vonRedaktion Salzburg
AUGUST 19, 2020
Foto:Stadt Bregenz
LR Tittler erörterte Varianten und weitere Vorgehensweise mit Staatssekretär Brunner und Bgm. Linhart
Bregenz (VLK) – Gemeinsam mit Staatssekretär Magnus Brunner und dem Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart erörterte Landesrat Marco Tittler verschiedene Varianten zur Verkehrsinfrastruktur für den Großraum Bregenz. „Dem Raum Bregenz kommt aufgrund der Drehscheibenfunktion zwischen der Westbahnstrecke, dem süddeutschen Raum und der Schweiz eine besondere Bedeutung zu. Dies muss bei den laufenden Prozessen entsprechend berücksichtigt werden und dementsprechend ernst nehmen wir die von Bürgermeister Linhart vorgebrachten Anliegen der Stadt“, betont Landesrat Tittler.
Das Treffen stand im Zusammenhang mit dem neuerlich erfolgten Vorstoß von Bürgermeister Linhart zur Bahntrassenführung im Großraum Bregenz. Einigkeit herrschte zwischen den Vertretern von Bund, Land und Stadt, dass nicht nur für die Landeshauptstadt Bregenz, sondern für den gesamten Standort Vorarlberg die Frage der grenzüberschreitenden Schieneninfrastruktur für die Zukunftstauglichkeit im Personen- wie auch im Güterverkehr von größter Bedeutung ist. Landesrat Marco Tittler nutzte die Gelegenheit, um über aktuell laufende und anstehende Aktivitäten des Landes zu informieren.
Güterverkehrskonzept
Aus Sicht aller Beteiligten soll eine fundierte Analyse der verschiedenen Varianten für die zukünftige Gleisinfrastruktur mit Blick auf die künftigen Angebots- und Bedarfsentwicklungen erfolgen. Diese werde auch in den Detailarbeiten zum Güterverkehrskonzept Vorarlberg gezielt in den Fokus genommen werden, so der Landesrat. „Die Bahn hat in unserer Region großes Potenzial nicht nur im Personen- sondern auch im Güterverkehr. Daher haben wir für das Güterverkehrskonzept einen Schwerpunkt auf den künftigen Kapazitätsbedarf und die vorausschauende Planung allenfalls notwendiger Infrastrukturmaßnahmen wie Gleiszulegungen und -verlegungen gesetzt“, informierte Tittler. Aufgrund der geografischen Lage, aber insbesondere auch infolge der kürzlich erweiterten Verladekapazitäten - allen voran im modernisierten und ausgebauten Güterterminal Wolfurt - wird die internationale Schienenanbindung Vorarlbergs immer wichtiger. Die Detailarbeiten zum Güterverkehrskonzept sollen bis zirka Ende 2021 abgeschlossen werden.
Neben seiner eigenen Ressortzuständigkeit in Sachen Güterverkehr kündigte Landesrat Tittler an, auch mit seinem Regierungskollegen Mobilitätslandesrat Johannes Rauch das Gespräch zu suchen, wie der Situation in Bregenz in den nationalen und auch grenzüberschreitenden Planungen Rechnung getragen werden kann.
Machbarkeitsuntersuchung der ÖBB-Infrastruktur AG
Darüber hinaus laufen aktuell Vorbereitungen zu einer Machbarkeitsuntersuchung der ÖBB-Infrastruktur AG, an der sich auch das Land Vorarlberg inhaltlich und finanziell beteiligen will. Ausgehend von Szenarien zur Weiterentwicklung des Taktsystems in Vorarlberg sollen Maßnahmen zur Kapazitätserhöhung im Personen- und Güterverkehr geprüft und Aussagen zum langfristig erforderlichen Infrastruktur- und Flächenbedarf getroffen werden. „Insbesondere angesichts der Lage des Raums Bregenz am Schnittpunkt der drei Länder Schweiz, Deutschland und Österreich sowie der grenzüberschreitenden Infrastrukturpotentiale auf der Schiene sind hier weitblickende und abgestimmte Planungen zu begrüßen“, so Staatssekretär Magnus Brunner.
Bürgermeister Linhart forderte, dass in beiden Planungen insbesondere die Anbindung an unseren nördlichen Nachbarn Deutschland in den Blick genommen werden muss. Es gehe um die langfristige Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraumes Vorarlberg. Die jetzige Situation stehe, so Linhart, im klaren Widerspruch zu sämtlichen Mobilitätsstrategien. „Eine tragfähige und leistungsfähige Schienenanbindung (Zweigleisigkeit, Elektrifizierung) ist ein strategisches Muss für die Zukunft“, betonte Linhart.
Zeitgleicher Planungsbeginn für drei Großkonzepte
Landesrat Tittler zeigte sich nach dem Treffen zuversichtlich, dass die anstehenden Planungen zu einer guten Entscheidungsgrundlage führen: „Ich bin mir sicher, dass wir aus diesen Aktivitäten wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Verkehrsinfrastruktur im Raum Bregenz gewinnen werden.“ Eine große Chance besteht laut Einschätzung von Staatssekretär Brunner, Landesrat Tittler und Bürgermeister Linhart darin, dass die verschiedenen Planungsprozesse beinahe zeitgleich gestartet werden. Sowohl für die Machbarkeitsstudie der ÖBB INFRA, das Interreg-Projekt BODAN-RAIL 20xx für den gesamten Bodenseeraum als auch das Güterverkehrskonzept Vorarlberg sollen die Planungen schon im Herbst 2020 beginnen.
Quelle: Land Vorarlberg