Vorarlberg: Gewaltverbot in der Erziehung

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 23, 2022

Foto: Land Vorarlberg/A.Serra

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Vorarlberger Fußballvereine engagieren sich für den Kinderschutz

Lauterach (VLK) – Kinderschutz geht uns alle an! Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Diese klare Botschaft steht im Zentrum einer Sensibilisierungskampagne des Sozialfonds Vorarlberg (Land und Gemeinden), um das Gewaltverbot in der Erziehung verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen. Im Beisein von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker und Sportdirektor des Vorarlberger Fußballverbands (VFV) Andreas Kopf wurde die Kampagne bei der heutigen Pressekonferenz im Klubheim des FC Lauterach vorgestellt. „Kindern darf keine Gewalt angetan und weder körperliches noch seelisches Leid zugefügt werden – nicht in der Schule, nicht in der Familie und auch nicht sonstwo. Auch die Unterstützung durch den Vorarlberger Fußballverband und deren Engagement für den Kinderschutz bringt uns als Gesellschaft weiter“, betont Wiesflecker.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die von Gewalt in der Erziehung betroffen sind, schwankt je nach Definition und Erhebungsmethode zwischen sieben Prozent und einem Viertel. Die Ergebnisse aus deutschen und österreichischen Studien bedeuten umgelegt auf das Bundesland Vorarlberg, dass ca. 1.100 Kinder und Jugendliche pro Jahrgang im Alter zwischen 6 und 14 Jahren verschiedene Sanktionsformen einschließlich mehrmaliger Körperstrafen erleben und dass davon 300 gravierenden körperlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Eine der zentralen Herausforderungen ist es, die breite Öffentlichkeit Vorarlbergs für das Thema Kinderschutz zu sensibilisieren. „Wir sehen, dass die Akzeptanz von Gewalt in der Erziehung nach und nach sinkt, dass sich aber diese Einsicht noch lange nicht überall durchgesetzt hat. Deshalb ist es wichtig, dass wir mit unserer Kampagne das Bewusstsein gegen Gewalt weiter stärken“, unterstreicht Wiesflecker.

Kooperation mit dem VFV
Die aktive Mitwirkung des Vorarlberger Fußballverbandes (VFV) an dieser Initiative ist von besonderem Wert. In den Vorarlberger Fußballvereinen spielen zurzeit insgesamt 6.772 Kinder, davon werden laut einer durchgeführten Studie 474 von ihnen zuhause geschlagen. „Diese Zahlen zeigen, dass hier ein großer Teil der Betroffenen – sowohl die Kinder, als auch ihre Eltern – erreicht und angesprochen werden kann“, erläutert Wiesflecker.

Der VFV unterstützt die Kampagne zum „Gewaltverbot in der Erziehung“ sehr gerne und möchte dadurch einen Beitrag zu einem besseren und friedvolleren Miteinander leisten, betont VFV-Sportdirektor Andreas Kopf: „Die Jugendlichen von heute sind das Kapital unserer Gesellschaft von morgen und wir müssen gemeinsam alles daransetzten, dass jegliche Form von Gewalt in den verschiedensten Bereichen wie Familie, Schule, Sport und Freizeit keinen Platz hat. Insgesamt 28 Mannschaften aus der 1. und 2. Bundes-, Elite- und Vorarlbergliga werden in dieser Kooperation des Landes Vorarlberg, den Gemeinden und des VFV eingebunden.

Darüber hinaus setzten der VFV und die Vorarlberger Fußballfamilie in eigenen Projekten und Kampagnen wichtige Impulse, die sich positiv auf die vorhandene Vereinskultur und die Umgangsformen im Fußballsport auswirken sollen. „Das Projekt ‚Teamplay‘ beinhaltet ein Paket an Maßnahmen, die zu einem besseren Miteinander aller Beteiligten in den Vereinen und auf Vorarlbergs Sportplätzen beitragen sollen“, sagte Andreas Kopf.

Quelle: Land Vorarlberg

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