vonRedaktion Salzburg
JUNI 01, 2021
Bis 2022 werden acht steirische Gemeinden in einer weiteren Phase des Projekts Familien und Kinder durch Koordination von Angeboten stärken
Graz (31. Mai 2021).- Mit der Initiative „Gemeinsam stark für Kinder" werden Gemeinden als wichtige Lebenswelt für Familien dabei begleitet, ihre Angebote und Strukturen dementsprechend auf- und auszubauen, um Kindern und Jugendlichen ein gelingendes Aufwachsen und eine gute Zukunft zu ermöglichen. Nach der erfolgreichen Pilotierung mit fünf Gemeinden (2018-2020) ist es möglich, nun weitere acht Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Angebote vor Ort bestmöglich zu bündeln und bedürfnis- sowie bedarfsbasiert Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien sowie werdende Eltern zu setzen.
Landesrätin Juliane Bogner-Strauß sagte bei der Pressekonferenz zum Start des Projekts: „Chancengerechtigkeit in Bildung, Versorgung und Betreuung durch Koordinierung der Angebote ist das Ziel, mit dem nicht nur Kinder und Familien in den Gemeinden unterstützt werden sollen, sondern auch die Gemeinden selbst und ihre Zukunft als familienfreundlicher Ort gefördert werden. Gerade die Belastungen in der Pandemie haben gezeigt, wie wichtig Familien als Säulen unserer Gesellschaft sind."
Landesrätin Ursula Lackner: „Im Sinne von Chancengerechtigkeit und bestmöglichem Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen braucht es ein möglichst lückenloses kommunales beziehungsweise regionales Begleitnetzwerk für Familien von Anfang an. Das erreichen wir mit der Initiative ‚Gemeinsam stark für Kinder‘, die ich 2018 gestartet habe und nun dank Landesrätin Juliane Bogner-Strauß auf weitere Gemeinden ausgedehnt wird."
Fachabteilungsleiterin Alexandra Nagl hob die Grundidee des Projekts hervor, die Koordinierung durch eine Person in der Gemeinde: „Auf Basis unseres Anspruchs ‚Proaktives Gestalten statt Verwalten‘ widmen sich begleitet und fachlich angeleitet durch uns die Koordinatorinnen und Koordinatoren in den teilnehmenden Gemeinden dem Aufbau eines nachhaltigen, kommunalen Fundaments im Familienkontext. Ziel ist eine engere und gelingende Kooperation der Akteur*innen der kommunalen Angebote und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien sowie werdende Eltern. Es gilt, die Gemeinde als Lebenswelt und Sozialraum von Familien zu stärken, um Kindern und Jugendlichen ein gelingendes Aufwachsen und eine gute Zukunft zu ermöglichen!"
Bürgermeister Josef Ober und Stadträtin Rosemarie Puchleitner aus der Sadtgemeinde Feldach verwiesen als Pilotgemeinde auf die positiven Erfahrungen in dem Projekt, das sie animiert, auch weiterhin der Frage nach einer familienfreundlichen Gemeinde nachzugehen. Auch der Bürgermeister von Fohnsdorf, Gernot Lobnig, bekundete sein starkes Interesse Gemeinde „vom Kind her zu denken".
Mario Steiner, vom Institut für Höhere Studien hat in einer für Österreich repräsentative Umfrage an Lehrerinnen und Lehrern Auswirkungen der Pandemie auf die Bildungsbiografien von Schülerinnen und Schülern untersucht. Seine Erkenntnisse: Mehr als ein Drittel (37,6 Prozent) der Lehrenden sind besorgt, dass sich das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler durch distance-learning verschlechtert hat. Bei als benachteiligt eingeschätzten Schülerinnen und Schülern befürchtet das sogar 76,2 Prozent der befragten Lehrenden. Welche Konsequenzen das haben kann, lässt sich bisher nur am Rückgang der Anzahl an Lehrlingen im ersten Lehrjahr festmachen. Verglichen zum Februar 2020 sind es um 390 Lehrlinge im März 2021 weniger. Die Gefahr der Bildungsabbrecher steige, so die Analyse von Steiner. Hier betrifft es vor allem männliche Bildungsabbrecher. Auch der Faktor der Regionalität spielt eine Rolle. Sind Bildungsabbruch eher in der Stadt als am Land zu erwarten, dreht sich das Verhältnis um bei Lehranfänger und Lehranfängerinnen, die außerhalb der EU geboren wurden. Umso wichtiger ist die Initiative „Gemeinsam stark für Kinder" in ihrem Bemühen zu sehen.
Die acht neuen Gemeinden im „Gemeinsam stark für Kinder"-Netzwerk sind: Eisenerz, Fohnsdorf, Frohnleiten, Gratkorn, Graz, Hart bei Graz, Knittelfeld und Riegersburg. Die Gemeinden aus der Pilotphase: Feldbach, Gratwein-Straßengel sowie Leibnitz verbleiben im Netzwerk, was insgesamt elf aktive „Gemeinsam stark für Kinder" - Gemeinden ergibt.
Alle Informationen zu „Gemeinsam stark für Kinder" unter: gemeinsamstark.steiermark.at.
Quelle: Land Steiermark