Glücksspielmarkt in Österreich als riesiger Wirtschaftsfaktor

vonRedaktion International
JULI 21, 2022

Poker - Symbolbild
© ToNic-Pics, pixabay.com

Die wachsende Begeisterung für Glücksspiel geht auch an Österreich nicht vorbei. So soll der Bruttospielerertrag 2022 beispielsweise mehr als 1,94 Milliarden Euro betragen. Zum direkten Vergleich 2021: 1,7 Milliarden Euro. Anders als in vielen Ländern, geht Österreich bei der Regulierung des Glücksspielangebotes alternative, strengere Wege. Das sorgt für Klarheit und Sicherheit bei Spielenden.

Glücksspiel-Gesetzgebung in Österreich: künftig online mehr Sicherheit

Innerhalb der EU gehört Österreich zu den besonders glücksspielfreundlichen Nationen, denn es gab nur wenige Einschränkungen. Das ändert sich mit dem neuen Glücksspielgesetz, welches strengere Vorgaben zum Schutz der Spielenden und zur Schaffung einer einheitlichen Rechtsgrundlage beinhaltet.

Wer seine Glücksspielangebote in Österreich präsentieren will, benötigt eine Lizenz, denn es gilt im Alpenstaat ein Glücksspielmonopol. Möchten österreichische Casinofans spielen, ist die Auswahl durch die eingeschränkten Angebote äußerst begrenzt. Dennoch lässt sich außerhalb der Landesgrenzen über einen Austria Casino deutlich mehr Vielfalt finden.

Was ist künftig erlaubt und was nicht?

Der Besuch in einem lokalen oder Online-Casino ist in Österreich nur bei den lizenzierten Anbietern erlaubt. Die offiziellen Glücksspiel-Bestimmungen des Bundesministeriums für Finanzen legen fest, wer Automaten- sowie Karten- und Tischspiele anbieten darf.

Änderungen gibt es auch in den Mehrfachspielen, denn sie sind nach neuesten Gesetzgebungen verboten. Auch das Limit auf zehn Euro pro Spiel könnte für einige Glücksspielenthusiasten zur echten Geduldsprobe werden. Den wohl wichtigsten Unterschied gibt es im Poker-Angebot. So können sich Pokercasinos um eine eigene Lizenz bewerben und das Kartenspiel künftig im rechtlich regulierten Rahmen anbieten.

Automatenkontrolle über Bundesrechenzentrum

Eine der größten Änderungen gibt es bei den Spielautomaten. Sie werden laut neuem Regelwerk an das Bundesrechenzentrum angeschlossen, sodass sämtliche Einsätze und Spielgeschehnisse einheitlich erfasst werden. Wer künftig bei einem lokalen Casino spielen will, benötigt eine Berechtigungskarte. Hierauf erfasst werden also sowie Spieldauer, um Präsentationen wie vorübergehende Sperrungen zur Vermeidung von Spielsucht kontrollieren zu können.

Einige Bundesländer behalten Sonderweg bei

Trotz der Neuregulierung der Glücksspielgesetze wird es in Österreich künftig weitere Sonderwege einzelner Bundesländer geben. Automaten sind beispielsweise in Tirol sowie Vorarlberg verboten und werden es auch künftig bleiben. Oberösterreich hingegen erlaubt die Automatennutzung künftig.

Durch die neue Einnahmequelle des Bundeslandes rechnet der österreichische Finanzsekretär mit einer Einnahmensteigerung um ca. 50 Millionen Euro. Damit dürfte die österreichische Glücksspielbranche die bisherige Marke zwischen 450 Millionen bis 480 Millionen Euro überspringen und bei mehr als 500 Millionen Euro landen. Zum direkten Vergleich dazu Deutschland mit mehr als 10,7 Milliarden Euro Einnahmen aus Spielautomaten sowie Spielhallen. Gemessen an der Einwohnerzahl Österreichs mit mehr als 8,9 Millionen im Vergleich zu Deutschland mit 83,2 Millionen zeigt sich, dass die Freude der Österreicher über die Maßen besteht.

Auch Sportwetten als wirtschaftliches Zugpferd in Österreich

Ähnlich wie in Deutschland sind auch die Sportwetten wesentlicher Teil der Glücksspielbranche und ein wichtiger Wachstumsfaktor. Doch gerade Österreich zeigen sich deutliche Regulierungsunterschiede in einzelnen Bundesländern. Zwar herrscht Einigkeit bei Mindestalter, doch bei den Wettangeboten und -zeiten gibt es deutliche Unterschiede.

Ab 18 Jahren kann jeder österreichweit Betten platzieren. Erlaubt sind diese jedoch meist nur zu eingeschränkten Zeiten. In Tirol beispielsweise dürfen Wetten zwischen Mitternacht und 6:00 Uhr morgens platziert werden. Auch in Vorarlberg und Oberösterreich gilt diese Regelung. Kärnten geht einen ganz eigenen Weg und verbietet Wetten zwischen 2:00 Uhr und 8:00 Uhr an den Terminals.

Unterschiede bestehen auch bei den Wettmöglichkeiten, denn in der Steiermark sind beispielsweise Live-Wetten auf Halbzeit- und Endergebnisse erlaubt, dafür aber eSport-Wetten verboten. Ausgeschlossen sind auch Wetten auf Menschen oder Tiere. Letzterem Beispiel folgen auch Kärnten und Wien.

eSport-Wetten werden in nahezu allen Bundesländern kritisch gesehen, wobei es in einigen Schlupflöcher gibt. Streng verboten sind virtuelle Sportwetten hingegen ausdrücklich in Salzburg. Das Bundesland hält auch eine Ausnahme bei den Wetten auf Profispiele bereit: Es dürfen nur Tipps auf Begegnungen der dritten Liga getippt werden.



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