vonRedaktion International
OKTOBER 27, 2021
Das Glücksspiel in Deutschland wurde von Regierungsseite für lange Zeit vernachlässigt. Lediglich Schleswig-Holstein vergab Lizenzen für Casinobetreiber. Dass neben fehlendem Schutz für die deutschen Spieler dem Staat auch eine Menge Einnahmen verloren gehen, hat zum Umdenken angeregt. Im Juli 2021 trat nun endlich das neue Gesetz in Kraft. Wie die Lizenz in Deutschland funktioniert? Werfen wir einen Blick darauf!
Online Glücksspiele - raus aus der Illegalität
Bisher war das online Glücksspiel eine illegale Tätigkeit innerhalb Deutschlands. Doch da EU-Bürger frei entscheiden können, ob sie bei anderen EU-regulierten Anbietern spielen wollen, befand sich dieser Bereich in einer Grauzone. Online Casinos waren illegal, wurden aber geduldet.
Dies gilt übrigens auch für andere Branchen. Innerhalb der EU ist es den Bürgern erlaubt, Dienstleistungen und Waren aus anderen EU-Ländern zu beziehen, solange diese über die geforderten Genehmigungen verfügen.
Neue Regeln für Anbieter und Spieler
Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag gibt es nun klare Vorgaben, an die sich Anbieter und Spieler halten müssen. Im Gegensatz zu anderen europäischen Lizenzen sind die Regelungen recht streng. Für einige sogar zu streng, für Datenschützer fehlen noch mehr rigorose Einschränkungen. Hier die wichtigsten Punkte im neuen Gesetz.
Limitierungen
Bei den meisten online Casinos können Spieler so viel Geld einzahlen, wie sie möchten. Einige Anbieter geben die Möglichkeit, eigene Limits auf dem Spielerkonto einzustellen, sowohl hinsichtlich Einzahlungen als auch Sitzungslänge. Bei online Casinos mit deutscher Lizenz ist ab sofort vorgegeben, dass monatlich nur bis zu 1.000 Euro eingezahlt werden dürfen. Das gleichzeitige Spielen bei mehreren Anbietern ist ebenfalls untersagt.
Eingeschränktes Angebote
Weitere Vorgaben, die den Spielerschutz vorantreiben sollen, sind die Einschränkungen bezüglich des Spielangebotes. Bestimmte Spiele wie die klassischen Tischspiele Poker, Roulette und Baccara, sowie Live-Dealer-Spieler werden von den Behörden als besonders Spielsuchtgefährdend eingestuft. Deutsche Online Casinos müssen diese Spiele für die Spieler aus dem Programm nehmen.
Einsätze und Spin-Zeiten
Bei den Videoslots wird der Höchsteinsatz auf einen Euro festgelegt. Außerdem werden die Spin-Zeiten reguliert. Eine Drehung muss demnach mehrere Sekunden dauern, was folglich das automatische Spielen unterbindet, dass so gefährlich ist.
Werbezeiten
Die Werbezeiten reduzieren sich auf die Abend- und Nachtstunden. Online Casinos dürfen nur zwischen 21 und 6 Uhr Werbung schalten. Die Bonusangebote müssen ebenfalls reduziert werden.
Zentrale Sperrdatei
Eine Zentrale Sperrdatei wird Spieler registrieren, die ein sehr auffälliges Spielverhalten an den Tag legen. Diese werden gesperrt und es ist unmöglich, in einem anderen Casino mit deutscher Lizenz zu spielen.
Fazit
Das neue Glücksspielgesetz versucht einen starken Spielerschutz aufzubauen. Mit Einzahlungs-, Spin- und Sitzungslimits soll dem unkontrollierten Spielen Einhalt geboten werden. Ob dies gelingt, wird sich erst in der Zukunft zeigen. Viele Anbieter und Spieler begrüßen die Initiative des neuen Gesetzes, bewerten einige Limitierungen jedoch als zu streng.