vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 05, 2022
Fahrzeug- und Führerscheinabnahme an Ort und Stelle / Kampagne „Owa vom Gas“ schafft Bewusstsein
(LK) Vor gut 15 Monaten ist auf Initiative Salzburgs das erste Raserpaket mit deutlich verschärften Strafen für unbelehrbare Temposünder in Kraft getreten. In Wien präsentierte heute Landesrat Stefan Schnöll gemeinsam mit Bundesministerin Leonore Gewessler die nächsten wirkungsvollen Schritte im Kampf gegen die extreme Raserei, darunter die Wegnahme und Versteigerung von Autos.
„Rasen gefährdet Menschenleben. Dagegen müssen wir mit voller Härte vorgehen. Und das tun wir mit dem zweiten Raser-Paket. Wer keine andere Sprache versteht, dem wird künftig das Auto abgenommen“, so der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, der seit nahezu vier Jahren eine Verschärfung der Bundesgesetze fordert und in Salzburg konsequent Maßnahmen vorantreibt, die besonders auf unbelehrbare Wiederholungstäter abzielen.
Schnöll: „Große Lösung gegen extreme Raser umgesetzt.“
Für den Verkehrslandesrat sind die Salzburger Landesstraßen besonders betroffen, weil im Unterschied zur Autobahn auch gefährliche Überholmanöver mit Gegenverkehr dazu kommen. „Für die große Lösung im Kampf gegen unbelehrbare Raser brauchen wir die Wegnahme des Autos als Waffe wie einen Bissen Brot, denn das Fahrzeug ist für viele das Heiligtum. Zudem ist die verpflichtende Führerschein-Abnahme an Ort und Stelle ein bedeutendes Werkzeug. Bei stark überhöhter Geschwindigkeit muss klar sein, dass der Schein sofort weg ist. Und beides wird jetzt umgesetzt“, so Schnöll.
Gewessler: „Nehmen den Tätern ihre Tatwaffe.“
„Extreme Raser gefährden auf unseren Straßen die Gesundheit und das Leben von unbeteiligten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern. Es gibt eine Geschwindigkeit, bei der wird das Auto zur Waffe. Mit dieser Gesetzesnovelle sorgen wir dafür, dass wir den Tätern ihre Waffe in Zukunft sofort und dauerhaft abnehmen können“, so Bundesministerin Leonore Gewessler.
Versteigerung des Fahrzeugs möglich
Das neue Raserpaket des Bundes richtet sich gegen schwere Geschwindigkeitsübertretungen von 60 Stundenkilometern innerhalb und 70 außerhalb des Ortsgebiets. Unbelehrbare und Wiederholungstäter kann nach der Beschlagnahme am Ende des Verfahrens die Versteigerung ihres Fahrzeugs erwarten. Wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 80 oder außerhalb des Ortsgebiets um mehr als 90 Stundenkilometer überschritten, kann die Behörde ein Verfallsverfahren, an dessen Ende die Versteigerung des Autos steht, auch schon beim ersten Mal einleiten.
Führerscheinabnahme verschärft
Auch die Abnahme des Führerscheins erfolgt künftig automatisch bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 40 Stundenkilometer innerorts und 50 außerhalb des Ortsgebiets, zumindest vorläufig. Bisher ist dies eine Ermessensentscheidung der einschreitenden Beamten.
Maßnahmenpaket gegen extreme Raser
Auf Initiative Salzburgs hat Österreich einen härteren Weg eingeschlagen. Bereits seit 1. September 2021 gibt es noch strengere Strafen für extreme Raserei. Alle Maßnahmen im Überblick:
Salzburg, owa vom Gas!
Seit rund eineinhalb Jahren läuft die Kampagne „Owa vom Gas“ des Landes Salzburg gegen extreme Raserei. „Bewusstsein schärfen und positive Vorbilder ins Licht rücken sind hier die Ziele, Strafen alleine reichen nicht aus“, so Landesrat Schnöll. Die Kampagne setzt auf Testimonials aus Salzburg in verschiedenen Alters- und Zielgruppen. Prominente Gesichter sind etwa Sabine Peterbauer, die ihre Tochter bei einem Unfall verloren hat und sich seither dem Kampf gegen Raser verschreibt, sowie der Rollstuhlsportler Thomas Geierspichler.
Quelle: Land Salzburg