vonRedaktion Salzburg
AUGUST 15, 2022
Eine Frau, 24 Jahre alt, und ein Mann, 21 Jahre alt, beide tschechische Staatsbürger, planten am 14. August 2022 die Schernberg-Nordwand über den so genannten Linzer Weg zu durchsteigen und anschließend auf der Welserhütte zu übernachten. Die Tour gilt aufgrund der schwierigen Orientierung sowie Routenfindung, weite Hakenabstände und der Länge als sehr anspruchsvoll.
Die beiden starteten ihre Tour gegen 6 Uhr vom Almtaler-Haus aus und befanden sich gegen 8 Uhr am Einstieg der Kletterroute. Aufgrund der äußerst schwierigen Wegfindung hatten die beiden bereits im unteren Teil der Wand Probleme und so blieb sehr viel Zeit auf der Strecke. Nach Einsetzen der Dunkelheit war an ein Weiterkommen nicht mehr zu denken. Sie versuchten per Handy einen Notruf abzusetzen, hatten jedoch keinen Empfang. Als letzten Ausweg teilten sie dem Vater der Frau per SMS ihre Notsituation mit. Dieser konnte die Rettungskräfte in Tschechien verständigen, welche wiederum die Bergrettung Oberösterreich informierten.
Vier Mann der Bergrettung Grünau stiegen noch in der Nacht auf die Welserhütte auf, um zu den anfangs mitgeteilten Koordinaten zu gelangen. Diese stellten sich jedoch als falsch heraus, weshalb ein Polizeihubschrauber aus Wien zur genauen Lokalisation der beiden zum Einsatz hinzugezogen wurde. Aufgrund des exponierten und steinschlaggefährdeten Geländes war eine Rettung in der Nacht ausgeschlossen. Den beiden wurde mitgeteilt, an Ort und Stelle zu biwakieren.
Am 15. August 2022 konnte der Einsatz um 6:30 Uhr fortgesetzt werden. Ein Bergrettungsarzt beteiligte sich ebenfalls am Einsatz. Die ermittelten Koordinaten wurden an den Hubschrauber der Polizei in Oberösterreich weitergegeben, welcher um 7 Uhr zu einem Suchflug anrückte. Die beiden Personen konnten am Morgen noch selbstständig in flacheres Gelände absteigen und auf einer Seehöhe von 2030 Metern lokalisiert und mittels 20 Meter variablem Tau aufgenommen werden. So konnte ein aufwendiger terrestrischer Rettungseinsatz vermieden werden. Die beiden Opfer konnten nach einer kurzen Zwischenlandung auf der Welserhütte sicher ins Tal geflogen werden, wo sie vom Bergrettungsarzt und der Rettung untersucht und versorgt wurden. Die zwei haben die Nacht unbeschadet, bis auf wenige Blessuren, überstanden.
Am 15. August 2022 gegen 10:15 Uhr stieg ein 49-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden vom Hochleckenhaus in Neukirchen ab. In einem steilen, erdigen, mit Wurzeln versehenen Teilstück blieb er mit dem linken Fuß hinter einer Wurzel hängen und fiel nach vorne. Dabei zog er sich eine Unterschenkelfraktur zu, ein nachkommender Wanderer setzte einen Notruf ab.
Es wurden die Bergrettungsortsstelle Traunkirchen und die Alpinpolizei Gmunden alarmiert. Nach der Erstversorgung durch einen Bergrettungsarzt und einen Sanitäter der Bergrettungsortsstelle Traunkirchen wurde der Mann in ca. 10 bis 15 Meter über sehr steiles, brüchiges Felsgelände abgeseilt und anschließend zu einem Rettungswagen auf einer Forststraße getragen.
Ein weiterer Unfall ereignete sich gegen 10:15 Uhr in Bad Ischl. Ein 61-jähriger Wanderer aus dem Bezirk Schärding fuhr mit der Katrinseilbahn hoch und wanderte anschließend auf den Gipfel der Katrin. Beim Abstieg bekam er einen krampfartigen Anfall, war kurze Zeit benommen und erholte sich nach einigen Minuten von dem Zustand. Ein anderer Wanderer hatte in der Zwischenzeit einen Notruf abgesetzt und es wurden die Bergrettung Bad Ischl, der Notarzthubschrauber Martin 3 und die Alpinpolizei alarmiert. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Anzeiger teilte dieser mit, dass sich der Gestürzte soweit erholt hatte, dass er in Begleitung zur Bergstation der Katrinseilbahn absteigen konnte. Daraufhin wurde der Notarzthubschrauber storniert. Ein Bergrettungsmann der Ortsstelle stieg zu den absteigenden Personen auf und unterstützte sie.
In Ebensee durchstieg ein 43-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck den Hochkogelklettersteig im Toten Gebirge. Beim Abstieg blieb er einmal kurz stehen und als er weitergehen wollte, verspürte er plötzlich einen stechenden Schmerz im linken Unterschenkel. Er konnte mit seiner Begleiterin noch alleine bis zur Hochkogelhütte absteigen von wo die Rettungskette, bestehend aus Bergrettungsortsstelle Ebensee, Notarzthubschrauber Martin 3 aus Scharnstein und Alpinpolizei alarmiert wurde. Der Mann wurde vom Notarzthubschrauber Martin 3 beim Hochkogelhaus aufgenommen und ins Salzkammergut Klinikum nach Gmunden gebracht.
Eine 46-jährige deutsche Urlauberin stieg alleine in Steinbach am Attersee über den Attersee Klettersteig zum Gipfel des Mahdlgupf auf. Nach Erreichen des Gipfels wanderte sie zum nahegelegenen Gipfel des Schobersteins und stieg weiter über den Wanderweg Richtung Weißenbach am Attersee ab.
In einer Höhe von ca. 750 m stolperte die Frau und stürzte Kopf voran über felsiges Gelände zwei bis drei Meter ab und blieb am Wanderweg liegen.
Mehrere Wanderer wurden auf die Verunfallte aufmerksam und leisteten sofort Erste Hilfe. Per Notruf verständigte ein Ersthelfer die Einsatzkräfte und übermittelte den genauen Standort. Zwei Ärztinnen vom Bergrettungsdienst Steinbach am Attersee und mehrere Bergretter stiegen zur Verunglückten auf und führten die Erstversorgung am Unfallort durch. Die Crew des Hubschraubers Martin 3 rettete die verletzte deutsche Urlauberin mit dem Tau. Die Frau wurde in das Krankenhaus Bad Ischl verbracht.
Quelle: LPD Oberösterreich