Kärnten: Gesundheitspolitik - Wenn das ‚Krankenhaus‘ ins Pflegeheim kommt…

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 03, 2024

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LR.in Beate Prettner: Treffen mit SVS-Generaldirektor Alexander Biach - Kärntner Pilotprojekt für ärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnern – „Sinnvolles Sparen“: Nicht Pflegeheimbewohner werden ins Krankenhaus transportiert, sondern ‚Krankenhaus‘ kommt ins Pflegeheim – jährlich 21.000 Krankenhaustransporte

KLAGENFURT. Es gibt keinen Tag, an dem nicht mindestens ein Pflegeheimbewohner einen Krankenhaustermin in Anspruch nehmen muss: Tatsächlich kommt man in Kärnten pro Jahr auf rund 21.000 Krankenhaustransporte von Pflegeheimbewohnern. Sehr oft handelt es sich dabei aber nicht um akute Erkrankungen, sondern um die Versorgung bei chronischen Erkrankungen, um Wundversorgung oder um leichtere Krankheitsbilder. „Diese Transporte sind für die älteren Menschen sehr belastend. Vor allem für jene, die gehunfähig und auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Auch für das Pflegepersonal bedeuten die Fahrten einen zusätzlichen Aufwand. Aus diesem Grund haben wir schon vor mehreren Jahren ein Pilotprojekt gestartet: Nicht die alten Menschen kommen ins Krankenhaus, sondern das ‚Krankenhaus‘ kommt zu den alten Menschen ins Pflegeheim“, informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Genannt wird das Projekt GeKo – was für „Geriatrischer Konsiliardienst“ steht. Schon die ersten Evaluierungen haben gezeigt, wie erfolgreich dieses Projekt für alle Beteiligten ist – für den Pflegeheimbewohner selbst, für die Pflegekräfte, aber auch für die Spitäler. „Wir konnten in unserer ersten Pilotphase die Krankenhaustransporte pro Heimplatz und pro Jahr von durchschnittlich 3,5 auf 1,5 senken“, so Prettner.

Finanziert wird das Projekt vom Kärntner Gesundheitsfonds KGF. „Von Anfang an war angedacht, dass wir GeKo bei erfolgreicher Pilotphase in ganz Kärnten umsetzen und zur Finanzierung die Sozialversicherung mit an Bord holen wollen. Immerhin reduziert jeder vermeidbare Krankenhausaufenthalt auch die Spitalskosten für die SV“, betont Prettner. Genau das legte sie bei ihrem heutigen Treffen SVS-Generaldirektor Alexander Biach vor. „Eine Ko-Finanzierung müsste auch im Interesse der Sozialversicherung sein. Denn GeKo ist ein Beispiel dafür, wie sinnvolles Sparen funktionieren kann“, ist Landesrätin Prettner überzeugt. Zudem habe man gesehen, dass GeKo auch dazu beiträgt, den Medikamentenverbrauch zu reduzieren. „Auch das ist sinnvolles Sparen, abgesehen davon, dass es ein gesundheitlicher Mehrwert für die Patientinnen und Patienten ist“.

Die Kärntner Gesundheitsreferentin hofft, dass „wir schon ab Jänner 2025 unser Projekt auf jedes Pflegeheim und damit auf ganz Kärnten ausrollen können. Im besten Fall reduzieren wir die jährlichen Krankenhaustransporte von Pflegeheimbewohnern von 21.000 auf knapp 9.000. Gleichzeitig verbessern wir damit die Lebensqualität der Betroffenen und sparen zudem Kosten ein.“

Die Kosten würden sich in Summe auf rund 200.000 Euro im Jahr 2025 belaufen.

Quelle: Land Kärnten

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