jahre KOKON / Beratung im Pongau und Pinzgau / 1.600 Gespräche pro Jahr / „16 Tage gegen Gewalt“ auch in Salzburg

(LK) Gewalt gegen Frauen und Mädchen zurückzudrängen, von verbalen Entgleisungen bis zu tätlichen Übergriffen. Das ist das Ziel der weltweiten Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, die auch vom Land Salzburg verstärkt wird. Auch das Aufzeigen von Hilfs- und Beratungsangeboten ist ein wichtiger Teil davon. Eine Anlaufstelle, vor allem für psychosoziale Beratung als Gewaltprävention, ist die Beratungsstelle KOKON. Sie ist seit 25 Jahren im Pongau und Pinzgau aktiv ist.

Wenn die Doppelbelastung durch Beruf und Familie, finanzieller Druck und vieles mehr zu Überforderung und schlussendlich Gewalt führen, hilft KOKON seit 25 Jahren mit kostenloser, anonymer und vertraulicher Beratung im Pongau und Pinzgau. Jährlich werden rund 1.600 persönliche und telefonische Gespräche geführt. Knapp 900 Beratungsstunden waren es im Vorjahr.

Gutschi: „Hilfe, selbstbestimmter zu leben.“

Gewalt, Überforderung und psychische Probleme sind keine Kleinigkeiten. Das Land Salzburg unterstützt deshalb auch besonders die niederschwelligen Angebote in den Regionen, um Frauen im Alltag zu unterstützen. „Psychosoziale Unterstützung und auch die Rechtsberatung im Alltag ist gerade in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, der Bedarf steigt. Damit stärken wir die Frauen und helfen ihnen selbstbestimmter zu leben“, so Landesrätin Daniela Gutschi. KOKON wird aktuell vom Land Salzburg mit 55.000 Euro jährlich gefördert. Zusätzlich gibt es Unterstützung vom Bund und den Gemeinden.

Psychosoziale- und Rechtsberatung

KOKON hat derzeit zwei Beratungsstellen im Pongau, betreut aber auch den Pinzgau mit, wo ein weiterer Standort aufgebaut werden soll. „Wir haben ein breites präventives Angebot in den Regionen. Dieses ist auch immer stärker nachgefragt, da die Doppelbelastung für die Frauen sich in den letzten Jahren verstärkt hat. Die Familien brauchen ein zweites Einkommen, denn der finanzielle Druck wurde auch immer mehr zum Faktor für Überforderung. Die psychosoziale Beratung ist deshalb unsere Hauptaufgabe, aber auch die Rechtsberatung beispielsweise bei Scheidungen ist ganz wesentlich“, fasst Geschäftsführerin Barbara Niehues zusammen.

Ausbau geplant

Nach 25 Jahren, in denen sich die Beratungsstelle zu einer fixen Institution in den Bezirken entwickelt hat, wird optimistisch in die Zukunft geblickt. „Frauenservicestellen wie wir bekommen nächstes Jahr vom Bund deutlich mehr Unterstützung. Wir werden deshalb unser Angebot aufstocken, eine Psychologin zusätzlich anstellen, da wir derzeit voll ausgelastet sind. Wir planen aber auch einen weiteren Standort im Pinzgau aufzubauen. Die Nachfrage ist jedenfalls groß“, so Barbara Niehues.

Kampagne des Landes

Mit einer eigenen Kampagne des Landes will die Frauen-Landesrätin Daniela Gutschi, gemeinsam mit den Bezirkshauptfrauen anlässlich der weltweiten Aktion „16 Tage gegen Gewalt“ Menschen ermutigen, couragiert zu handeln, wenn sie bereits verbale Übergriffe wahrnehmen. Die Landes-Website www.salzburg.gv.at wird mit geballter Information zum Thema Dreh- und Angelpunkt der Kampagne sein. Um möglichst viele Menschen zu erreichen wird ab dem 25. November mit Radio- und Fernsehspots sowie auf Plakaten, online und auf Social-Media sensibilisiert. Viele Menschen werden auch damit erreicht, dass die Info-Folder „Gewaltfrei leben“ bei Spar und bei Billa aufliegen.

Wichtige Notrufnummern

Lexikon: 16 Tage gegen Gewalt

Von 25. November bis 10. Dezember steht die internationale Aktion 16 Tage gegen Gewalt wieder im Mittelpunkt. Der Hintergrund: Am 25. November ist der internationale Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden. Der 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat. (Quelle: Bundeskanzleramt)

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Quelle: Land Salzburg

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